Ein Hauch von Stroessner ist noch zu spüren

Asunción: Heute vor genau 11 Jahren starb Alfredo Stroessner in Brasilia. Er schrieb Geschichte in Paraguay und sie ist heute immer noch gegenwärtig.

Enrique Nogúes war Geschäftsmann und enger Vertrauter von General Alfredo Stroessner. In der Nacht am Samstag im August 2006 wusste er schon, dass es um die Gesundheit von Stroessner schlecht bestellt war. Das Krankenhaus Santa Luzia aus Brasilia hatte ihn informiert.

Im Zuge dessen lief eine Kette von Informationen an Familienangehörigen und Freunde des ehemaligen Diktators in Paraguay an. Als der Tod von Stroessner bekannt wurde eilten viele sofort an sein Sterbebett.

Einige Leute aus der damaligen Zeit, die die Nähe der Stroessner Familie suchten sind heute noch wichtige politische Akteure. Darunter befinden sich der Dissident von der Colorado Partei Mario Abdo Benitez und der politische Berater des derzeitigen Präsidenten Horacio Cartes, Dario Filártiga.

Wochenblatt / Ultima Hora

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10 Kommentare zu “Ein Hauch von Stroessner ist noch zu spüren

  1. Möchte hier nicht die Stroessner Diktatur verteidigen. Kann hier nur die Worte eines geplagten deutschen Einwanderers Wenniger wiedergeben (Gott habe ihn selig) der mir sagte: vor Stroessner war in Paraguay Chaos aller Orten. Mit seinem Regime konnte man gut sein Leben ausbauen, durfte sich allerdings nicht in die politischen Angelegenheiten des Landes mischen, dann war man sich seines Lebens nicht mehr sicher.
    Heute haben wir eine sogenannte Demokratie aber aller Orten kann irgend ein Ding passieren. Jeder bilde sich nun seine Meinung.

    1. Vorsicht, Legendenbildung! Es ist kaum vorstellbar, daß sich die Kultur in Paraguay nur wegen dem Fehlen von Strössner total verändert haben soll. Mit Sicherheit war die Korruption genau so stark wie heute. Nur war niemand da, der es gewagt hätte darüber zu berichten. Bekannt ist, daß “Strössners verdiente Leute” mit Grundbesitz auf Kosten der eigentlichen Eigentümer belohnt wurden. Manchmal wurden sogar ganz Dörfer mittels Militär geräumt, enteignet und auf “Strössners Leute” verteilt. Aus dieser Zeit her rühren noch heute viele Grundbesitz-Streitigkeiten. Das gesellschaftliche Leben in der Ära Strössner fuhr gegen Null. Es war schon höchst verdächtig, wenn mehr als drei Personen beisammen standen. Ihnen wurde ein konspirativer Treff unterstellt und konnte im Gefängnis enden. Auf solche “Freiheiten” kann mach auch gerne verzichten!

  2. Das Urteil der Geschichte Paraguays über die Regierungszeit Stroessner ist noch lange nicht gefällt.
    Sicherlich war Stroessner als autoritärer Präsident 35 Jahre an der Macht und führte mit fester Hand das Land. In den vorhergehenden 35 Jahren hatte Paraguay 18 verschiedene Präsidenten und eine Palast -Revolution nach der anderen.
    Ebenso muss erwähnt werden, dass es Stroessners Verdienst war die Öffnung Paraguays nach Brasilien, durch Straßenbau, Brücke und Itaipu erreicht zu haben. Damit war die halb koloniale Abhängigkeit von Argentinien durch den einzigen Zugang (Fluss) Paraguays zur Welt gebrochen.
    Damals gab eben nur einer der Befehle gab. Verständlicherweise war das natürlich vielen die auch gerne befehlen wollten nicht recht.
    Sie gingen dann ins Exil, einige sogar in die UdSSR , dem Land ihrer Heilsbotschaft.
    Nun ist ja alles viel besser geworden, geringere Kriminalität, gute öffentliche Verwaltung ohne Korruption und saubere Volksvertreter im Parlament.

  3. In der Nacht am Samstag im August 2006 wusste er schon, dass es um die Gesundheit von Stroessner schlecht bestellt war. Vielleicht hätte man ihn da noch schnell aus dem Flugzeug werfen sollen, damit er so selbst fühlen kann, wie sich die Menschen gefühlt haben, die auf seine Verantwortung lebend aus dem Flugzeug geworfen wurden.

  4. Ein Präsident der in einer Zeit des Chaos in PY wieder Ruhe und Ordnung schaffte. Er ließ PY wachsen und die Menschen in Sicherheit leben.Was hier geredet wird teilweise über ihn ist mir egal. Da sind in der angeblichen Diktatur knapp 300 Menschen in 35 Jahren umgekommen das passiert Heute in einen Tag im Kommunistischen Venezuela aber hier halten diese Sympathisanten Roter Sozialistischer Umtriebe ihren Mund. Ihr könnt reden was ihr wollt für mich ist und bleibt er ein großer Präsident!!!

