Asunción: Das vor neun Jahren vom Bildungsministerium gekaufte Gebäude im Zentrum der Hauptstadt wird nicht mehr sich selbst überlassen. Die Zukunft desselbigen ist dennoch ungewiss.
Das Edificio Excelsior, gelegen an den Straßen 15 de Agosto und Presidente Franco wurde im Jahr 2009 ohne Ausschreibung für 14 Milliarden Guaranies vom Bildungsministerium erworben. Obwohl es als Ministerium hätte fungieren können, zog die Behörde niemals um. Seitdem verfiel es und wurde Unterschlupf von Obdachlosen, Drogenabhängigen und Prostituierten, die sich Zugang verschafften. Die Polizei ließ sie gewähren.
Nach Anzeigen der Tageszeitung Última Hora über Straftaten im Inneren schickte das Bildungsministerium einen Putztrupp der Sachen darin fand, die man gar nicht erwähnen möchte. Die Polizei wurde zudem angewiesen, das Gebäude und seine Eingänge zu bewachen. Seit dieser Woche werden die kaputten Fenster und Türen mit Sperrholzplatten verschlossen, sodass nach Jahren der Gesetzlosigkeit wieder Ordnung in dem Bereich einzieht.
Da die Regierung ein Ministerien-Viertel nahe dem Hafen von Asunción plant, wird das Gebäude auch nicht mehr vom Bildungsministerium benötigt. Aus diesem Grund ist die Zukunft desselbigen weiterhin ungewiss.
Neben zwei Etagen für Geschäfte und einer großen Terrasse hat es auch 10 Stockwerke, die eigentlich Wohnungen beinhalteten. Des Weiteren gibt es eine Tiefgarage mit 40 Stellplätzen.
Wochenblatt / Última Hora
Homo Farber
Ein Fünftweltland kann sich das finanziell schon leisten.
In Europa müssen sie sparen und nutzen solche Gebäude etwas effizienter und machen ein Asylzentrum mit Unterkünften, Sportplatz, TV-und Raucher-Abteilungen, Vergnügungs- pardon Freizeitgestaltungszimmer. Im Gegenzug müssen die Gäste hart arbeiten und Lutheranisch und Goethisch lernen. Selbstverständlich mit integrierter Gesundheitsabteilung mit kostenloser Zahlbehandlung, schließlich zahlen die Einheimischen schon seit ihrem 18. Lebensjahr obligatorische Krankenversicherung. Ist also in Europa finanziell auch alles geregelt, aber nur durch effiziente und transparente Kostenplanung möglich.
Hierzulande glücklicherweise auch, durch effiziente und transparente Kostenplanung, die allerdings von heute auf morgen wieder ändern kann oder doch keiner Lust hat, es keinen etwas angeht oder es eh zu heiß ist. Aber egal, alles tranqui.
retto
also eine Schrott-Immobilie, die offensichtlich auch keinen Käufer finden wird