Die “Trümmerfrauen“ von Ybytymí

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren vor allem Frauen daran beteiligt, zerbombte Gebäude von Trümmern zu befreien. Keine leichte Arbeit. Sie wurden deswegen als Trümmerfrauen bezeichnet. Eine vergleichbar schwere Tätigkeit verrichten alleinstehende Frauen in Ybytymí.

In dem Departement Paraguarí gibt es Frauen, die mit Pflug und Hacke von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in der Landwirtschaft arbeiten. Nun widmen sie sich auch dem Straßenbau und verlegen Pflastersteine. Normal schon für Männer ein harter Job, für das weibliche Geschlecht doch erwähnenswert.

Blásida Martinez hat 10 Kinder. Mit zwei ihrer Töchter ist sie im Straßenbau zwischen Ybytymí und La Colmena tätig. Beide schwingen die Hacke und Schaufel für die Verlegung von Pflastersteinen.

Martinez erklärte, das Einkommen in der Landwirtschaft sei gering. Von dem Bauunternehmer bekommen sie 4.500 Guaranies pro Meter bezahlt. Dabei müssen Schnüre gezogen werden, dann wird ein Graben ausgehoben, der Untergrund vorbereitet und die Steine platziert. Die drei Familienmitglieder schaffen zusammen etwa 30 Meter pro Tag, somit verdient jeder etwa 45.000 Guaranies.

„Wir machen eine schwere Arbeit, aber verdienen sehr wenig. Aber es gibt keine bessere Alternative“, klagte Martinez. In der Landwirtschaft sei der Ertrag ebenfalls gering, fügte sie an. In der Morgendämmerung bereitet Martinez Mate, das Frühstück und Mittagessen vor. Nach der Pflasterarbeit waschen die Frauen am späten Nachmittag noch die Wäsche und essen zu Abend. Dann fallen sie todmüde ins Bett.

Quelle: ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Die “Trümmerfrauen“ von Ybytymí

  1. Mal abgesehen davon, dass die Arbeiten eher nicht fachgerecht ausgeführt werden, also wie der Normalfall in Paraguay, nach 2xRegen auseinanderfallen werden: Hut ab vor diesen Frauen. Diesen Job zu machen nebst der Familie ist schon ein Lob und Bewunderung wert. Ich denke mal, schon ein Kind und einen Taugenichts (Ehemann) zu unterhalten und den Haushalt zu schmeißen ergibt viel Arbeit. Aber bei 10 Kindern erst.

    Jedoch kommen mir die Frauen auch vor wie die Politiker Europas: Kommen höchstens eine halbe Stunde zum Schlafen, führen dann Hund Gassi, Joggen, durch halb Europa fahren und in Sitzungen den Schlaf nachholen, auf Kosten des Steuerzahlers Wasser und Brot speisen, um dann noch den obligaten Auftritt im TV-Gegackere aus dem Terminkalender zu streichen. Todmüde noch ihr Facebock-Profil updaten. Oh, was für Supertypen, das alles in über 720 Tage pro Jahr zu bewältigen.

    Da Ressourcen des Menschen begrenzt sind, frage ich mich, was eigentlich die Ehemänner dieser Frauen zum täglichen Bruttohaushalteinkommen beitragen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind sie längst ihre anderen neun Söhne zeugen gegangen und beteiligen sich monatlich mit 20.000 Guaranies an der Erziehung ihrer Kinder, falls noch Zeit neben ihren schweren, täglich erbrachten Leistungen bleibt.

  2. Das mit den Trümmerfrauen ist ein Mythos und wurde politisch zur Gleichberechtigung der Frau so ausgebaut. Einfach eine Lüge, welche vor allem im Osten die volle Wirkung entfaltete, wo dann auch die Frauen arbeiten gehen “durften” und die Erziehung der Kinder dem Staat überlassen wurde…

Kommentar hinzufügen