Einsatz von Agrochemikalien: UN verurteilt Paraguay

Asunción: Das Menschenrechtskomitee der Vereinten Nationen verurteilte Paraguay am Mittwoch wegen des massiven Einsatzes von Agrochemikalien für den Tod von Rubén Portillo.

Das Menschenrechtskomitee der Vereinten Nationen hat am Mittwoch einen Beschluss erlassen, in dem der paraguayische Staat aufgefordert wird, alle Verantwortlichen zu bestrafen, die Opfer vollständig zu entschädigen und die Stellungnahme in einer weit verbreiteten Zeitung zu veröffentlichen.

Diese Entscheidung ist auf den Fall Rubén Portillo und andere Familienmitglieder des Departements Canindeyú zurückzuführen, die in der Landwirtschaft tätig waren. Portillo starb am 6. Januar 2011, nachdem er eine Krankheit erlitten hatte, die durch den massiven Einsatz von Agrochemikalien verursacht wurde.

Er lebte mit seiner Ehefrau, seinem Sohn und seiner Mutter in einem Haus in der Kolonie Yerutí. Die Organisation Base IS führte in diesem Fall die Klage beim Menschenrechtskoordinator von Paraguay (Codehupy) durch.

Rechtsanwalt Abel Areco erklärte, dass der Menschenrechtsausschuss den Staat auch angewiesen habe, eine wirksame und umfassende Untersuchung bei dem Einsatz von Agrochemikalien durchzuführen , die die Vergiftung der Betroffenen, einschließlich Kinder, sowie die Kontamination von Wasser, Boden und Kulturpflanzen verursachte.

Die Betroffenen klagten gegen den Staat wegen Untätigkeit und mangelnder Wachsamkeit beim Einsatz von Agrochemikalien in großen Plantagen, insbesondere bei Sojabohnen. Der Fall wurde dem Ausschuss 2013 vorgelegt.

Die Kommission der UN vertrat die Auffassung, dass “das massenhafte Versprühen mit Pestiziden in der Region schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Opfer, ihre Gesundheit und ihren Lebensunterhalt hatte”. Sie merkte auch an, dass keine angemessenen Kontrollen bei illegalen Aktivitäten durchgeführt wurden, die das Leben der Opfer bedrohten.

Paraguay hat 180 Tage, um das Urteil umzusetzen. In diesem Sinne wies Areco darauf hin, dass es kein Urteil sei, das den Staat dazu zwinge, seinen Beitrag zu leisten, aber wie 1995 sollten die in Paraguay unterzeichneten internationalen Abkommen als anerkannt gelten.

Wochenblatt / Ultima Hora

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8 Kommentare zu “Einsatz von Agrochemikalien: UN verurteilt Paraguay

  1. Was kümmert das Paraguay! Diese “Einmischung” wird nach meinen Erfahrungen mit der hiesigen Kultur eher als Beleidigung verstanden. Im übrigen ist die Frage berechtigt, inwiefern die paraguayischen Landwirte überhaupt verantwortungsvoll mit Spritzgiften umgehen. Es ist ja hinreichend bekannt, daß die Paraguayer ansich ein Problem damit haben Gebrauchsanweisungen zu lesen bzw. verstehen zu können. Ich kenne nicht wenige Fälle, in welchen Landwirte z.B. ihren Rindern zu hohe Dosen beim Spritzen gegen Ungeziefer u.ä. verabreicht hatten, mit der Folge des qualvollen Todes wertvoller Rinder. Selbst bei Mennoniten hatte ich das zu meiner Überraschung schon erlebt. Immer nach dem Motto “mehr kann nicht schaden”!

  2. Christian2005

    Ausgerechnet die Amerikaner mahnen das ab, wo die Landwirtschaftsgifte doch aus Amerika kommen?
    Und Kommt mir nicht damit, dass Bayer nun Monsanto gekauft hat…

    1. Erstens ist es nicht die US-Regierung die hier Paraguay an den Pranger stellt, zweitens ist es eine UN-Organisation und drittens ist es völlig unerheblich wer den Mißbrauch von Agro-Chemikalien reklamiert und viertens werden Agro-Chemikalien weltweit produziert und nicht nur in den USA. Einzig und allein kommt es darauf an, daß der gesundheitsschädliche Mißbrauch von Chemikalien endlich öffentlich gemacht wird, zum Schutze der Verbraucher. Und letztendlich sind nicht die Schuldigen für den falschen Chemikalieneinsatz die Hersteller oder gar Regierungen der Herstellungsländer, sondern die Landwirte die mit Chemie völlig falsch und verantwortungslos umgehen, bzw. deren Regierungen, die diesen Mißbrauch offenkundig zulassen.

  3. Robin Hood.
    Auch die Landwirte in D bekommen Vorschriften – wann , was und wieviel zu spritzen ist .
    Versuche mal aus der Reihe zu tanzen
    Und die Spritzmittel sind teuer .!
    Aber für 100 kg Mostobst wurde 2018 6, 50 gezahlt .

  4. Christian2005

    Wer bislang nicht begriffen hat dass die UN nix weiter als der verlängerte Arm der USA ist, der sollte vielleicht doch mal etwas besser recherchieren?

  5. Monsanto, Bayer, Syngenta & Co. interessieren die Menschenrechte einen Dreck. Die UNO/UN und deren Unterorganisationen übrigens auch. Wer weiß schon, dass diese NGOs ausschließlich dafür gegründet wurden, Deutschlands helle Köpfe in den Griff zu bekommen und für immer wirkungslos zu machen?