Ein gutes Beispiel

Asunción: Wenn korrupte Politiker und ihre Lakaien von der Staatsanwältin Victoria Acuña angeklagt werden, gehen die Fälle immer glimpflich für diese aus. Zufall oder eventuell doch etwas mehr. Vor ihrem gehemmten Tatendrang warnte man schon seit Langem.

Raúl Fernández Lippmann, Ex Sekretär des Magistergerichts (JEM) wurde im vergangenen November freigesprochen wegen fehlender Beweise im Fall Audios. Dieser Fall ist nur der letzte in einer Reihe bei der die Angeklagten von Victoria Acuña immer mit einem blauen Auge davon kommen.

In den vergangenen Jahren wurde unter ihrer Anklage der Ex-Minister Salyn Buzarquis, die Ex-Ministerin Gladys Cardozo freigesprochen, aber auch einfach die angeklagt, die nur Befehle ausführten ohne die Verantwortlichen zu beschuldigen, wie bei einem Bankskandal in 2019 und den Hausangestellten von Tomas Rivas in 2018.

Beim Fernández Lippmann Fall war in ihrer Anklage wegen unrechtmäßiger Bereicherung die Sprache von 1,3 Milliarden Guaranies, deren Ursprung nicht nachgewiesen werden konnte. Im Laufe des Prozesses waren es nur noch 238 Millionen Guaranies, was wohl im Kulanzbereich liegt. Anscheinend nur ein Rechenfehler.

Laut dem Politikwissenschaftler Alfredo Boccia Paz sind in dem Fall die Verantwortlichkeiten nicht ganz klar, es könnte also auch an den Richtern liegen. Wahrscheinlicher ist jedoch eine fehlerhafte Anklage, weswegen der Freispruch nicht verwunderlich ist.

Sobald Personen aus dem politischen Machtzirkel angeklagt werden, kommt es immer zu Verwechslungen oder Fehlern, die einen Prozess mild enden lassen.

Senator Enrique Salyn Buzarquis beschuldigte schon vor Jahren die Staatsanwältin Victoria Acuña als „Helferin der Delinquenten“, da sie stetig Korruptionsfälle zugewiesen bekommt. Ebenso sagt man sie sei eine Cartes Staatsanwältin. Doch um den Worten von Buzarquis, der selbst von ihr angeklagt war, nicht zu viel Gewicht zu geben, sollen die Leser anhand der kommenden Liste sich selbst ein Bild machen.

2018: Fünf Jahre nachdem herauskam, dass der Ex-Abgeordnete José María Ibáñez Hausangestellte im Abgeordnetenhaus einschrieb um deren Lohn zu kassieren, gab Staatsanwältin Acuña mysteriöserweise der Forderung nach vorzeitigem Ende des Prozesses nach. Damit musste Ibáñez 30 Millionen Guaranies zahlen und der Fall war erledigt.

2019: Im. Mai des vergangenen Jahres sprach einTribunal die Ex. Ministerin des Notstandsekretariats, Gladys Cardozo, frei. Die Anklägerin der Staatsanwaltschaft war Acuña. Richter Héctor Capurro wies darauf hin, dass die Anklage keine Prüfung vornahm, die die 2,5 Milliarden Guaranies Schaden beweisen konnten, für die Cardozo angeklagt war.

2019: Ebenso untersuchte Acuña über ein Jahr lang 40 hochrangige Essap Angestellte wegen unrechtmäßiger Bereicherung. Das Resultat war ernüchternd. Sie fand nichts.

Wochenblatt / Última Hora

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3 Kommentare zu “Ein gutes Beispiel

  1. Im Römischen Reich herrschte dagegen eine wirklich gesittete und gerechte Justiz. So wurden z.B. korrupte Richter grundsätzlich mit dem Tode bestraft. Desgleichen wurden korrupte Anwälte mit drastischen Strafen belegt. Und heute wollen wir angeblich aufgeklärter und intelligenter sein, mit mehr Moral und Anstand ausgestattet wie vor weit über 2000 Jahren?

  2. Für Plata ist hier wohl alles zu haben. Ne, Amigos muss man natürlich auch haben. Aber hierzuland sind ja alle deine Amigos. Jedenfalls nennt dich hier jeder Amigo, wenn er dir von vorne entgegenkommt. Gut, andererseits, was kann man von einem Land mit Durchschnitts-Intelligenzquotienten von 82 und 82 in Joda und Estafa mit konsekutiven Master of Science in täglich 7 bis 11 Uhr Schul vielleicht abgeschlossen und einer Promotion im Telenovelas-schaun schon mehr erwarten. Gesetze sind ok, nur am Interpretationsspielraum je nach Donnation und dem Fleiß, Können und Bemühen hiesig Exekutiven-Substituten sollte noch etwas gearbeitet werden. Ohne Schmieren läuft hier nichts, die bekommen ihren Mikrozahltag auch so. Da muss man schon durchsickern lassen, wenn mehr willst, dann kostet es auch mehr. Und so eine wie im Artikel beschrieben ist bestimmt keine arme Frau, noch deren Familie. Noch muss sie sich fürchten, ob ihre Besitztümer mit dem Einkommen im Einklang stehen kann. Und mit dieser bereits erwähnten Bildung wird sie einen Teil ihrer Errungenschaften bereits an ihren Family-Clan überschrieben haben. Und dort geht natürlich das gleiche ab: keiner wird jemals fragen, ob dieser Besitz im Einklang mit dem Einkommen vereinbar ist. Und sonst auch kein Problem: «Jo, hä, hä, i hob mittels Streichhölzel auf Müllgebühr verzichtet, damit es trotzdem zum BilligPolarBier und Shwuddi 120 dB reicht, alles gespart und auf vieles verzichten müssen».

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