Filmreifer Raub und ein missglückter Versuch einen Zeugen zu eliminieren

Asunción: Eine Geschichte für einen Film hätte man nicht besser schreiben können. An dem Raub des Räubers Beute waren sechs Polizisten beteiligt, wovon vier mittlerweile hinter Gittern sind. Zwei weitere befinden sich auf der Flucht.

Am 19. Februar stahl der Fahrer des Geldtransporters, Carlos González Mallorquín 1,85 Milliarden Guaranies. Mit der schweren Beute fuhr er schnurstracks zum Haus seines Vaters in Ñemby. Das Fernsehen berichtete darüber und die Bevölkerung alarmiert. So kam es, dass ein Nachbar von Gónzalez‘ Vater die örtliche Polizeidienststelle anrief, um zu bezeugen das er den Fahrer mit mehreren Säcken gesehen hat.

Als die Information die Runde im Kommissariat machte entschlossen sich die anwesenden Polizisten ohne richterliche Anordnung das Haus des Verdächtigen zu durchsuchen und keineswegs den Fahrer des Geldtransporters festzunehmen. Sie eigneten sich die ganze Summe von 1,85 Milliarden Guaranies an und bedrohten die beiden.

Ohne Zeit zu verlieren wurde die Beute nur Augenblicke später im Streifenwagen aufgeteilt. Der Polizist, der den Anruf des besorgten Nachbarn annahm dachte, dass seine Kollegen ihn festnehmen wollten. Ihm wurden später 90 Millionen Guaranies gegeben mit der Anordnung Stillschweigen zu halten. Er war der erste, der die Staatsanwaltschaft von dem Vorfall unterrichtete.

Die Geschichte endete hier jedoch noch nicht. Am Folgemorgen, dem Mittwoch, wurden erst die zwei Kommissariats Leiter (Joni Alberto Díaz Aranda, José Dolores Amarilla) eingeweiht, die verärgert reagierten. Grund dafür war nicht der Raub sondern das sie nicht zur Beuteverteilung gerufen wurden.

Auf ihre Anordnung wurde das gestohlene Geld erneut aufgeteilt jedoch diesmal auch unter den Chefs.

Carlos González Mallorquín stahl zwar in erster Instanz das Geld, von dem Aufenthaltsort jedoch kann er gar keine Ahnung haben. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun ob weitere Uniformierte etwas davon wussten und in welche Taschen das Geld floss.

Am gestrigen Abend wurde erfolglos von Unbekannten versucht den Vater des Geldtransporträubers, Basilico González zu ermorden. Dies lässt Platz für die Vermutung, dass involvierte Polizisten einen potenziellen Zeugen ausschalten wollten und es mehr Helfer oder Mitwisser gibt, die von dem Doppelraub wussten.

(Wochenblatt / Abc)

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13 Kommentare zu “Filmreifer Raub und ein missglückter Versuch einen Zeugen zu eliminieren

    1. da muss man sich doch wirklich fragen. wie kann man jemand,der schon 2 jahre in haft war,dem beziehungen zu den “narcos”nachgesagt werden usw zum sicherheitschef des
      groessten departamentos ernannt werden?da muesste jetzt
      zumindest der polizeichef,aber auch der innenminister
      wegen unfaehigkeit abgesetzt werden.
      was da abgelaufen ist, ist selbst fuer paraguayische
      verhaeltnisse fast nicht zu glauben.
      dieb stiehlt eine riesensumme,niedrige polizisten bestehlen den dieb,hoehere polizisten “enteignen” ihre
      kameraden. und der “wirkliche” raeuber gibt sich als”umverteiler” des reichtums aus und sein vater weiss
      angeblich von allem nichts.
      das alles waere doch ein thema fuer einen weiteren film
      die “siete cajas” filmregisseure.

