Einwanderungshelfer angezeigt

Asunción: Einwanderungshelfer sind für viele Ausländer eine große Hilfe, wenn es um die Beschaffung notwendiger Papiere in Paraguay geht, damit man hier dauerhaft leben kann. Es gibt aber auch schwarze Schafe unter ihnen.

Die Generaldirektion für Migration (DGM) reichte nun eine Anzeige gegen den Brasilianer Jorge Ayala Balbuena ein. Er bot seine Hilfe im Rahmen der Einwanderung in Paraguay an und gab sich als Mitarbeiter der staatlichen Behörde aus.

Balbuena pries seine Dienste in sozialen Netzwerken an und betonte, “er ist offizieller Angestellter der Migrationsbehörde. Für einen Preis von 1.000 US Dollar würden alle Formalitäten erledigt ohne persönliches Erscheinen“.

Die DGM machte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und betonte, Balbuena sei kein offizieller Mitarbeiter der Behörde. Staatsanwältin Alba Maria Delvalle führt die Ermittlungen in dem Fall.

Die Behörde DGM erklärte des Weiteren, alle Formalitäten bei einer Einwanderung müssten persönlich erfolgen und dürfen nicht allein durch Dritte erfolgen. Ein Einwanderungshelfer könne nur für die Beschaffung notwendiger Dokumente behilflich sein.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / Radio Monumental / Dirección General de Migraciones

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6 Kommentare zu “Einwanderungshelfer angezeigt

  1. Was ist eigentlich aus der Sache mit Bettina Müller vor einigen Jahren geworden, die von einem US-Amerikaner angezeigt wurde? Dazu wäre ein Update wünschenswert. Hat jemand Infos?

  2. Nun, daß sich viele selbsternannte EWH´s als offizielle Bedienstete der Einwanderungsbehörden ausgeben, das ist nichts neues, das kenne ich sogar schon seit dem Jahr 1980. Ich selbst geriet damals durch Vermittlung eines guten Bekannten an einen Mann, der angeblich sogar einen hohen Posten bei der Behörde hatte. Dieser Mann bot sich mir an, meine Einwanderungspapiere zu “machen”, und ebenfalls, wie auch oben erwähnt, müsse ich bei keinem Behördengang persönlich dabei sein. Und er sei sogar von der Behörde ermächtigt, von Antragsstellern Fingerabdrücke zu nehmen. So kam der Mann auch zu mir, mit entsprechenden Formularen “seiner” Behörde, und brachte auch sein Stempelkissen mit (natürlich angeblich mit einer speziellen Stempelfarbe, man könne da nicht einfach ein x-beliebiges Stempelkissen dafür verwenden. Er wollte natürlich auch im Voraus Geld haben. Nun, auch ich machte ihm meine Bedingungen, ich wollte von ihm den “Beweis” haben, daß die Dokumente auch tatsächlich gemacht werden und daß diese auch bei der Behörde registriert und damit legal seien. Nun, das akzeptierte er, und ich habe ihn daraufhin dann ein Jahr nicht mehr gesehen. Aus der Zeitung habe ich dann erfahren, daß derselbe Mann inzwischen in Tacumbú eingesperrt war wegen Dokumentenfälschung. Ich der Zwischenzeit aber, bis er wieder frei war, hatte ich die notwendigen Behördengänge zur Erlangung meiner Aufenthaltsgenehmigung bereits selbst gemacht und hatte auch meine Dokumente bereits in der Tasche. Da erhielt ich plötzlich einen Anruf von demselben Typen, er war auf einer längeren Reise, deshalb konnte er sich so lange nicht bei mir melden. Aber meine Dokumente seien bereits fertig, er wollte sich am selben Abend mit mir treffen, und ich solle dann auch gleich den vereinbarten Betrag in US-Doll. mitbringen. Das lehnte ich ab, ich wollte die Dokumente nur sehen, ob diese überhaupt existieren. Sicher war meine Absicht, die Nummern der Dokumente abzuschreiben und dann gleich zur Migration zu gehen. Er war dann allerdings gut beraten, daß er zu dem vereinbarten Treffen nicht kam. Nun, ich hoffe und nehme an, daß es sich bei solchen Fällen um wirkliche Einzelfälle handelt, wobei sich natürlich jeder Interessent selbst zu schützen hat. Tatsächlich kann ein Einwanderer mit nur wenigen Kentnissen der spanischen Sprache seine Dokumente auch selbst “machen”. ‘Es handelt sich dabei wirklich nicht um eine höhere Wissenschaft, die nur einige wenige offiell zugelassenen EWH´s studiert haben, und die den Einwanderern einfach “zu hoch” sind. Zunächst mal gibt es diesen Beruf des EWH schon gar nicht und es gibt deshalb auch kein Studium und schon gar keine offizielle Zulassung. Die Zuhilfenahme eines EWH ist Sache eines jeden einzelnen, und was der EWH kann, ist, für den Interessierten Zeit zu sparen, indem er ihm die Wege zeigt, welche Dokumente noch ´zu beschaffen sind und wo und wie, um die von der Migration geforderten Anlagen zum Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung überhaupt vorlegen zu können. Er kennt die Wege bereits, die zu begehen sind, und die der Einwanderer erst einmal mühevoll auskundschaften müßte. Er hat auch seine Bekannten bei den Behörden, wo dann die Bearbeitung eines jeden Zertifikats oder Bescheinigung gegen ein Geschenkchen beschleunigt werden kann, und er kann dann auch (allerdings im Beisein des Einwanderers) den Antrag nebst Anlagen einreichen. Damit ist seine Tätigkeit beendet, denn auf die Bearbeitungszeit hat er keinen Einfluss. Er müsste dann allerdings, da die Empfangsbescheinigung für den Antrag nebst Anlagen nur 90 Tage lang gilt, alle 90 Tage dort hingehen, und nachfragen, ob die Papiere schon fertig sind oder warum sie noch nicht fertig sind, und was noch fehle, daß man ein fehlendes Dokument oder irgendwelche fehlende Daten dann noch schnell nachreichen könne usw.usw.usw. Nur machen das eben ein guter Teil der EWH nicht, Und dann hängt die Sache natürlich am Einwanderer selbst, der dann auch mit dieser Situation fertigwerden muß. Oder aber dem EWH ist es sogar lieber, wenn auch nach mehreren abgelaufenen 90-Tages-Fristen die Dokumente noch nicht fertig sind, und dann aber für jeden notwendigen Behördengang alle 90 Tage noch ein zusätzlich Honorar fordert. Nur so ist es auch zu verstehen, daß bei der Migration eingerichte Anträge liegen, die aufgrund irgenwelchen Problemen nicht fertiggemacht wurden und aber auch seit Jahren kein Mensch mehr erscheint, um nach diesen Anträgen zu sehen. Das gibt dann der Migration das Argument, wenn jemand sich öffentlich z.B. in der Presse, über die langen Bearbeitungszeiten beschwert, daß dann die Behörde antwortet: Wir haben mehr als genug Anträge seit Jahren hier liegen, und kein Menscht kümmert sich darum, und niemand kommt, um die Anlagen zu vervollständigen, damit wir diese Papiere endlich den Einwanderern übergeben können. Es ist also Sache eines jeden einzelnen, ob er ein paar Stunden an Behördengängen oder Schlangestehen sich ersparen möchte oder nicht. Wählt jemand die Bequemlichkeit, dann rate auch ich ihm, sich einen EWH zu nehmen. Oder wenn jemand über keinerlei Sprachkenntnisse verfügt, dann ist dies ohnehin geraten.

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