Deutlicher Einbruch im Tourismussektor

Asunción: Der Tourismussektor in Paraguay muss einen deutlichen Einbruch verkraften. 2018 kamen fast 30 % weniger Urlauber in das Land als gegenüber 2017.

Im Jahr 2018 kamen insgesamt 1.152.977 Personen nach Paraguay, das sind 430.960 Touristen weniger als im Jahr 2017. Damals lag die Zahl bei 1.583.937 Besuchern. Dies zeigt, dass die Tourismusbranche einen Rückgang von 27,21% verkraften muss, eine Situation, die bereits einige Monate zuvor von Vertretern der Hotellerie angekündigt worden war, als sie sich über den Rückgang der Übernachtungszahlen beklagten.

Die Abnahme ausländischer Besucher bedeutete für Paraguay somit auch die Einnahme von weniger Devisen. Im vergangenen Jahr ließen die Touristen insgesamt 464.793.987 USD im Land, das sind 154.457.220 USD weniger als im Jahr 2017, als in dem Sektor die Zahl bei 619.197.207 Millionen USD lag.

Der vorläufige Bericht von der Migrationsbehörde weist auch darauf hin, dass jeder Tourist im vergangenen Jahr durchschnittlich 351 USD pro Tag ausgegeben hat.

Die Hochsaison der Touristen, die nach Paraguay kommen, wird im Allgemeinen in den Monaten Januar und Juli aufgezeichnet. So registrierte man im Januar 2018 insgesamt 156.487 Besucher, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 244.806 Touristen im selben Monat, jedoch im Jahr 2017, darstellt.

Während im Monat Juli 2018 insgesamt 118.805 Personen gezählt wurden, verglichen mit 182.185 registrierten Touristen im selben Monat 2017.

Die argentinischen Touristen stehen nach wie vor ganz oben auf der Rangliste der Besucher, die nach Paraguay kommen. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 828.544 Argentinier, das sind 71,86% der Gesamtzahl der im letzten Jahr registrierten Touristen.

Auf dem zweiten Platz stehen die Brasilianer, die im Jahr 2018 in viel geringerer Anzahl ankamen, weil nur 177.478 Besucher dieser Nationalität gezählt wurden.

An dritter Stelle liegen die Uruguayer mit einer Zahl in Höhe von 16.877, dann folgen die Chilenen mit 14.523 Reisenden, dahinter die Kolumbianer (12.786) und Bolivianer (12.058).

„Dieser Rückgang der Touristenströme hat sich im letzten Jahr verstärkt und steht in direktem Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Abschwung, den Argentinien und Brasilien erlebt haben, die Länder, die die meisten Touristen für Paraguay ausmachen”, sagte Sofia Montiel de Afara, Ministerin für Tourismus. Sie fügte an, dass angesichts dieser Situation Maßnahmen ergriffen werden, um dem Phänomen entgegenzuwirken, indem man beispielsweise die Tourismusförderung für Paraguay in anderen Zielmärkten wie Chile und Uruguay forcieren werde.

Wochenblatt / Ultima Hora

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10 Kommentare zu “Deutlicher Einbruch im Tourismussektor

  1. Touristen? ..dachte die kommen, um sich etwas anzusehen, aber hier gibts doch garnichts touristisch Erschlossenes zu sehen?
    Diese Leute kommen eher um billig Waren einzukaufen, und dies hat wohl nachgelassen?

  2. ich wüsste nicht welche Waren, außer Rindfleisch und Brot in paraguay billig sein sollen? Billige Qualität ja, ob man dann das bekommt was draufsteht ist noch eine ganz andere Geschichte. Von der lausigen Qualität der meisten Restaurants mal ganz abgesehen

  3. Paraguay hat so einiges zu bieten und auch die, die hier kein wirklich gutes Haar an dem Land lassen, müssen ja auch irgendwann mal Gründe gefunden haben, um genau hierher auszuwandern.
    Die Region um Encarnacion herum (wie auf dem Foto im Artikel angezeigt) ist für Touristen wunderschön und lohnenswert und bietet bezahlbare Gastronomie die sich international durchaus messen kann.
    Wer mal etwas mehr von den kleinen und grossen Schönheiten seines GASTland sehen will: FB – Te muestro Paraguay. Für Facebookverweigerer leider nicht erreichbar aber vllt lässt euch ja mal einer von den Accountinhabern über die Schulter schaun 😉

    1. Meine volle Zustimmung!
      Nicht immer nur motzen über Land und Leute.
      Bei dem einen oder anderen frage ich mich manchmal warum er/sie hier leben, wenn Paraguay denn ein ‘so schlimmes Land mit dummen Menschen’ ist wie manche hier behaupten.
      Missstände und Elend gibt es hier mehr als genug, das sind Zustände die auch ich zurecht anprangere.
      Aber trotz allem Schlechtem liebe ich dieses Land und man sollte auch nicht die schönen Seiten unserer neuen Heimat außer Acht lassen!
      Und Paraguay hat eine Menge zu bieten siehe hier:
      https://visitparaguay.travel/
      http://www.paraguay.com/turismo/10-lugares-exoticos-de-paraguay-102491.html
      https://www.bienvenidoaparaguay.com/
      Auch mal über den Tellerrand schauen und mit Land und Leuten in Kontakt kommen, vielleicht ändert dann ja der ein oder andere seine Denkweise.
      Viva Paraguay!

