Deutsche Tugenden zahlen sich aus

Kolonie Sudetia: Wie die Mennoniten können auch andere Einwanderer Erfolge aufweisen. Wenn ein Yerba Betrieb 48 Jahre Bestand hat ist das sicherlich auch auf deutsche Tugenden zurückzuführen. Eine Reportage über die Produktion und weiterer Bereiche im Umfeld.

Das Unternehmen Yerba Mate Aromática hat sein Firmengelände in der Kolonie Sudetia, Departement Guairá. Es ist ein reiner Familienbetrieb, nun unter der Leitung von Edwin Peter, der ihn von seinem Vater übernommen hat.

Die Yerba nimmt in der Zone immer mehr Fläche ein. Sie wird auch als das “grüne Gold“ bezeichnet.

Bis Ende August läuft noch die Ernte, die im Juni begann. „Der Kundenstamm bleibt gleich. Ich nehme keine neuen mehr an, weil die Erträge von Jahr zu Jahr steigen. Im Gegenzug muss aber auch der Absatz gesichert sein“, erklärte Peter.

Aromática zahlt als einziges Yerba Unternehmen in Paraguay den Landwirten 1.800 Guaranies pro Kilo Blätter. In den Vereinigten Kolonien sind es etwas weniger, in der Kolonie Independencia beträgt der Unterschied sogar bis zu 200 Guaranies.

Durch das Rösten der Blätter über offenem Feuer entstehen typische Aromen, zugleich werden Enzyme zerstört. Dafür ist viel Holz notwendig.

„Früher musste ich Holz kaufen, nun sind wir aber autark. Durch große eigene Eukalyptusplantagen ist das Problem gelöst. Wenn acht Hektar für Feuerholz gerodet werden beginnt sofort eine Neuanpflanzung. Viele wollten an unseren Betrieb, sogar sehr billig, Rohstoff verkaufen. Das habe ich aber abgelehnt“, erklärte Peter.

Während der Ernte sind rund 300 Personen in der Fabrik angestellt, danach sind es deutlich weniger. Indirekt profitieren in einem Umkreis von 50 Kilometern um den Betrieb Tausende von Kleinlandwirten, Yerba Pflückern, Transportunternehmer und weiteren von dem Unternehmen.

Sozial engagiert sich der Betrieb bei verschiedenen Veranstaltungen und Bauvorhaben, sei es in der deutschen Kolonie am Sportplatz, in der Kirche oder in der Stadt Paso Yobai. Zudem erhalten Kranke, bei Bedarf, finanzielle Unterstützung.

Vier Yerba Marken kommen in den Verkauf, eine neue ist im Genehmigungsprozess bei verschiedenen Behörden. Für die Zukunft plant Peter schon vor.

Seine Tochter, Bianca Peter, wird in Kürze verstärkt in die Unternehmungsführung mit einbezogen und verfolgt die deutschen Tugenden. Technische Neuerungen, das Marketing und der Export sind verschiedene Vorhaben von Bianca Peter. Sie studiert an der Katholischen Universität Steuerecht und erhält ihr Diplom am Ende diesen Jahres.

„Sicherlich ist eine Internetseite vonnöten. Damit können ein besseres Marketing und ein schneller Informationsfluss mit den Kunden erfolgen. Der Export ist eines der weitere Schwerpunkte, die im Fokus stehen. Schon viele andere Yerba Unternehmen haben diesen Sektor in Angriff genommen und sind dabei erfolgreich. Sicherlich steht dabei der deutsche Markt ganz oben“, erklärte Bianca Peter.

Nachdem die Lagervorräte bis zum Anschlag gefüllt sind muss ein schneller Absatz erfolgen um für die nächste Saison Platz zu schaffen. „Angedacht war eine Preiserhöhung um ca. 200 Guaranies bei der ein Kilo Packung Yerba. Sie wurde aber verworfen, denn es ist wichtiger, Kapazitäten auf dem Markt zu platzieren um nächstes Jahr allen Landwirten wieder einen Absatz für ihre Blätter bieten zu können“, erklärte Edwin Peter.

In zwei Jahren feiert der Familienbetrieb 50 Jahre. Die Vorbereitungen im kleinen Kreis haben schon begonnen. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern und dürfte den eingeschlagenen Weg der deutschen Tugenden aus der Vergangenheit kontinuierlich verfolgen und weiter ausbauen.

Wochenblatt / Fotos: Bianca Peter

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3 Kommentare zu “Deutsche Tugenden zahlen sich aus

  1. Habe höchsten Respekt für Menschen die mit Tugenden Respekt und Arbeitsfreude etwas schaffen und viele Soziale Projekte unterstützen.Solche Familien und Menschen haben eins unser Land Groß gemacht was Heute leider durch viel zu hohe Steuer Erpressung kaputt gemacht wurde. Unternehmer Geist und Mut zu Neuen ,zu Investitionen sind Geschichte. Hier in PY besteht noch der Pioniergeist und so kann man Investieren und mit Fleiß und Durchhalte Vermögen etwas schaffen . Möge dieses Klima noch lange anhalten und nicht in Zukunft durch dumme Politiker Entscheidungen Abgetötet werden. Der Familie Peters wünsche ich weiterhin VIEL ERFOLG!!

  2. Ein Lob den deutschen Unternehmern.
    Zuhause werden sie mit irren Steuern und blödsinnigen Vorschriften kaputt gemacht, und sind in den Augen der vielen, die vor allem vom Staat leben, nur geldgierige Kapitalistenschweine.

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