Einmalige Chance für Schufa-Schuldner wird als gefährlich angesehen

Asunción: Der Wirtschaftswissenschaftler Pablo Herken bezog sich auf die Äußerungen des Präsidentschaftsvorkandidaten Arnoldo Wiens, der sagte, er arbeite an einem Projekt zum Aufkauf der Schufa-Schulden der Bürger. Für Herken ist dieser Plan “kriminell und ruchlos“.

„Es werden die Schulden von 400.000 Paraguayern mit staatlichen Mitteln aufgekauft, von denen wir nicht wissen, woher sie kommen sollen, und das zu einer Zeit, in der es keine Mittel gibt, um die Lieferanten von Arzneimitteln zu bezahlen”, betonte er.

Herken, der ausschließlich für das Cartes-Lager arbeitet und argumentiert, ist der Ansicht, dass dieser Plan einen schlechten Präzedenzfall schaffen und dazu führen wird, dass noch mehr Menschen den Staat bitten werden, ihre Schulden aufzukaufen. So werden beispielsweise die Händler von Mercado 4 verlangen können, dass ihre Zahlungsrückstände bei Kredithaien reguliert werden, um in das formelle Finanzsystem aufgenommen zu werden, und Lehrer, die hoch verschuldet sind, und andere werden sich ihnen anschließen können.

Für den Wirtschaftswissenschaftler ist es auch eine Art Diskriminierung derjenigen, die ihren Verpflichtungen nachkommen, und er bittet darum, nicht dem Irrtum zu verfallen, dass alle, die in der Schufa-Kartei stehen, über begrenzte Mittel verfügen. “Es gibt Menschen mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen”, sagte er.

Herkens Äußerungen folgen auf die politische Rede, die der Kandidat der Regierung kürzlich zur Änderung der Informconf-Regeln gehalten hat: “Das Ziel ist es, mehr als 400.000 Paraguayer finanziell zu befreien”, betonte er.

Daraufhin forderte die Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Finanzministerin Lea Giménez den derzeitigen Wirtschaftsminister Óscar Llamosas auf, klarzustellen, ob sie an einem Gesetzentwurf zum Aufkauf der Schulden der Bürger in Informconf arbeiten. Giménez hielt den Vorschlag für gefährlich und populistisch.

Einerseits mag das stimmen, andererseits findet das Projekt jedoch Anklang unter den Bürgern, die tatsächlich als Geisel des Informconf leben und sich daraus nicht befreien können. Personen aus der Mittelklasse sind kaum da registriert bzw. finden schnell Wege um da wieder raus zu kommen.

Wochenblatt / La Nación

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