Drei von 10 Arbeitnehmern verdienen weniger als den Mindestlohn

Asunción: Das Thema Mindestlohn nimmt wieder an Schärfe zu. Grund dafür dürfte ein starkes Ungleichgewicht bei den Löhnen in dem Sektor sein, aber auch gestiegene Verbraucherpreise, die zu Unmut führen.

Nach Angaben von der Generaldirektion für Statistik, Erhebungen und Zählungen (Dgeec) hat sich im dritten Quartal 2017 die Anzahl der Arbeitnehmer um 6,98% erhöht, die nicht den Mindestlohn bezahlt bekommen, gegenüber dem gleichen Zeitraum aus dem Jahr 2016. Auch die Zahl der Beschäftigten, die mehr als drei Mindestlöhne verdienen, nahm um 6,25% ab, was wiederum die wirtschaftliche Ungleichheit im Land widerspiegelt.

Eine weitere Einkommensungleichheit stellte die Dgeec im Vergleich von städtischen und ländlichen Regionen fest. In Ballungsräumen verdient ein Beschäftigter durchschnittlich 1,630 Millionen Guaranies. Das sind 1,9-mal mehr als auf dem Land. Hier beträgt das durchschnittliche Einkommen nur 842.496 Gs.

Vor allem die Bewohner in den ländlichen Zonen haben die größte Herausforderung zu meistern, um mit ihrem monatlichen Einkommen die Befriedigung der Grundbedürfnisse zu erzielen. Die ärmsten Arbeiter auf dem Land haben ein durchschnittliches monatliches Pro-Kopf-Einkommen von 146.226 Guaranies, das deutlich unter der ländlichen Armutsgrenze liegt. Rechnet man die Zahl noch weiter um, so muss eine Person aus dem Sektor mit 4.874 Guaranies, weniger als einem US Dollar, am Tag auskommen und damit überleben.

Insgesamt erreichen 310.000 Arbeitnehmer in Paraguay, von insgesamt 1.126.552 Beschäftigten, nicht den monatlichen Mindestlohn. Das sind umgerechnet 27,6%.

Wochenblatt / 5Dias

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10 Kommentare zu “Drei von 10 Arbeitnehmern verdienen weniger als den Mindestlohn

  1. Die Einnahmen sind weniger das Problem als die Ausgaben, wieso viele Lebensmittel teurerer sind als in der Schweiz oder Europa versteht keiner. Speziell Früchte und Gemüse welche hier wachsen haben für sie miese Qualität Wucherpreise

    1. Die Supermarktmafia arbeitet mit absurd hohen Gewinnmargen und rechtfertigen das mit dem Totschlagargument “Dieselpreis”.
      Gemuese und Fruechte, wenn es geht beim Gemuesehaendler kaufen, ist frischer und etwas billiger. Wer auf dem Land lebt und sich selbst was anbaut, kann eine Menge sparen!

    2. Weil eben immer von freier Wirtschaft oder Angebot und Nachfrage gesprochen wird. Es stimmt weder das erste noch das zweite. Frei würde heissen es gibt mehrere Player ohne Absprache und Lebensmittel, Immobilien wie auch Wasser sind essentiell also eben nicht Angebot und Nachfrage.
      Demnach man längst weiss, dass sich das von selbst nicht regelt, geht es nur staatlich über Regulierungen. Hier zeigt sich wunderbar, dass linke Politik kein Mittel gegen solche Machenschaften hat. Bei der Menge an Gewerkschaften und linken Politikträumern weltweit gesehen, müssten diese Dinge schon längst Realität sein. Das einzige was wirklich passiert, sind Aufmärsche für noch mehr Mindestlohn oder eben mehr Lohn und im selben Moment steigen die Preise auch und natürlich noch um ein bisschen mehr. So ist es in den angeblich noch nicht so intelligenten 2. und 3. Welt Staaten.
      In den angeblich schon ganz intelligenten 1. Welt Staaten, interessieren sich Linke dann von Gleichberechtigung über Freiheit für den Tibet bis hin zu Homoehe und Asylanten, die keine sind. Also sie vertreten alle, ausgenommen die, die sie vertreten müssten.

