Asunción: „Unmöglich, unmöglich, ich habe höchstens das Haus meiner Eltern renoviert, aber es ist unmöglich, vom Gehalt eine prächtige Villa zu kaufen, es sei denn, man nimmt einen Kredit auf und zahlt nach und nach, aber von seinem normalen Gehalt kann man das nicht“, sagte die ehemalige Richterin Patricia Blasco.
Blasco ist eher als Kinderrichterin für ihre Interventionen in illegalen Kinderkrippen, in denen Babys verkauft wurden, in Erinnerung geblieben als als Wahlrichterin. Sie ist eine Frau mit starkem Charakter, ehrlich und transparent. Von 1970 bis heute lebt sie in dem Haus, das sie von ihren Eltern geerbt hat. Sie sagt, dass sie mit ihrem Gehalt nur Reparaturen durchführen konnte. Auf dem Tor ihres Hauses stand früher „Eis zu verkaufen“, während heute manche Richter fast „Urteil zu verkaufen“ schreiben.
Zum Schluss, Frau Doktor, zum Thema Korruption: Wer Sie kennt, weiß, dass Sie eine strenge Person sind, die in dem Haus lebt, das Ihre Eltern von Ihnen geerbt haben.
„Ja, das stimmt, ich bin ein Einzelkind, leider, denn ich hatte eine ältere Schwester, die wir unglücklicherweise im Alter von 13 Jahren verloren, ich blieb das einzige Kind, und ich war natürlich der Universalerbe meiner Eltern. Sie haben mir das Haus hinterlassen, und ich habe einige Renovierungen vorgenommen, aber ich wohne immer noch in dem Haus, das meinen Eltern gehörte.
Wie viele Jahre haben Sie in diesem Haus gelebt?
„Seit 1970 bis zum heutigen Tag.
Ich frage Sie das, denn worauf ich hinaus will, ich möchte Sie fragen, ob ein Richter, denn Sie waren lange Zeit Richter im Kindes- und Wahlrecht, sich ein luxuriöses Haus und teure Fahrzeuge anschaffen, vorzeigen kann?
„Unmöglich, unmöglich, ich habe höchstens, wie ich Ihnen gesagt habe, das Haus meiner Eltern renoviert, aber es ist unmöglich, mit Ihrem Gehalt eine luxuriöse Villa zu kaufen, das ist unerklärlich, es sei denn, Sie nehmen einen Kredit auf, ich weiß nicht, und zahlen nach und nach, aber mit Ihrem normalen Gehalt, ich weiß nicht, ob Sie das können“.
Aber kann man mit dem Gehalt, das man hat, einen großen Kredit aufnehmen?
„Man kann auch keinen sehr hohen Kredit aufnehmen, weil das Gehalt nicht viel hergibt, ich sehe so etwas nicht mehr, die Leute sind transparent, sie wollen nicht reden, und warum nicht informieren? Wenn Sie durch Journalisten, einen Richter oder eine andere Behörde Ihre Arbeit den Bürgern bekannt machen, sind Sie die Kanäle, die sie erreichen. Das habe ich immer gesehen und natürlich habe ich Ihre Arbeit geschätzt, denn die Presse war für mich ein unverzichtbarer Begleiter.
🟩“Es imposible comprar una mansión con el salario de juez, es inexplicable”🔎
“Imposible, imposible, yo a lo sumo lo que hice fue refacciones en la casa de mis padres, pero es imposible comprarse una mansión”
🟩Nota:https://t.co/JZdwrAMw9t pic.twitter.com/RoTCX5uh50
— El Observador (@observapy) April 29, 2024
Wochenblatt / El Observador
DerEulenspiegel
Kann man aus den Äußerungen dieser offenkundig seriösen und korrekten Ex-Richterin entnehmen, daß es im Grunde weder Richtern noch Staatsanwälten möglich sein kann über großzügiges Vermögen/Immobilien/Fahrzeuge zu verfügen, weil dies ihr Gehalt einfach nicht zuläßt? Wenn also keine Erbschaften angetreten wurden, dann können Personen aus diesen Kreisen nur zu Reichtum gelangen, wenn sie “großzügige Schenkungen” erhalten haben oder über “Nebeneinkünfte” verfügen. Wer überwacht eigentlich die Einkünfte und Vermögen aus diesen Kreisen? Dumm nur, daß es eine der ersten Amtshandlungen dieses Cartes – Präsidenten war, die ANTIKORRUPTIONSBEHÖRDE abzuschaffen. Und dann gebe ich für Vergessliche nochmals die Info, daß Cartes einige Wochen vor der Präsidentenwahl Kurse abhielt, an was man Korruption erkennen und wie man dieses Übel bekämpfen kann. Ist seit dieser Zeit die Korruption im Lande zurück gegangen? Gibt es dazu Erkenntnisse und Auswertungen?
Übrigens: Im Römischen Reich wurden korrupte Richter und Anwälte mit der Todesstrafe bestraft.
ming
Eine offene und scheinbar ehrliche Aussage einer Persönlichkeit, welche damit auch ihren Berufsstand -wenn denn eine Reaktion es gäbe – in Bedrängnis bringen könnte. Aber letztlich ist das halt der Weg der Dinge und es ist völlig fehl, allein nur diese Vorgänge in PY da zu verorten. So hat ein bayrischer Sohn von Metzgermeistern es über seine politische Karriere (und in nichts anderem war er tätig) zu vielen Millionen gebracht. Auch Bürgermeister in der lokalen Ebene sind viel reicher oft als es dem Gehalt entspricht und nach der Karriere machen viele Politiker erst recht noch den Reibach.
Das Problem der Korruption ist eben ihre Legalität, d.h. dass das, was Korruption eigentlich ist (durch Zuwendung das Handeln der Verantwortlichen zu steuern) letztlich ein legaler, nicht kriminalisierter Vorgang wurde und längst ist. Man muss diese Zuwendungen nur richtig verbuchen, bezeichnen und als “Dienstleistung” deklarieren.
Alle ehrenwerten Versuche, mit vorher anzumeldenden Vermögensständen und Offenlegung der Einkünfte, das zu mindern, scheitern, weil halt die Strafverfolgungsbehörden längst so geschmiert sind, wegzuschauen.
Auch in den USA ist das System legalisiert und nennt sich “Spenden”, “Stiftungen” …. Welcher Präsident muss nicht seine Spendenschulden später bezahlen und wie kann man da von Unabhängigkeit reden?
PY ist hier sogar nun eher ehrlich, indem es die zuständige Behörde einfach mal abgeschafft hat. Bei geduldeter und staatlich gewollter Korruption ist eine Antikorruptionsbehörde einfach Unsinn.
zardoz
Es hat sich also kein Mann mit Villa gefunden oder einer der ihr eine gekauft hätte damit sie einziehen kann.
Mit einem heutigen Gehalt sind auch Durchschnittsimmobilien und Grundstücke nicht oder schwer zu kaufen. Deshalb ist es dann Männersache.