  1. boah…….

    wenn ich täglich hier lese…..und das ist keine Kritik an ihrer Berichtserstattung Herr Päßler…..

    wird mir nur noch schlecht…..

    und ich finde meinen Schritt, PY zu verlassen für mich persönlich 100pro in Ordnung *

    wünsche allen einen schönen Tag 🙂

  2. In meinem ersten Post, nach dem Erscheinen des Berichtes, habe ich geschrieben, dass der Dieb sein Leben gerettet hat indem er sich stellte und die Polizei hinter dem Geld her ist. Und genau so war es. Man braucht aber dazu kein Hellseher zu sein um sowas zu wissen. Erich hat es mit seinem letzten Satz richtig ausgedrückt.

    Übrigens der Kommissar, der darin verwickelt und dessen Name in den heutigen Zeitungen zu lesen ist, war laut Presseberichten an einem Doppelmord an zwei Brüder vor ein paar Jahren angeklagt, die auch einen Coup gelandet haben und denen er die Beute wieder abgejagt haben soll. Der Kommissar wurde vor dem Richter mangels Beweisen frei gesprochen. Der Richter rügte den untersuchenden Staatsanwalt, da dieser seine Pflicht, den Fall zu untersuchen, nicht nach gekommen ist und somit keine Beweise auf den Tisch brachte.

    Dieser Kommissar wurde unter der Regierung Franco zum Direktor für öffentliche Sicherheit ernannt!

    Soll jeder seine eigene Schlussfolgerung daraus ziehen.

    Man muss aber auch sagen, wo dieser Kommissar im Einsatz war, ist die Kriminalität stark zurück gegangen, da er mit den Diebsgesindel kurzen Prozess macht.

  3. @ Erich,

    ja das frage ich mich manchmal auch…..vielleiht zu meiner Entschuldigung, mein verstorbener Mann, hatte 40 Jahre seine Lebens in Argentinien verbracht, er wollte gerne wieder auf diese Seite der Weltkugel **

    ich freue mich wieder auf Europa :-))

  4. @ Erich

    bitte nicht Ruhe finden *lach* das liest sich so nach letzter Ruhe :-)))

    ich gehe wieder zurück nach Spanien, das war 20 Jahre meine Heimat, habe dort auch Familie und einen kleinen Enkelsohn *froi*

    wünsche auch dir weiterhin viel Glück ***

  5. Kann nur Wiederholen diese Dinge geschehen nun mal sind aber nur Randerscheinungen und sollten keine Nahrung geben für unsere latent vorhandenen unbewussten Ängste.
    Wer um diese Dinge hier in Paraguay weis kann trotzdem ein zufriedenes Leben führen. Von mexikanischen Verhältnissen ist man hier glücklicherweise noch sehr sehr weit entfernt.

    Argentinien oder Spanien sind momentan in die ökonomischen
    Fallgrube gefallen.
    Also liebe Krista überdenken sie noch mal ihren Entschluss
    den scheiden tut weh –hier von Richard Tauber unten im Link -Morgen muss ich fort von hier!
    http://www.youtube.com/watch?v=7dCocUHLyiI

  6. ihr habt zum Teil Recht…..aber kann man immer weglesen…..ich bin nicht der Typ Mensch der sagt, was soll es ….ich lebe auf meiner Insel und was rund um mich herum passiert juckt mich nicht…..ich mag PY… deshalb mache ich mir vielleicht zu viele Gedanken.

    @sukowsky, vielen Dank für diesen Link….Richard Tauber ist mir auch noch ein Begriff.

    und ich bin mir sicher, meine Entscheidung ist richtig….obwohl ich die Problematik in Spanien kenne…
    aber dort habe ich Familie, hier niemand 🙁

    und ein bißchen bin ich ja noch da, habe gerade erstmal angefangen, mein Haus zu verkaufen :-))

    wünsche allen einen schönen Tag *

    1. @ Krista
      hallo Krista, haben Sie schon einen Käufer für Ihr Haus gefunden? Wenn nicht, dann können Sie es uns anbieten.
      ludanies@aol.com
      Wer weiß, vielleicht klappt es ja 😉
      viele Grüße
      Lilo

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