Rätselhaftes Fischsterben am Pilcomayo

Boquerón: Im Bereich eines Seitenarmes des Flusses Pilcomayo sind tausende Fische verendet. Bewohner der Gegend im Chaco sind höchst besorgt über die ökologische Katastrophe. Von behördlicher Seite reagierte man recht zögerlich. Als Ursache geht man davon aus, das Wasser aus dem Nebenarm entnommen wurde um Agrarflächen zu bewässern und dadurch der Wasserpegel so weit absank, dass die Fische an Sauerstoffmangel starben.

Der Ingenieur Arturo Rojas, ein Anwohner, äußerte sich gegenüber der Presse. Er stellte fest, dass 10 Kilometer vor dieser Stelle die Wasserstände vollkommen normal seien und kein Fischsterben erkennbar ist. Mittlerweile versuchen Anwohner die noch lebenden Fische zu fangen und dem Fischmarkt anzubieten.

Rojas fügte hinzu, als dieses Phänomen letzte Woche auftrat habe man das Umweltministerium (SEAM) informiert, aber keine Antwort erhalten. Mittlerweile nahm die verantwortliche Ministerin, Maria Cristina Morales dazu Stellung. „Ein Team wurde in das Gebiet entsandt, parallel führten wir einen Beobachtungsflug durch. Der vorläufige Bericht liegt mir heute oder morgen vor, bis aber die Wasserproben analysiert seien, kann es noch etwa 15 Tage dauern“, sagte sie.

Parallel dazu sollten eigentlich Reinigungsarbeiten an dem Gewässer durchgeführt werden und schon lange abschlossen sein. Durch das Hochwasser von März bis Juli dieses Jahres sind viele abgebrochene Baumstämme und Erdmassen in den Kanal geschwemmt worden. Eine Fremdfirma ist mit diesen Aufgaben von staatlicher Seite beauftragt worden.

Die Arbeiten begannen dieses Jahr zu spät, sagte der Gouverneur von Boquerón, Edwin Pauls, aufgrund der Witterung. Mittlerweile schaffe man aber 700 Meter am Tag, damit dieser versandete Kanal wieder frei wird. Es sind insgesamt 12 große Bagger bei der Arbeit. Die Gesamtlänge beträgt in etwa 15 Kilometer.

Diese Tätigkeit habe jetzt allerhöchste Priorität bevor ein neues Hochwasser kommt, andere Arbeiten können verschoben werden. Zum genauen Vorgang des Fischsterbens gab er auch weitere Einzelheiten bekannt. Er erhielt Informationen, dass Flussanwohner Wasser aus dem Kanal zur Bewässerung ihrer Weiden entnahmen. Die Genehmigung von der Umweltbehörde hatten sie dafür. In einer Eilentscheidung widerruf er die Genehmigung und schloss parallel den Kanalabfluss, sodass die Wasserzufuhr sicher gestellt ist und der Pegel wieder steigen kann. In einer letzten Meldung zu diesem Thema schloss man nicht aus, dass Fischsterben könnte auf das Minenunglück in Bolivien zurück zu führen sein, dabei wurde der Fluss hochgradig kontaminiert. Nach den Untersuchungen der Wasserproben wissen wir mehr.

Die Situation zeigt, wie heikel das Ökosystem am Pilcomayo Fluss reagiert und welch gravierende Auswirkungen ein Eingriff in diese Flora und Fauna hat.

Quellen: ABC Color / Ultima Hora / Wikipedia Gentle

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2 Kommentare zu “Rätselhaftes Fischsterben am Pilcomayo

  1. Die Analysen dauern also mehr als 15 Tage? Bringt die ein Paraguayer zu Fuß nach ?Rio oder Buenos Aires? Sowas dauert nur Stunden bei entsprechender Technik. Und notfalls kann man die Proben ausfliegen….
    Stellen wir uns lieber nicht vor, wie das bei Ebola wäre…..

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