Die ANDE wird zum Folterinstrument für die Bürger in Paraguay

Paso Yobai: In vielen Teilen von Paraguay gibt es immer mehr Probleme mit der ANDE. Oft nachvollziehbar wegen wetterbedingter Einflüsse aber die “normalen Ausfälle ohne Grund“ häufen sich immer mehr.

Seit Montag letzter Woche bis zum vergangenen Sonntag, sieben Tage, hatten die Bewohner in Paso Yobai nie 24 Stunden ununterbrochen Strom zur Verfügung, der von dem staatlichen Energieversorger ANDE bereitgestellt wird. Tausende waren betroffen und viele nennen das Staatsunternehmen ein Folterinstrument.

Nach eigenen Recherchen kam es zu zwei Unfällen, bei denen die Strommasten der ANDE beschädigt wurden in und einem weiteren Fall war der Stromausfall auf schlechtes Wetter zurückzuführen. Dabei fiel ein Ast auf die Stromleitungen.

Jedoch in etwa 15 anderen Fällen fiel die Energie nur kurz aus und es wurde versucht, zwei oder drei Mal in kurzen Abständen die Versorgung wiederherzustellen, was aber nur in den geringsten Fällen gelang. Meistens dauerte es 15 Minuten oder Stunden, bis der Strom wieder zur Verfügung stand.

Letzten Dienstag, den 30. Oktober, kam es zu einer Energieunterbrechung von 19:30 Uhr bis gegen 21:00 Uhr und in der darauffolgenden Nacht von 02:45 Uhr bis 06:30 Uhr.

Jorge Britez wohnt in Paso Yobai und repariert Kühlschränke, Klimaanlagen und weitere Elektrogeräte. Über mangelnde Aufträge braucht er sich nicht beschweren.

„Es ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass viele Geräte, insbesondere Kühlschränke schneller kaputt gehen, wenn der Stromzufuhr mehrmals kurz hintereinander unterbrochen und wiederhergestellt wird“, behauptet Britez.

Er fügte an, sich über die gegebenen Dinge von der ANDE aufzuregen sei zwecklos und rät, zumindest bei schlechtem Wetter, alle Elektrogeräte vom Stromnetz zu trennen. Aber insbesondere bei Klimaanlagen solle man immer nach dem Gebrauch den Stecker ziehen, das würde auf jedem Fall den Geldbeutel entlasten, wenn es zu Stromschwankungen käme, so Britez weiter.

Die Beamten vom Regionalbüro der ANDE in Paso Yobai gaben zu, dass “es zu Defiziten in der Stromversorgung kommt, denn die technische Ausrüstung ist nicht auf dem neusten Stand“.

Aufgrund von mehreren Reklamationen führten dann Techniker der ANDE am vergangenen Sonntag, zwischen 06:00 Uhr und 08:30 Uhr, umfangreiche Wartungsarbeiten durch. Sie hatten zwar wieder eine Stromunterbrechung zur Folge, die aber vielleicht in Zukunft das Drama der regionalen Bewohner beenden könnte.

Wochenblatt Foto: Archiv

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10 Kommentare zu “Die ANDE wird zum Folterinstrument für die Bürger in Paraguay

  1. Wenn alle Chinesen gleichzeitig von einem Stuhl springen ist ja bekannt was dann passiert. Die Erde fliegt aus der Eklipse.
    Wenn alle Paragauys gleichzeitig die Klimaanlage ein- bzw. ausschalten – die genaue Uhrzeit wurde vorher in Facebook abgemacht – ist ja bekannt was dann passiert. Die ANDE fliegt aus der Eklipse.
    PS. Hoffe mit meinem nicht-witzig und nicht-geistreich Vierzeller keinen Einzeller geistig und mental überfordert zu haben. Sonst schreib ihn einfach darunter. Aber bitte einen witzig-geistreichen.

  2. Aber ausländische Investoren wollen. In anderen Ländern geht es voran und in Paraguay geht es zurück. Und niemand hat eine Ahnung was zu tun ist. Das ist ja alles nur noch ein großer Witz.

  3. Es hilft nur Wettbewerb und Leistung. ANDE ist ein staatlicher Konzern mit Beamtenmentalität. Beute im voraus rauben. ANDE zerschlagen und Wettbewerb zulassen. Der BESTE und FLEISSIGSTE muss gewinnen. Und Penner müssen vernichtet werden… legal durch Wettbewerb……. dann haben wir innerhalb von drei Jahren immer Strom ohne Unterbrechungen…… wie in Deutschland…..

