Einer, der zu allen hält

Carapaí: Als Politiker sollte man niemand ausschließen und allen gefallen. Dies verstehen nur ganz wenige und bekommen deswegen auch hin und wieder ihre Wahlkampagne vorfinanziert, um im Nachhinein von Nutzen zu sein.

Schamgefühl kann man Adalberto Deniz Ortiz keineswegs nachsagen. Er steigt sprichwörtlich mit jeden in die Kiste, wenn es seiner Laufbahn bzw. Karriere nützlich ist. Ganz egal ob mit Carlos Rubén Sánchez, alias Chicharo, Horacio Cartes, Mario Abdo oder Santiago Peña, auf Fotos sieht man ihnen mit allen politischen Größen der Colorado Partei. Jetzt ist er Bürgermeisterkandidat.

Als Angestellter der Wahlbehörde bekommt er monatlich 4.460.000 Guaranies, womit sein persönliches Überleben gesichert ist. Doch gestern erst postete er ein Video, in dem er sich Geldbündel über den Kopf wirft und erklärt, dass ihm als zukünftiger Kandidat 300 Millionen Guaranies übergeben wurden, um seine Kampagne zu finanzieren. Da Paraguay noch kein verabschiedetes Gesetz hat, was Wahlkampfspenden offenlegt, ist davon auszugehen, dass diese Summe aus illegalen Einkünften stammt, wenn man in Betracht zieht, dass er in Amambay lebt.

Wochenblatt / Abc Color / Hoy

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8 Kommentare zu “Einer, der zu allen hält

  1. Cool! 300M kostet die Initialzündung einer Abgeordnetenstimme also. Klingt erschwinglich. Das wollte ich immer schon wissen, was ich auf den Tisch legen müsste, um mir so einen ungepflegten, unrasierten, aufgedunsenen, rotnasigen Säufer als Marionette ins Parlament zu setzen.

  2. Tja, in Paraguay kann jede Witzfigur Politiker werden, man muss nur alle Tugenden und Ehrlichkeit beiseite legen und offen für die Illegalität sein. Die Öffentlichkeitswahrnehmung ist auch schnuppe, man muss halt nur zusehen genügend Stimmen zu kaufen. Mit 300 Millionen Guaranies UND dazu Angestellter der Wahlbehörde ist der Sieg ja eigentlich schon eingetütet.

    1. Was heißt hier “kann jede Witzfigur Politiker werden”? Ich war bisher der Meinung, das ist eine Grundbedingung um Politiker zu werden. Wenn diese ganze Politik hier nicht als Witz verstanden werden könnte, wie sollte man das alles dann noch als normal gebildeter Mensch ertragen können?

      1. In Deutschland (“BRD”) sind die Beträge in absoluten Zahlen die selben, nur in Euro. Das Ergebnis ist identisch — mit der Ausnahme, dass man hier inzwischen auch Frauen im Delirium in die höchsten Positionen bekommt:

        Merkel,
        v.d.L.
        AKK,
        La Garde and so on …

  3. Therapielaser Gurklipflückli

    “Als Angestellter der Wahlbehörde bekommt er monatlich 4.460.000 Guaranies”. Für dieses Gehalt, was doppeltem Mindestlohn entspricht, muss er vier Jahre lang rein gar nichts tun. Rein gar nichts. Die Wahlen sind alle fünf Jahre.
    So ungefähr ein Jahr vor Beginn der Wahlen beginnen sie die Strategie des Plataverteilens an Indianer (Indigene) und Trigene (Enkel hispaniögelischer Hühnerdiebe und Indianerinnen). Hier ein Geschenk in Form von Glaskugeln, da ein grünes Scheinchen.
    Das muss gut koordiniert sein und auch überwacht werden, damit Indianer und Trigene auch das Kreuz am richtigen Ort auf der Wahlliste einsetzen. Fakultativ können sie ihr Kreuz auch nur unten setzen, der Rest wird dann von solch vertrauenerweckenden Herren, wie auf dem Foto abgebildet, ausgefüllt.
    Am Wahltag müssen Indianer und Trigene auch zum Wahllokal gefahren werden. Dies übernimmt dann die Polizei, die Indianer und Trigene zum Wahllokal zu fahren. Auf der Ladefläche hat es genug Platz. Ja, ist zwar verboten. Aber seit wann hält sich irgend jemand im Kongo Südamerikas an Gesetze. Und wie soll die Polizei Gesetz kennen. Sind ja keine Rechtsanwälte.
    Seit Jahrzehnten – mit Ausnahme eines vertrauenswürdigen Exbishops mit Kindern, dessen Mütter bei der Zeugung noch minderjährig waren – wird somit die über Jahrzehnte anhaltende Macht der Coloradopartei gesichert.
    Und gut, Wahltag vorbei. Der vertrauenerweckende Herr wie auf dem Foto abgebildet, kann dann in seine wohlverdienten Vierjahresverien bei monatlichem Gehalt von 4.460.000 Guaranies. Wahrscheinlich sogar zu blöd, oder zu faul, oder beides, einen Zeitjob nachzugehen. Was käme er dann? Auf ein monatliches Gehalt von 6 Mio GS.
    Bürgermeisterkandidat, ja, das ist es. Das wird richtig einschenken. Wenn es klappt Bürgermeister zu werden, dann hat er, sein Clan und Amigos, für den Rest des Lebens ausgesorgt.
    Da bleibt meinerseits nur, viel Glück zu wünschen. Solch vertrauenerweckende Herren wie auf dem Foto abgebildet braucht das Land. Weiterhin.

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