In dieser Woche wird der Mord an 11 Bauern und sechs Polizisten aus dem Jahr 2012 in Curuguaty rekonstruiert. Insgesamt kamen 17 Personen bei dem Massaker zu Tode. Am Donnerstag und Freitag werden die Staatsanwälte und mehrere Beamte der Nationalpolizei alle Ereignisse an dem Tatort nachstellen, der sich in etwa 250 Kilometer nördlich von Asunción befindet. Der Vorfall ereignete sich, als ein Land, das von einer Gruppe landloser Bauern besetzt war, geräumt werden sollte.
Verteidigung und Staatsanwaltschaft erklärten, es seien zahlreiche Widersprüche und Unregelmäßigkeiten bei der Beweisaufnahme aufgetaucht, deshalb müsse eine Rekonstruktion der Tat erfolgen. Heute soll entschieden werden, ob die Angeklagten in dem Prozess mit nach Curuguaty reisen dürfen. Die Staatsanwaltschaft plädiert dafür, dass die Tatverdächtigen in Polizeigewahrsam bleiben sollen, die Verteidiger wollen sie aber bei der Rekonstruktion dabei haben.
Die Untersuchung des Falles löste eine Reaktion des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen aus, der darauf plädierte, “Paraguay soll unparteiische und unabhängige Ermittlungen“ durchführen. Das Massaker von Curuguaty führte dazu, dass der damalige Präsident Fernando Lugo abtreten musste und Paraguay aus dem Mercosur ausgeschlossen wurde. Die Mitglieder des Bündnisses erklärten damals, Paraguay hätte die demokratische Ordnung gebrochen und werde so lange ausgeschlossen bis die Demokratie wieder sichergestellt sei.
Quelle: ABC Color