Falsche Ärztin in Caaguazú von Patienten angezeigt

Caaguazú: Nach einer langen Ermittlungszeit klagte die Staatsanwaltschaft Midiam Paulina Prieto an, sich als Ärztin auszugeben ohne jemals Medizin studiert zu haben. Die gab an Spezialistin für Krebsheilung zu sein und forderte Chemotherapie Patienten auf, die Behandlung zu verlassen und in ihre Heilmethode zu vertrauen.

Nachdem sich die „Doktorin“ Midiam Paulina Prieto in ihrem „Schloss“ im Stadtteil Centenario der Stadt Caaguazú verschanzt hatte und illegal behandelte, wurde sie von einem Komitee aus Polizisten und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft festgenommen. Sie verkaufte Medikamente ohne Etiketten die bis zu 5 Millionen Guaranies pro Patient kosteten.

Neben den Staatsanwälten war auch ein Fernsehteam bei der Untersuchung und bei der Festnahme zugegen.

Die Möchtegern Ärztin, angezeigt von ihren eigenen, betrogenen Patienten hatte keine Lizenz vom Gesundheitsministerium um medizinische tätig zu sein und ihre Medikamente sind entweder Placebos oder Drogencocktails.

Die Untersuchung begann mit der Anzeige von Lucía Elisa Parquet Fleitas, eine Frau die an Krebs erkrankte und von der Medizinerin aufgefordert wurde die Chemotherapie zu verlassen, um sich bei ihr heilen zu lassen. Die „Ärztin“, die eine Heilung in 3 Monaten versprach, rechnete wohl eher mit dem Tod der Patientin als damit, dass die sie nach 19 Monaten anzeigt wird wegen ihres falschen Daseins.

Die Untersuchung

Nach der Anzeige überprüfte die Staatsanwältin Casse Evelyn Giménez den Fall und erkannte, dass Midiam Prieto als falsche Ärztin arbeitete. Prieto diagnostizierte Krankheiten und Heilungserfolge mit diversem Krimskrams wie einem Ventilator mit einer Glühbirne. Zudem verkaufte sie Pillen, Säfte und Tropfen – alles ohne Etikett. Ebenfalls machte sie eine Art chirurgischen Eingriff mit einer Nadel, die mit Alkohol gefüllt war.

Tage vor der Festnahme bestätigte ein Beamter der Staatsanwaltschaft dass luxuriöse Geländewagen vor ihr Haus gefahren kamen und Personen die falsche Ärztin konsultiert hätten.

Bei der Hausdurchsuchung konnte eine große Menge der wahrscheinlichen Medikamente Rezeptblöcke, Stempel, etc. beschlagnahmt werden. Sie gab sich als parapsychologische Physiotherapeutin aus, die ihre speziellen Schulungen in Brasilien und den Vereinigten Staaten erhielt.

Der Ehemann der „Ärztin“ bietet Discoservice vom Wohnhaus des Paares an. Prieto soll ihre Dienste auch in Asunción angeboten haben. Laut Aussagen von Nachbarn und Patienten sind 8 oder mehr Personen wegen Einnahme der falschen Medikamente gestorben. Die Reporter von Última Hora versuchten mit der Frau zu sprechen, die allerding für kein Interview zu haben war.

Obwohl es genügend Beweise gegen die frau zu geben scheint verhängte der Richter Rubén Riquelme als Strafe Hausarrest – welches laut Gesetz 2493/04 zu verhängen ist wenn es nicht um ein schweres Verbrechen geht. Die Staatsanwältin klagte sie nur wegen Betruges und Verkauf von illegalen Medikamenten sowie Produktion von falschen Dokumenten an.

(Wochenblatt / Última Hora)

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3 Kommentare zu “Falsche Ärztin in Caaguazú von Patienten angezeigt

  1. Der letzte Absatz beweist doch, dass in Paraguay das Justizsystem mit der Mistforke ausgemistet werden muss! Wenn in den Medikamentencocktails wirklich Drogen enthalten waren, dann hat die Dame damit eine vorsätzliche schwere Körperverletzung begangen. Ist das in Paraguay nicht strafbar?

  2. @Christiane
    Sowas fällt hier unter “Kleinkram”.

    Vor etwa 2 Wochen zB wurde der Fall eines bereits international gesuchten Österreichers, der meiner Ansicht nach klar, mit einem Doppelmord letztes Jahr in Verbindung steht, mehr oder weniger eingestellt – nach Zahlung angeblicher U$ 300 000 versteht sich.

    Oder ein anderer Fall – vor etwa 3 Monaten wurde ein überführter und verurteilter Drogenbaron auf Anordnung von Rechtsanwälten in den “Hausarrest” verlegt. Seitdem ist er verschwunden. So funktioniert das hier.

    Rechts- und Beamtenstaat = Deutschland
    Wilder Westen im 21. Jahrhundert = Paraguay

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