Ex-Senatorin entgeht Prozess gegen Zahlung

Asunción: Die ehemalige Senatorin María Eugenia Bajac, die wegen schwerer Körperverletzung im Zusammenhang wegen einer Covid-19 Erkrankung angeklagt war, da die ihre Quarantäne missachtete und an Sitzungen teilnahm, erkaufte sich gewissermaßen ihre Freiheit.

Ihr Verteidiger, Rodrigo González Planás (rechts im Beitragsbild), beantragte ein criterio de oportunidad, wo man gegen eine Spende die Schuld eingesteht und einem Prozess gemäß der Anklage entgeht. Für 20 Millionen Guaranies ist María Eugenia Bajac wieder frei von jeglicher juristischer Verfolgung.

Anfang März, als man schon vor Reisen ins Ausland warnte, nahm die Senatorin offiziell an einem Event in Guatemala statt, war zum gleichen Zeitraum jedoch privat nach Peru geflogen, wo sie an einem religiösen Event teilnahm. Später rechnete sie die Spesen für ihre niemals getätigte Reise nach Guatemala ab. Erst zwei Wochen danach, als sie die Quarantäne nicht einhielt und ihrem Tagesablauf wie immer nachging und sogar an einer Sitzung im Senat teilnahm ohne auf das Ergebnis ihres PCR Tests zu warten, wurde sie informiert darüber positiv getestet worden zu sein. Doch anstatt Demut walten zu lassen, versuchte sie sich mit aller Gewalt an ihrem Posten festzuhalten.

Bajac ist die Tochter des Ex-Ministers des Obersten Gerichtshofes Oscar Miguel Bajac. Sie wurde Dank der internen Liste von Senator Salon Buzarquis gewählt, wechselte jedoch kurz darauf zur Gruppe der Llano Anhänger (Cartes).

Das Wochenblatt ließ der Ex-Senatorin am 21.April 2020 insgesamt fünf Fragen zum Sachverhalt zukommen, welche sie jedoch vorzog nicht zu beantworten.

Wochenblatt / Twitter

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6 Kommentare zu “Ex-Senatorin entgeht Prozess gegen Zahlung

  1. | “[…] ein criterio de oportunidad, wo man gegen eine Spende die Schuld eingesteht und einem Prozess gemäß der Anklage entgeht. Für 20 Millionen Guaranies ist María Eugenia Bajac wieder frei von jeglicher juristischer Verfolgung.”
    Das merke ich mir! Das ist legale Korruption.
    Wen wundert es aber? Wir kennen Paraguay und wissen wie der Hase läuft.

  2. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Das Freikaufen wurde vom deutschen StGB uebernommen. Es ist bei Delikten normal. Das paraguayische StGB ist eine direkte Kopie des deutschen StGB. Indirekt sind die Deutschen daran schuld. Bei Verbrechen gilt die Freikaufregelung normalerweise nicht sondern nur fuer Delikte.
    Damit uebernahm Paraguay auch die Schwaechen des deutschen Strafgesetzbuches. Generell werden Sachbeschaedigungen sehr hart bestraft wo moralische Vergehen eher als Bagatelle abgetan werden wie Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, etc wo man sich waehlen kann ob man fuer ein paar Monate in den Knast will oder Geld springen laesst. Da steht dann im Artikel “pena privativa de libertad o multa”, Gefaengnisstrafe oder Bussgeld. Da waehlen sich die meisten ganz legal das Bussgeld das dann ein Tageslohn fuer einen Tag Gefaengnis betraegt.
    20.000.000 Gs geteilt in Tageslohn von nehmen wir mal an 80.000 Gs\Tag = 250 Tage Gefaengnis geteilt in 30 Tage = rund 8 Monate Knast wurde ihr aufgebrummt vom Richter. Das machen dann 20 mille WENN nach normalem Tagessatz verrechnet. Da aber als Tagessatz das Senatorsgehalt genommen werden muesste, so wurde ihr wahrscheinlich nicht mal eine Woche Knast aufgebrummt. Da sie aber auf Arbeitslos plaediert haben duerfte (die Einwandererfirma laeuft nicht gut wegen den mangelndem Eintrudeln von Rentnern aus DACh wegen Corona, sie wurde als $enatorin gefeuert und bezieht kein Gehalt, ist allem in allem arm dran, etc) so ist der gaengige Tafessatz von Normalos die Basis des Bussgeldes.

    1. Vollkommen richtig. Auch in D-Ö-CH rettet sich das Gesocks aus dem Politik-, Wirtschafts- und Servelaprominenz-Filz mit Zahlungen und laufen weiterhin straffrei herum s. Bernie Eckelstone, Kader der UBS, die Nachrichtenlose Judenkonten im Schredderraum lagern, damit sie nicht versehentlich geschreddert werden, Grounding der Swissair aufgrund aggressiver Strategie usw. usf. Oder hat schon jemand von einer Verurteilung eines VW-Managers gehört? Ah, das Lagern von Nachrichtenlose Judenkonten im Schredderraum, strategische Misswirtschaft, die den Steuerzahler Milliarden kosten – damit meine ich nicht Guaranies – und die Manipulation von Abgaswerten ist ja nur ein Kavaliersdelikt. Und diese drei Beispiele sind nur drei aus tausenden.

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