Die ANR agiert schnell, wenn es notwendig ist

Asunción: Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Raúl Latorre (HC), hat seit Juli 2023 dafür gesorgt, dass 300 Familienmitglieder der Gesetzgeber ohne Auswahlverfahren direkt im Kongress angestellt wurden. Nun ist klar, warum man das Gebäude erweitern muss.

Die Zahl der Fälle von Verwandten von Abgeordneten und Politikern im Abgeordnetenhaus nimmt weiter zu, wie der Fall von Alejandro Ovelar Ayala, Sohn des Kongresspräsidenten Silvio „Beto“ Ovelar (ANR, HC), der von seinem Amt zurückgetreten ist, und von Montserrat Alliana Encina, Tochter des Vizepräsidenten der Republik, Pedro Alliana (ANR, HC), die weiterhin an ihrem Millionärsgehalt festhält, gezeigt hat.

Im Fall des Abgeordneten von Canindeyú, Cleto Marcelino Giménez (PLRA), wurde berichtet, dass es ihm vor kurzem gelungen ist, seinen beiden Töchtern aufgrund seines Einflusses Zugang zu den Gehältern im Unterhaus zu verschaffen, was durchaus in die Kategorie der Vetternwirtschaft passen würde.

Laut der Liste der Beamten der Abgeordnetenkammer wurde seine Tochter Danna Maricela Giménez Rotela am 22. September zur Beamtin der Abgeordnetenkammer ernannt und erhält ein Gehalt von 7.700.000 Guaranies. Auch ihre andere Tochter, Johana Denisse Giménez Rotela, gilt als Beamtin, die als „Verwaltungsassistentin“ eingestellt wurde.

In diesem Fall ist ein besonderer „Fehler“ zu beobachten, da der Nachname des Vaters in der Liste der Abgeordneten mit dem Anfangsbuchstaben „J“ eingetragen wurde, in der Liste des Wirtschaftsministeriums jedoch mit „G“, wobei beide ID-Nummern übereinstimmen, was einen Fall von Homonymie ausschließt.

Johana erhält ein Gehalt von 3.300.000 Guaranies und trat am 27. Juli dieses Jahres ein, also knapp einen Monat nach dem Amtsantritt ihres Vaters.

Der Abgeordnete Cleto Marcelino Giménez gehört zum politischen Team von Senator Dionisio Amarilla und ist als Mitglied der PLRA-A Fraktion im Abgeordnetenhaus einer derjenigen, die für die Übernahme der „Colorados“ im Verwaltungsrat und in den außerparlamentarischen Gremien gestimmt haben.

Ein anderer, der ebenfalls einen nahen Verwandten stellte, ist der Abgeordnete Jatar „Oso“ Fernández Safuán, der von der Partei Nationaler Kreuzzug gewählt wurde und jetzt offizielles Mitglied von Honor Colorado ist.

In seinem Fall steht sein Onkel und Anwalt Gerardo Enrique Safuán Ledesma auf der Liste der Abgeordneten, der als ständiger Beamter der Kammer mit der Position eines „Abteilungsleiters“ aufgeführt ist.

Sein offizielles Eintrittsdatum ist ebenfalls der 22. September dieses Jahres und er erhält ein Gehalt von 7.100.000 Guaranies.

Gerardo Safuán war im Juli letzten Jahres (kurz nach seinem Amtsantritt) als Anwalt seines Neffen in einer Klage gegen den Abgeordneten aufgetreten, weil dieser angeblich versucht hatte, sich ein Grundstück in Villeta „anzueignen“.

Schließlich wurde auch der Fall von Arturo René Urbieta Cuevas (ANR, HC) angeprangert, einem weiteren derjenigen, die unmittelbar nach seinem Amtsantritt zu Honor Colorado „konvertierten“.

In seinem Fall wird berichtet, dass sein Neffe Ydilio Ramón Riveros Urbieta, den er bereits als Bürgermeister von Horqueta an seine Seite gestellt hatte, als Generalsekretär der Gemeinde eingestellt wurde.

Ydilio Riveros, der Sohn der Schwester des Abgeordneten Rosa Urbieta Cuevas, wurde am 22. September in die Abgeordnetenkammer berufen und erhält ein Gehalt und Zulagen von 8.800.000 Guaranies.

Die HC-Abgeordnete ist eine der ersten, die zu Beginn dieser Legislaturperiode von der Fuerza Republicana auf die Abgeordnetenbank von Honor Colorado gewechselt ist und bisher brav für die Gesetzesvorlagen der Exekutive gestimmt hat.

Urbieta hat auch eine lange Liste von Familienmitgliedern im öffentlichen Dienst, was den Verdacht aufkommen lässt, dass dies der Grund für seine „Loyalität“ gegenüber der derzeitigen Regierung ist.

Im Laufe der Tage tauchen immer mehr Namen von Abgeordneten und Politikern aus anderen Bereichen der Regierung auf, die den Staat als Beschäftigungsfeld für ihre Verwandten nutzen. Auch wenn es sich in den meisten Fällen um Politiker der farbigen Partei handelt, zeigen Fälle wie dieser, dass es sich um eine Praxis handelt, die wirklich keine parteipolitische Farbe hat.

Der Abgeordnete Latorre (Beitragsbild) nahm nach seiner Rückkehr von einer Israel-Reise am vergangenen Mittwoch (20.) noch am selben Tag an der letzten Sitzung des Jahres der Abgeordnetenkammer teil. Seitdem hat er es vermieden, sich zu den Fällen angeblicher Vetternwirtschaft zu äußern, die in der Institution, der er vorsteht, gemeldet wurden.

Wochenblatt / Abc Color