  5. Da machen wieder einige ihre eigenen Geschichten, von Fetzen irgendwo mal gehörter Halbwahrheiten und auch groben Lügen. Als er 1954 die Regierung übernahm, hatte Paraguay lediglich eine einzige geteerte Straße. Es war eine schmale Landstraße von Asuncion nach Caacupé. Es gab weder Telefon, noch Öffentliche Wasserversorgung, keinen elektrischen Strom, keine Industrie, keinen Flughafen und auch so vieles andere nicht, das damals schon weltweit selbstverständlich war und heute auch in Paraguay selbstverständlich ist. So, wie die Deutsche Lufthansa aus der Deutschen Reichspost hervorgegangen ist, entstand unter Alfredo Stroessner die LAP aus der Luftwaffe. Ich will jetzt nicht eine riesige Liste von Diingen vorlegen, die Stroessner in seinen 35 Jahren Amtszeit geschaffen hat, das würde den Rahmen sprengen. Vergleicht man die Zeit bis 1989 mit der heutigen Zeit, muß man neidlos zugeben, daß die heutigen Regierenden nicht einmal fähig sind, zu erhalten, was Stroessner einst geschaffen hatte. Eine geteerte Strasse hat heutzutage lediglich eine sehr kurze Lebensdauer, weil man oft auf den Unterbau der Strasse aus Kostengründen verzichtet und dann auf die festgestampfe Erde lediglich wenige cm dick Asphalt schüttet, der unter der glühenden Sonne zunächst mal durch den Verkehr noch dünner gewalzt wird und von den Regenfällen dann noch unterspult, so daß es des öfteren sogar passiert, daß die dünne Asphaltdecke unter der Last eines PKW oder LKW durchbricht und riesige Krater entstehen. Die Avda. España z.B. war eine der ersten asphaltierten Straßen Asuncions und hielt ohne jede Reparatur 35 Jahre. Also geht es doch, wenn man nur will. Aus den staatlichen Betrieben ANTELCO (heute Copaco S.A.), CORPOSANA (heute ESSAP S:A:), ANDE usw.usw., die nur noch Verluste abwerfen, hat man Aktiengesellschaften gemacht, um sie jederzeit durch Aktienverkauf für Fremdkapital öffnen zu können, zu deutsch: privatisieren bzw. verkaufen, weil man sie sonst auf die Dauer nicht mehr halten kann. Die staatliche Fluggesellschaft LAP wandelte man zunächst um in LAPSA, um sie dann vollkommen auszurauben. Die einst als die künftige Industriestadt Paraguays geplante Stadt Villeta zeige sehr gute Anzeichen, eine wahrhaftige Industriestadt für Paraguay zu werden. Heute ist sie nicht mehr als das, was sie auch vor Stroessner war. Ein armes und einfaches Dörfchen auf dem Lande. Die binationale Firma ITAIPU und auch das Kraftwerk YASYRETÀ in Zusammenarbeit mit Brasilien bzw. Argentinien sind einzig und allein das Werk Stroessners. Was dann in den 90er Jahre in der Zeit der “Dämokratie” Großbetrüger wie Washmoshy daraus gemacht haben, das steht auf einem anderen Blatt. Der Ansatz für eine große Zukunft Paraguays war auf jeden Fall bestens. Nicht umsonst hatte dann dieser Washmoshy nach seiner Zeit in Itaipú und nach seiner Amtszeit als Staatspräsident auf einem einzigen Konto auf der Insel Gran Cayman gute 700 Mio. Dollar liegen, und keiner, der über so viel Geld verfügt, hat sein ganzes Geld auf einem einzigen Konto und an einem Platz der Welt. Von den Schlechtrednern weiter oben hat wohl keiner auch nur einen Tag in Paraguay verbracht, als Stroessner noch regierte. Ich durfte 9 Jahre dieser Zeit erleben und kann mich wirklich nur positiv äußern. Das Volk war glücklich, fühlte sich in Sicherheit, jeder kann heute noch erzählen, daß man damals noch kein Haus abzuschliessen brauchte, und man konnte die Nacht im Freien schlafend verbringen. Die sogenannten “Caballos locos” und “motochorros” waren ein Fremdwort, man kannte sie nicht. Und von einem EPP war schon gar nicht die Rede, das wäre aber auch bei der damals noch vorhandenen Wehrmacht gar nicht möglich gewesen.

    1. Werter Herr Martin, Sie haben ganz sicher nicht damals in Paraguay gelebt – ich war in den 1970/80 er Jahren mehrmals hier. Bitte lesen Sie diese Dokumentation: http://www.kas.de/wf/doc/kas_286-544-1-30.pdf?020319132422 .Selbstverständlich gab es damals Kriminalität und riesige Korruption – nur durfte damals, genauso wie in der DDR oder in anderen diktatorischen Staaten nicht darüber berichtet werden, weil Radio, Fernsehen und alle Zeitungen in der Hand der Stronistas waren! Wenn Ihnen jemand erzählt, daß damals alles besser war, dann sind das Leute die von diesem Regime profitiert haben – genauso wie es heute noch Menschen gibt die behaupten in der DDR oder in den anderen kommunistischen Ländern wäre das Paradies der Werktätigen gewesen. Wenn jemand den Mund aufgemacht und sich beschwert oder Mißstände aufzeigen wollte, dann war er weg vom Fenster! Strössner hatte ganz sicher mehr Blut an den Händen als Honnecker! Bitte lesen Sie diese oben angegebene Dokumentation ganz durch. Die damalige Zeit war durch Geldwäsche, Drogenhandel , Korruption und massiver Unterdrückung der nicht regierungskonformen Bürger gekennzeichnet — und unter dieser Mentalität leidet Paraguay bis heute.

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