Eine Umfrage die zweifeln lässt

Asunción: Eine große, paraguayische Tageszeitung veröffentlichte heute eine Umfrage, die aufzeigen soll, wie es um die Beliebtheit möglicher Präsidentschaftskandidaten bei den Wählern steht. An sich gibt es nichts zu beanstanden, wenn …

Zunächst die Fakten: Laut der Umfrage von Dienst CIES, an der 400 Personen teilnahmen, würde Senator Fernando Lugo, der Parteiengruppe Frente Guasu angehörig, mit 31,9% den ersten Platz bei den Präsidentschaftswahlen 2018 belegen. Befragt wurden Menschen in Asuncion und Umgebung.

Bei der Umfrage wurden keine Kandidaten spezifisch genannt, sondern die Befragten sollten selbst frei entscheiden, wen sie gerne als Präsident hätten. Politikverdrossene oder Menschen, die keine eigene Meinung haben belegten mit 24,7% den zweiten Platz, was auf niedrige Wahlbeteiligung schließen lässt.

Mit immerhin noch 10,5% belegt Mario Ferreiro den dritten Platz. Laut Verfassung gibt es bei ihm keinen Grund weswegen er nicht kandidieren könnte.

Auf Platz 4 behauptet sich Horacio Manuel Cartes Jara mit 7,5% während sein interner Herausforderer Mario Abdo Benítez mit 5,7% auf Platz 5 liegt. Ex Präsident Nicanor Duarte Frutos belegt mit 4,5% den sechsten Platz. Erst auf Platz 7, so die Umfrage, findet sich Efraín Alegre mit nur 3,7%. Parteikollege und Gouverneur von Central, Blas Lanzoni, erklomm den 3,2% den achten Platz. Luis Castiglioni kam mit nur 2% auf Platz 9. Die Präsidentin der Partei Kuña Pyrenda, Lilian Soto, erhielt 1,2% und somit Platz 10.

Auch außerhalb der CIES Top 10 gibt es noch Bewegung und einige Überraschungen. Platz 11 belegt Carlos Mateo Balmelli mit 0,7%; Finanzminister Santiago Peña auf Platz 12 folgt mit 0,5%, wie auch Senator Arnoldo Wiens. Rafael Filizzola, Ricardo Meyer, Soledad Núñez, Óscar Acosta sowie der Abgeordnete Óscar Tuma und Bildungsminister Enrique Riera erhielten jeweils 0,2%.

Blas Llano, der nicht in der Umfrage aufscheint, hat sich anscheinend unbeliebt gemacht bei den Repräsentanten von CIES. Seit Wochen macht er Werbung für eine Wiederwahl, damit Lugo mit Lanzoni ein Bündnis bilden. Eigentlicher Grund seines Enthusiasmus ist jedoch Cartes in den Sattel zu helfen. Sollte Lugo die Kanditur erlaubt werden, ist auch Cartes von der Partie. Llano war immer gegen eine Wiederwahl. Er unterzeichnete während seiner politisch aktiven Zeit diverse Abkommen und Schriftstücke dazu. Nun tut er genau das Gegenteil.

So schön sich das Ergebnis auch lesen lässt, hat es mit der Realität wenig zu tun. Da in Paraguay weiterhin Wahlen mit Geld gewonnen werden, also Parteifreunde entweder zu Hause oder vor dem Wahllokal die Brieftasche zücken, um die Gunst des Wählers zu gewinnen, kann man das Umfrageergebnis nicht vergleichen.

Wochenblatt / Última Hora

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