Europäische Union befürchtet Ineffizienz bei Schenkungen an Paraguay

Brüssel / Asunción: Der Rechnungshof der Europäischen Union informierte gestern darüber dass er befürchtet, dass die 78 Millionen Euro, die an Paraguay gezahlt wurden, nicht in die geeigneten Wege kanalisiert wurden. Er stellte sie Kontrolle der getätigten Zahlungen in den lateinamerikanischen Länder, unter diesen auch Paraguay, in Frage.

Der Rechnungshof der EU bat darum, dass ab jetzt das Risiko für solche Hilfszahlungen besser abgeschätzt werden sollte. Entwicklungshilfsgelder die nach Lateinamerika, Afrika und Asien fließen unterliegen ständig solchen Problemen.

Der Bericht zeigt im Fall Paraguays, dass zwischen 2003 und 2009 78 Millionen Euro von der EU an das südamerikanische Land flossen, ohne Kontrollmechanismen die Risiko Korruption und Ineffizienz abwogen.

Der Rechnungshof verweist darauf, dass Paraguay den 154. Platz in der Welt auf der Liste der „Transparency International – Länder mit der geringsten Korruption“ belegt.

Bis jetzt hat die Europäische Union noch keinen festen Schlüssel entwickelt wie die zukünftigen Kontrollen aussehen sollen. Ein solides System wird entwickelt, heißt es. In diesem Sinn soll es Schutz bieten vor schlechten Ausgaben, unvorhergesehenen Verlusten und Ineffizienz. Die Kommission der EU muss besser ihre Ausgaben erklären und verteidigen, auf Beweise stützen und Erfolge vorweisen, um weiterhin mit Zahlungen Schirmherr zu spielen.

Honduras, Nicaragua, Paraguay und El Salvador sind die lateinamerikanischen Länder, die hauptsächlich mit Zahlungen aus der europäischen Kommission begünstigt werden.

Europa “hat normalerweise ein recht gutes Wissen über die aktuelle Situation der Länder, in welchen sie hauptsächlich versucht, die Armut zu reduzieren”, doch die Beträge sind nicht adäquat gewählt im Vergleich zu den wirklich benötigten Mitteln, sagte Gerald Locatelli, Chef des europäischen Rechnungshofes, mit Sitz in Brüssel.

Obwohl die Kommission reelle Maßnahmen bei Korruptionsverdacht ergreift, wird leider ohne Verdacht auch kein Risiko einkalkuliert, sagte Locatelli. Der europäische Kommissar für Entwicklung, Andris Piebalgs, akzeptierte die Kritik und versicherte das Brüssel garantieren müsse das die Gelder auch ihren Projekten zugeführt werden.

Analyse der Abgesandten der EU in Paraguay

Die Repräsentanten der Europäischen Union in Paraguay analysierten gestern den Bericht aus Brüssel, sagte Constanzo Signoni, Pressebeauftragter. Eine offizielle Aussage der Kommission sei noch nicht zu erwarten, weil dieses Dokument viele Seiten umfasst und eine genaue Analyse benötigt.

Laut offiziellen Daten erhält Paraguay in der Periode 2007 bis 2013, 127 Millionen US-Dollar an Spenden aus der EU. Von diesem Betrag sollen 89 Millionen in die Bildung investiert werden, 20 Millionen in den Kampf gegen die Korruption und 18 Millionen US-Dollar für die Integration der nationalen Ökonomie.

(Wochenblatt / Abc)

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4 Kommentare zu “Europäische Union befürchtet Ineffizienz bei Schenkungen an Paraguay

  1. “Obwohl die Kommission reelle Maßnahmen bei Korruptionsverdacht ergreift, wird leider ohne Verdacht auch kein Risiko einkalkuliert,”

    Diese Aussage ist ja wohl der Hammer schlechthin. Gerade in den genannten Ländern wird doch schon seit Jahrzehnten die Entwicklungshilfe entweder für Kriege und/oder zur persönlichen Bereicherung missbraucht! Die genannten Länder sind doch dafür bekannt, das sich in den Entscheidungsbehörden, alle Kleptomanen versammelt haben. Aber wahrscheinlich realisiert die EU das nicht so besonders, denn auch bei denen haben sich viele Kleptomanen versammelt. 🙁

  2. Seit dem die sogenannte Entwicklungshilfe eingeführt wurde – mit den größten Erwartungen vergeben – ( ja, Entwicklungshilfe ist gut – das baut die Geschäftsbeziehungen auf und das Geld kommt in einem wohl kalkulierten Zeitraum mit Gewinn an den Geber zurück ) und nach vielen Jahren in denen sich nichts in dem Empfängerland getan hat außer bei den Politspitzen – wird das Geld erst gestundet – dann die rückzahlbare Summe gekürzt und dann ganz geschenkt.
    Das war schon immer so – das wird auch so bleiben –

    Eigentlich war es überflüssig diesen Artikel zu schreiben

    1. Tatsächlich war viel bekanntes Wissen in dem Artikel enthalten….eben etwas geschmückt mit Zahlen!

      VG Jan Päßler

  3. Warum macht man alles so kompliziert, wenn es auch einfach geht?
    Erstens mal klare Verträge.
    Zweitens keine Entwicklungshilfe mehr, dafür auch keine Handelsbeschränkungen mehr.
    Mit Subvensionen richtet man in der EU schon genug Schaden an.