Tte. Manuel Irala Fernández: Vor zwei Wochen versuchte ein Ureinwohner einen anderen nach dem Leben zu trachten. Er wurde angeklagt und erhielt vorerst Hausarrest in seiner Gemeinschaft.
Zum ersten Mal erhält ein Stammesführer, auch Cacique genannt, alternative Maßnahmen zur Haft in seiner Gemeinschaft. Der Hausarrest respektiert die Verfassung in ihren Artikeln 62, 63, 65 sowie das Indigenengesetz 904/81. Zu Beginn saß der Ureinwohner im Kommissariat in Villa Hayes, um Untersuchungen nachzugehen. Nach einem Treffen von Stammesmitgliedern mit dem Pflichtverteidiger und dem zuständigen Richter wurde umdisponiert und Hausarrest kam zum greifen. Wäre es dazu nicht gekommen, hätte man ihn baldigst nach Tacumbú gebracht.
Diese vorübergehende Maßnahme ist das Resultat eines Workshops der paraguayischen Justiz, die am 12. Juni in Kraft trat. Zu diesem Datum traf man sich um über die Rechte indigener Völker zu sprechen und Übersetzer einzusetzen. Anthropologen und Psychologen die für Ureinwohner zuständig sind, werden Fälle aus dem Zuständigkeitsbereich genauer unter die Lupe nehmen und Empfehlungen aussprechen.
Wochenblatt / Abc Color