Die Entführung von Arlan Fick und seine Auswirkungen auf den Norden

Azotey: Mitglieder der EPP entführten am 2. April 2014 Arlan Fick, Sohn des brasilianischen Landwirts Alcido Fick. Der Vorfall passierte in der Kolonie Paso Tuja bei Azotey, Departement Concepción. Es war der Beginn einer Veränderung für alle Bewohner im Norden von Paraguay.

Nach der Entführung meldete sich die selbsternannte paraguayische Volksarmee EPP am 10. April 2014 in Form einer CD und einem Video, das an einen Journalisten übergeben worden war. In einem weiteren Kommuniqué forderte die kriminelle Bande 500.000 US Dollar und eine Lebensmittellieferung, die den Gemeinden Kurusu de Hierro und Arroyito zugutekommen soll. Im Gegenzug werde der Entführte freigelassen.

Die Familie des Entführten erfüllte alle Forderungen und zahlte auch das Lösegeld “im Namen der Genossen der EPP“. Trotzdem ließen die Kriminellen Fick nicht frei, mit der “Entschuldigung“, dass die Presse und die Joint Task Force noch in der Gegend seien.

Die Solidarität mit der Familie des Entführten ließ nicht lange auf sich warten. Es gab Demonstrationen zur Unterstützung der brasilianischen Siedler. Aber die Manifestationen weckten nicht das Mitgefühl der EPP, im Gegenteil, sie verstärkten den Druck, indem sie sich eine Zeit lang nicht mehr meldeten oder einen Lebensbeweis erbrachten.

Am 22. Oktober 2014 erschien ein Video, das vier Tage zuvor von der EPP aufgenommen wurde. Die Kriminellen schickten es an die Familienangehörigen von Fick. Im audiovisuellen Material sah man Arlan Fick und Edelio Morinigo, der am 5. Juli 2013 in Yby Yaú von der EPP entführt wurde.

Erst nachdem die Kontakte im Dezember wieder aufgenommen wurden, aber die Mitglieder der EPP nochmals forderten, dass Weihnachtskörbe in bedürftigen Gemeinden verteilt werden, kam Fick nach deren Verteilung am 25. Dezember frei.

Es ist klar, dass das Plagiat von Arlan Fick Spuren im Norden von Paraguay hinterließ. Es war eine Lektion für alle Bewohner in der Zone, dass die EPP immer weiter neue Ziele anstrebt, wie die brasilianischen Produzenten zu verunsichern. Zugleich sind alle Investoren in dem Gebiet erschreckt worden, viele zogen sich zurück. Nach dem Fall Fick wandte sich die Terrorgruppe den Mennoniten zu, die aufgrund ihrer Glaubenseinstellung und Verhaltensweise leichte Opfer von Kriminellen sind.

Wochenblatt / ABC Color

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