Drei warme Mahlzeiten für weniger als 10.000 Guaranies

Asunción: Dass das Leben in Paraguay nicht zwingend teuer sein muss zeigt dieser fast unglaubliche Fakt. Jedoch sei hierbei erwähnt, dass den Personen, die diese Mahlzeiten angeboten bekommen nur die Wahl bleibt, ob sie sie essen oder nicht. Es handelt sich immerhin um das kulinarische Menü des Justizvollzugsanstalt Tacumbú, wo mehr als 3.000 Insassen „am Leben erhalten“ werden müssen.

Wem jetzt der Hunger vergangen ist, dem kann man nur beglückwünschen. Anscheinend nimmt es das Justizministerium ernst mit der sprichwörtlichen Strafe, da Gemüse und Fleisch schon bei Anlieferung halb verfault oder vergammelt sind. Falls der Zustand akzeptabel sein sollte, machen dies die fehlenden hygienischen Lagermöglichkeiten im Internen der Strafanstalt hin. Laut einem offiziellem Bericht des staatlichen Kontrollamtes ist die Lage akut.

Die Summe von 9.450 Guaranies pro Insasse und Tag ist laut staatlichem Kontrollamt nicht ausreichend, um die Insassen ausreichend zu ernähren. Je nach Belegungsdichte, die bis zu 1.000 Personen schwanken kann, gibt es mal mehr und mal weniger zu essen. Des Weiteren gibt es aus unerklärlichen Gründen rund 1.000 Häftlinge, die sich aus eigener Kraft ernähren, was entweder auf ein besonders schlimme Straftat oder auf sehr gute soziale Stellung hinweist.

Pasilleros, die Personen, die in den Unterkünften keiner erduldet und deshalb auf den Gängen leben müssen, kochen auch da. Je nach Verfügbarkeit kommen da Katzen, Fliegen und sogar Ratten in den Topf. Auch verdorbene Lebensmittel werden weiterhin genutzt, wodurch Vergiftungsgefahr besteht, so Ciro Durañona Macchi, Direktor vom staatlichen Kontrollamt.

(Wochenblatt / Abc)

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