  4. Drei wichtige Grundvoraussetzungen fehlen in Paraguay, damit sich in diesem Land der Tourismus ausbreiten kann: 1.) Touristen werden von der Straßenpolizei besonders “bevorzugt” behandelt. Beim geringsten Anlaß wird eine saftige Strafe eingefordert oder etwas weniger in die immer leeren Taschen der Polizei. Alle paar Kilometer ist mit einer Polizeikontrolle zu rechnen, das ist einfach umwerfend. 2.) Beinahe überall im Lande fehlen Ortsschilder und ordentliche Richtungshinweise. 3.) Die schöne Landschaft Paraguays kann man beinahe nirgendwo in Ruhe genießen. Überall nur Stacheldraht. Bleiben also nur noch Naturparks übrig – das ist dann aber schon alles. Die einzigste Attraktion könnte der Ipacaray-See sein, wenn er nur nicht so verdreckt und giftig wäre. Und Rad/Wanderwege? Totale Fehlanzeige! Was also bleibt dann noch übrig für die Touristen, außer Shopping und Stadtbummel zwischen Verkehrslärm und Gestank? So kann man lange auf Touristen warten und diejenigen die das schon ausprobierten kommen so schnell nicht wieder!

  5. Mußte leider auch mit ansehen, wie ein argentinisches Fahrzeug in Villarrica am rechten Straßenrand parkend eine Kralle bekam, obwohl vier einheimische Fahrzeuge auf der gleichen Seite geparkt haben. Es ist kein Wunder wenn die Argentinier den Paraguayern nicht gut gesinnt sind. Mit diesen Attacken der Kommunalpolizei kann mann in Villarrica keinen Tourist anlocken.

    1. Wer Touristen will, muß sie erstens freundlich behandeln, zweitens ihnen einen guten Service bieten und drittens sie nicht immer und überall abzocken bzw. betrügen
      wollen. Da müssen die Paraguayer noch viel zulernen! Aber ich fürchte, das wird wieder einmal erstens an fehlender Einsicht und zweitens an fehlender Intelligenz scheitern. So jedenfalls meine Erfahrungen hier. Sie stehen sich eben meistens selbst im Wege.

      1. Aber, aber. Ministro Wiens vom MOPC hat doch hoch und heilig vor ein paar Tagen versprochen, dass die Caminera in Ciudad del Este die Touristen helfen werden und nur auf die Verkehrssicherheit achten werden.
        Howgh!

  6. @Tourist
    ohne die Polizei-Abzocker hier in Schutz nehmen zu wollen………
    Fahren Sie doch mal mit einem paraguayischen Kennzeichen nach Argentina.
    Da werden Ihnen die Augen übergehen anhand der “Freundlichkeit” der argentinischen Polizei.
    Da werden Sie alle paar Kilometer angehalten.
    Dann “dürfen” Sie ihren Kofferraum ausräumen, die Gepäckstücke werden durchwühlt, das Fahrzeug “mit der Lupe” abgesucht, und jede neue Kontrolle “findet” etwas, was angeblich mit Strafe bewehrt ist.
    Auch wir wurden schon von paraguayischen Polizisten zu Unrecht eines Verkehrsdelikts beschuldigt und abgezockt.
    Aber nie mit vorgehaltener MP, wie in Argentinien.

  7. Als Tourist kann ich wenigstens wieder zurück und Paraguay als eine Erfahrung abhaken. Mit allen positiven wie negativen Erfahrungen und Eindrücken.
    Als potenzieller Einwanderer wird man jedoch maßlos betrogen wenn man sich NUR auf Reiseblogs oder interessengesteuerte Informationen verlässt, die Paraguay bezüglich Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheitsversorgung, Freizeitmöglichkeiten, Preis-Leistungsverhältnis und auch Klima als DAS Paradies anpreisen.

    Wer heute noch Paraguay als Lebensmittelpunkt wählt, vorallem mit dem Argument europäischen Verhältnissen zu entfliehen, flieht nur vor sich selber, und trifft es scheinbar noch viel schlimmer an.

    Gut dass Seiten existieren, wie z. B. dieses Wochenblatt, die geneigten Auswanderern die Augen öffnen und sie zwingen die rosarote Brille abzunehmen, die andere Infoseiten Lesern aufsetzen die keine objektiven Informationen bieten.

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