Fast keiner zahlt mehr Grundsteuern

Ciudad del Este: In vielen Teilen des Landes zahlen Immobilienbesitzer keine Grundsteuern mehr. In der Hauptstadt von Alto Paraná beträgt zum Beispiel die Ausfallquote 75 %.

Die Stadtverwaltung kündigte gerichtliche Schritte bei diesem Thema an. Die Reduzierung von Zahlungsausfällen werde die Hauptaufgabe der neuen städtischen Angestellten sein, sagte Bürgermeister Miguel Prieto.

Die Ausfallquote bei der Grundsteuer in Ciudad del Este ist sehr hoch. Die von Prieto selbst veröffentlichten Daten, der auch Rechtsanwalt ist, bestätigen, dass 75 % der Immobilieneigentümer ihre Grundsteuer nicht zahlen.

Mit anderen Worten, die restlichen 25 % der Steuerpflichtigen hält die Stadtverwaltung am Laufen und finanziert alle ihre Projekte. Prieto sagte, dass die Reduzierung dieser Delinquenz die Aufgabe der neuen Angestellten des Katasters, der privaten Bauvorhaben, der Immobiliensteuern, der Einnahmenverwaltung, des Datenverarbeitungszentrums (CPD) und der Planung sein werde. „Sie haben in diesen 4 Jahren eine Mission und die ist es, den Zahlungsverzug mit Hilfe von Technologie und rechtlichen Mitteln zu reduzieren“, betonte er.

In der Zwischenzeit wird die Stadtverwaltung ab dieser Woche abgelaufene Bescheide für die Grundsteuer wegen der hohen Verzugsrate oder der Nichteinhaltung der Fristen verfolgen. Sie weist darauf hin, dass die Mitteilungen an Wohnungs-, Gewerbe- und Gebäudeeigentümer zugestellt wurden, um eine Strafverfolgung nach der dritten Mahnung durch die Betroffenen vorwegzunehmen.

Nach der ersten Mahnung haben die Eigentümer eine Frist von 10 Tagen, um ihre Zahlung zu leisten, nach der zweiten Mahnung fünf Tage und nach der dritten Mahnung zwei Tage Zeit.

Dieser Prozess ist auf den hohen Grad an Zahlungsverzug zurückzuführen, in dem die Stadtverwaltung eine wichtige Frist von Verlängerungen mit Rabatten und Befreiungen von Bußgeldern für die Zahlung von Steuern gewährt hat.

Die Stadtverwaltung erklärte, dass der Verzug bei der Zahlung der verschiedenen Grundsteuern, ob gewerblich oder privat, auf Spekulationen für die 5-Jahres-Verjährung zurückzuführen ist. Diese Situation führte zu der Entscheidung der Kommune, strafrechtliche Schritte einzuleiten, um die Einnahmen zu verbessern, die dem Wohl der Bürger durch öffentliche Arbeiten und die verschiedenen Dienstleistungen, die die Gemeinde erbringen muss, zugeführt werden. Mit diesem Szenario fordert man die Bürger auf, ihren Steuerpflichten nachzukommen.

„Wir sind zu 75% säumig und die Betroffenen ignorieren ihre Verantwortung. Keiner zahlt mehr Grundsteuern. Sie lassen 5, 10 sogar 20 Jahre verstreichen. Hier hat die Stadtverwaltung ihre Schuldner nie in ihre Pflicht genommen“, berichtete die Rechtsanwältin Nidia Silvero de Prieto, Rechtsberaterin der Kommune.

Sie sagte, die Stadtverwaltung werde “alle säumigen Gläubiger verfolgen, mit der Inkassodirektion, um alles in Ordnung zu bringen, wir wollen die Dinge gut machen.” Sie stellte weiter klar, dass es keine Aktion sei, die Ärmsten zu verfolgen oder ihnen ihre Häuser wegzunehmen.

Wochenblatt / Ultima Hora

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6 Kommentare zu “Fast keiner zahlt mehr Grundsteuern

  1. Für die Leistungen des Staates sollte man seine Grundstücksteuern bezahlen. Dies ist nach Abzug von “Müllabfackelgestank, Lärmbelästigung Shwuddi 120 dB, Wackelstraßen ohne Bürgersteige inkl. Schlaglöcher, Stromausfall, korrupte Polizei, inkompetentes Gesundheitssystem uvm.” genau nichts. Also bezahlen wir alle gerne Grundstücksteuern, damit die Amigos wenigstens Zahltag haben. Der Eingeborene macht das auch geschickt, zahlt 10 Jahre nicht und kann sich dann gütlich auf einen Betrag von 1/4 einigen. Ist doch schlau. Oder nicht.

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  2. Der Sinn der Grundsteuern erschloss sich mir noch nie.
    Da muss ich für mein Eigentum, für das ich schon teuer genug bezahlen durfte, Steuern bezahlen.
    Wofür?
    Ich würde es ja noch einsehen, wenn ich dafür eine Gegenleistung erhielte.
    Wie z.B. gute Straßen, Wasser- und Abwasseranschluss, ein funktionierendes Stromnetz, eine Polizei, die ihre Arbeit macht, usw. usf.
    So bezahle ich Jahr um Jahr für rein gar nichts.
    Disculpe, ich vergass, die Amigos der Amigos der Amigos wollen ja ihre bedingungslosen Einkommen mit 14., 15. und 16. Monatsgehalt + einer fetten Prämie fürs Nichterscheinen.

    1. Der Sinn der Grundsteuer ist die Botschaft des Staates das er der Eigentümer ist und jene, die den Grund besetzen, die Besitzer. Nicht umsonst wurden die Indianer wo irgend möglich abgeschlachtet, weil auch sie den Unteschied nicht erkennen, schon gar nicht anerkennen. Das ist ein simples Unterdrückungswerkzeug. Nun gibt es in Paraguay aber noch eine gewisse Menge an Indigenen die auf “ihrem” Land leben und am Ablasshandel aka Steuern nicht teilnehmen. Das ist ein Dilemma für den Staat, da er sich Gleichbehandlung als Grundrecht auf die Fahne geschrieben hat. Natürlich hätte er kein Problem Minderheiten zu attackieren nur: “fast keiner zahlt mehr Grundsteuern”. Das ist eine gute Nachricht. 🙂

  3. Ein Problem hierzulande ist eben auch, dass die Eingeborenen eben auch so schlau sind, um zu wissen, dass wenn sie ein Grundbucheintrag (Titulo) haben, sie dann Steuern bezahlen müssen. Deshalb machen sie schon gar keinen Titulo. Dann dürfen sie nicht einmal Steuern und Antimüllabfackelgebühr bezahlen, selbst wenn sie wollten. Ist doch alles logisch hierzulande. Das ist übrigens sehr schlau, denn nach Abzug von “Müllabfackelgestank, Lärmbelästigung Shwuddi 120 dB, Wackelstraßen ohne Bürgersteige inkl. Schlaglöcher, Stromausfall, korrupte Polizei, inkompetentes Gesundheitssystem uvm.” – genau nichts – wird natürlich auch von denen in Anspruch genommen. Und zwar vollkommen grati. Dafür reicht es dann für 12×12 Packs Billigpolarbier in rauen Mengen und sogar eine einzig Shwuddi 120 dB-CD grati dazu. Die ist dann so toll, dass man sie auch täglich alle fünf Minuten von vorn anhören darf. Für eine zweite reicht es halt nicht.

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