  2. Was erwarten wir von den Menschen hier?
    Ständig schreien sie nach Erhöhung des Mindestlohnes, die auch regelmäßig erfolgt.
    Damit halten sie das Lohn – Preis – Erhöhungs – Karussell am laufen.
    Mehr Lohn, die Preise steigen. Forderung nach mehr Lohn wegen gestiegener Preise, die Preise steigen wieder.
    Wenn die Arbeitnehmer das in der sogenannten Ersten Welt bis heute nicht durchschaut haben………..
    WAS erwarten wir dann von den Menschen in den sogenannten Drittweltstaaten?
    Alle Supermärkte hier haben in etwa die gleichen Preise für vergleichbare Produkte. Das kann nur dadurch zustande kommen, daß die Eigentümer die Preise absprechen.
    Nur – wer soll das beweisen?
    Wobei ich mir sicher bin, daß dies auch in allen anderen Ländern der Welt so gehandhabt wird.
    Wer kontrolliert die Kontrolleure ?

  3. Hier stimmt etwas nicht an der Übersetzung.
    Las 30% den Mindestlohn bekommen ,70% wissen nicht was das ist! Schon jetzt gibt es viele die Kimmzüge am Brotkasten machen, wenn das so weiter geht; brennt bald die Luft! Die einen werden immer Reicher und die mehrzahl immer Ärmer.Das kann nicht gut gehen!

  4. Diese Spirale kennen viele von uns ja zur genüge. Erst die Löhne hoch gestreikt und dann werden die Preise für alles erhöht was der Mensch zum Leben braucht.Das geht immer so weiter weil die einen (Gewerkschaften) sich profilieren müssen und wollen und die Anderen sich ihre Gewinne nicht weg nehmen lassen wollen.Dazu kommt noch der Weltmarkt der es China erlaubt sehr billig zu produzieren und somit kleine Länder wie PY keine Chance haben Firmen auf zubauen und Konkurrenz fähig zu halten auf den Weltmarkt.Nun kommt Indien noch mit in dieses große Spiel das selbst China Angst bekommt . Also welche Chance soll es geben mit dieser Spirale in PY ???? Die Zukunft sieht so aus ,noch mehr Arbeitslose,dadurch mehr Banditen und am Ende Kommunismus der dann denen das weg nimmt was sie aufgebaut haben und es den so genannten Armen gibt. Ja aber das hat noch nie und Nirgend funktioniert selbst in den Reichen Öl Land Venezuela nicht dort ist alles im Chaos .Die Chance liegt darin das das Markt so kontrolliert werden muss das Preisabsprachen streng bestraft werden das Preise um 30 % gesenkt werden und Löhne hier so bleiben.Dann eine gute Sozial Gemeinschaft aufbauen wo Arbeitgeber und Nehmer einzahlen um Das Gesundheitswesen und Sozialwesen auf zubauen.Lebensmittel sind hier teurer als in Europa ,da kann doch was nicht stimmen.

  5. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    “Die einen werden immer Reicher und die mehrzahl immer Ärmer.Das kann nicht gut gehen!”

    Damit bringen sie das Kernproblem – global – auf den Punkt!
    https://www.konjunktion.info/2018/01/finanzsystem-oxfam-2017-das-jahr-der-milliardaere/

  6. Der Paraguay zählt 7 Mio. Einwohner. Insgesamt erreichen 310.000 Arbeitnehmer in Paraguay, von insgesamt 1.126.552 Beschäftigten, nicht den monatlichen Mindestlohn. Das sind umgerechnet 27,6%.
    Also 7 Mio. Einwohner abzüglich 1.1 Mio. Beschäftigte ergibt 5,9 Mio. Einwohner des Paragauys, die nicht beschäftigt sind. Das entspricht etwa meinen Beobachtungen. Wobei diese 5,9 Mio. Einwohner nicht einfach nichts tun, nein, mischeln und Feuerchen anzünden und Bierdosen leeren. Ist ja schon immerhin etwas, was sie auf die Reihe kriegen.

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