    1. … oder so teuer wie in Deutschland. Also statt hier 6 – 7 ct pro kWh dann:
      “Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit der Jahrtausendwende von 13,94 auf 29,42 Cent pro Kilowattstunde in 2018 gestiegen. Dies entspricht einer Steigerung von 111% beziehungsweise 6% pro Jahr.”
      Dann lieber so wie es ist. Es ist ja nur auf dem Land so schlimm wo auch Stromklau ausgeprägt ist. Ich bezahle hier 349,89 Gs. pro kWh ohne MwSt. und die sonstigen Zuschläge auf der Rechnung.

      1. na toll – und hier ist man auch viel glücklicher als in D, weil man sich immer wieder freuen kann, wenn der Strom mal wieder da ist….
        Was soll diese Gegenüberstellung zu den Preisen in D – dann musst du auch den realen Lohn der Leute gegenüberstellen und nicht die Pension aus D oder CH

  4. Ich persönlich bin der Ansicht, daß die Privatisierung der Ande nichts bringen wird. Denn die privaten Anbieter werden die vorhandene Infrastruktur nutzen, ohne einen einzigen Guarani zu investieren. Denn sie wollen ja Geld VERDIENEN und nicht INVESTIEREN. Das kann man deutlich bei den privatisierten ehemaligen Staatsbahnen in Europa sehen. Ebenso bei allen ehemaligen Staatsbetrieben. Das Maximum an Gewinn herausholen JA. Die Infrastruktur erneuern, investieren NEIN. Ach ja. Wie gut funktioniert nochmal das Internet hier? Es ist überwiegend in Privathand. Bezahlen darf man natürlich die überzogenen Preise. Leistung? Fehlanzeige!

    1. Gleich privatisieren, gebe ich Dir Recht, das bringt nichts. Erstmal muss der Markt aufgemacht werden, damit es Konkurrenz gibt. Wenn dann andere Anbieter da sind, hat, glaub ich, die Ande zu seinem privat Unternehmen zu machen, keiner mehr Interesse. Jetzt, als Monopol, würde ich die Ande auch sofort übernehmen als privat Betrieb.

  5. Johan Moritz van Nassau-Siegen

    Die Mennoniten wuerden sich gerne die ANDE unter den Nagel reissen (siehe Plan von Privatisierung der Stromlinien zum Chaco hin) denn dann diktieren sie die Preise die in ihre Taschen fliessen (Kooperativen).
    Der Mennoniten privates Elektrizitaetswerk kostet mindestens 10 mal so viel (Preis ist 10 mal so hoch) wie der ANDE Preis.
    Genau wie in Deutschland steigt der Strompreis um ein Vielfaches an wenn die Stromwerke privatisiert werden.
    Privatisierung bedeutet immer dass jetzt ein paar Oligarchen den Gewinn einstreichen, den Preis monopolisieren und vielfach multiplizieren, anstatt der Staat.
    Diese Tendenz beobachtet man zusehends bei den Mennoniten: die Zocker wollen nur noch vom Staat leben und ihre eigenen Buerger unterdruecken die blos (reiche Kooperativsbonzen schanzen sich hohe Preise zu und die Masse erhaelt einen Hungerpreis – System welches sie jetzt gerne “exportieren” moechten als “Erfolgsrezept”).

    Ich beziehe mein internet von COPACO. Das ist schneller und billiger als von jedem privaten Internet Provider des Chaco. Klar, der service von den privaten IP ist besser als von den Zockern der Copaco Techniker aber dafuer muss man auch gehoerig mehr blechen.
    Ich fuerchte um die Strompreise wuerde ANDE einmal privatisiert. Dann ist schluss mit billig Strom.
    Dazu kenn ich die Mennoniten zu genau die einmal im Privatsektor die Preise anziehen bis zum geht-nicht-mehr. Oft ist die Kooperative (als so eine Art kommunistischer Oeffentlicher Sektor) billiger mit ihren Produkten wie der Privatsektor der Mennoniten.
    Der Privatsektor hat immer das groesste Interesse, Kompetenz, Wettbewerb abzuwuergen und zu einem Monopol zu streben.
    Wieviele groessere Kooperativen gibt es doch nur im Chaco? Nur 3 von 1927 an? Warum wohl? Nun sie haben effektiv verhindert dass andere Kooperativen entstehen oder wachsen und so allen Wettbewerb abgewuergt und eine Art von Oligopol errichtet (es geht um Preiskontrolle).
    Der Privatsektor laesst keinen Wettbewerb zu.

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