Ein Trauerspiel

Asunción: Egal wo sie sich bewegen, sei es auf den Avenidas in Asunción, Lambaré oder Fernando de la Mora, tausende Ladenlokale stehen zur Miete frei. Selbst Restaurants, die Jahre auf dem Markt waren und einen festen Kundenstamm hatten, sind für immer geschlossen.

Geschäftsleute, die keine großen Reserven hatten, die vorhersahen, dass die Pandemie nicht nur einen Monat andauert oder die, die schnell verstanden, dass die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben decken, zogen den Stecker und räumten ihre Lokale. Dadurch wurden Hunderttausende entlassen, die nun ohne Einkünfte auf das warten, was der Staat zahlt und sich damit immer mehr verschuldet. Ohne ein Ende der Pandemie zu kennen, ist dieser Strudel zwar ein Filter, wo große Geschäftsleute profitieren können, doch auch unter ihnen bangen viele um die Zukunft. Einmal alles überstanden wird der Markt bereinigt sein. Doch erst wenn die Menschen wieder Arbeit haben, Geld verdienen und konsumieren können, lohnt es sich wieder in neue Geschäfte zu investieren.

Die einzigen die in der jetzigen Lage profitieren sind Supermärkte und Deliverydienste, wenngleich auch nur da, wo man an dieses System gewohnt ist. Sich anzupassen fällt nicht leicht, schon gar nicht, wenn man nicht weiß für wie lange.

Wochenblatt / Última Hora

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6 Kommentare zu “Ein Trauerspiel

  1. Die Mehrheit der nun verarmten Paraguayer hat exakt diese Zustande selbst gewaehlt. Wie gewaehlt so geliefert…. oder auch selbst gewähltes Elend. Sollten die Paraguayer nun unzufrieden sein liegt es an ihnen diese Wahl nachhaltig zu aendern

      1. Etablierte politik ist experiment. Die pandemie ist experiment. Wer also keine experimente vor allem nicht internationaler art haben will, muss anders waehlen. Das haette man schon lange sehen muessen.

  2. Aendern wuerde sich nur etwas mit einem Praesidenten, der so reich ist das er nicht mehr stehlen muss und keine diebischen Amigos im Schlepptau hat. Der erste Punkte traf zwar auf Cartes zu, nicht aber der zweite.
    Die Amerikaner haben in diesem Punkt mit ihren derzeitigen Praesidenten eine gute Wahl getroffen.

  3. Anfangs waren die Supermercados gut besucht. Die Menschen standen in langen Schlangen davor und warteten auf Einlass.
    Der Laden brummte, die Kasse klingelte.
    Aber jetzt sind die Super leer. Nur noch am Samstag und Sonntag sind mehr Kunden im Laden.
    Unter der Woche ist so gut wie nichts mehr los.
    Schaut euch einmal aufmerksam das Warenangebot an. Immer mehr Artikel verschwinden aus den Regalen und tauchen nicht mehr auf.
    Und die Preis steigen.
    Hier mal 500 Gs, da sind es dann gleich 3 000.- mehr, andere Waren stiegen noch mehr.
    Das ist leider keine Marktbereinigung, sondern die Vernichtung der Kleinunternehmer und Mittelständler.
    Das wurde so geplant und wird gnadenlos umgesetzt.
    Am Ende werden die Großkonzerne die wissent- und willentlich runinierten Unternehmen für ein Butterbrot aufkaufen.
    Und dann werden wir erleben, wie teuer das Leben werden wird.
    Denn ohne Konkurrenz diktieren sie die Preise.
    Brave new world.

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