Paraguayischer Journalist in Curuguaty ermordet

Col. Crescencio González: Am heutigen Nachmittag wurde Pablo Medina, Korrespondent der Tageszeitung Abc Color, von zwei Unbekannten ermordet. Die feige Tat ist das traurige Ende einer Reihe von konstanten Drohungen, die der Journalist seit Jahren erhielt weil er Sachen aufdeckte, die Viele lieber hätten ruhen sehen. In den meisten Fällen ging es um Drogen und streckenweise um illegale Abholzung.

Sein Bruder Salvador, der ebenfalls ein Medienmitarbeiter war, wurde schon vor über 13 Jahren ermordet. Der Täter wurde vor 24 Monaten zu 25 Jahren Haft verurteilt. Seit dieser Tat lebte Medina auf Anweisung des Innenministeriums immer wieder in anderen Gebieten, um nicht dauerhaft in Routine zu verfallen und seinen möglicheren Angreifern ein leichtes Ziel zu sein. Er trug quasi immer eine schusssichere Weste und hatte Polizeischutz.

Die 19-jährige Begleiterin des Journalisten, Antonia Maribel Almada Chamorro, erlag ebenso den Verletzungen, die die zwei mit Flecktarn bekleideten Männer ihr zufügten. Eine dritte Frau, die die Schwester der Verstorbenen sein soll, entkam dem Angriff unverletzt.

Die Medienlandschaft von Paraguay, die durch diese Tat erschüttert wird, summiert den dritten Toten in diesem Jahr und zeigt langsam Parallelen zu Mexiko. Nach dem Bekanntwerden der Tat kamen zahlreiche Pressevertreter der zwei größten nationalen Tageszeitungen zusammen und demonstrierten gemeinsam im Zentrum der Hauptstadt für Justiz in beschriebenem Fall.

(Wochenblatt / Abc / Última Hora)

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7 Kommentare zu “Paraguayischer Journalist in Curuguaty ermordet

  1. Den Teufel zu sehr gereizt .. Das endet meistens so in Drogenlaendern, wo Paraguay leider auch dazugehoert. Personen, die sich zu weit in diese gefaehrliche Gebiete vorwagen, wissen aber auch, worauf sie sich einlassen. Sie riskieren gewissermassen ihr Leben. Mein aufrichtiges Beleid an die Familienangehoerigen.

  2. Mein Beileid den Angehörigen.
    Es ist und bleibt abscheulich, Mord für ein Handy oder wie hier gegen Aufklärung von Korruption und Drogenhandel. Wenn hier nicht mehr unternommen wird, könnte es Schule machen auch unliebsame Menschen aus dem weg zu schaffen.

    1. Gegen eine der groessten Wirtschaftszweige der Welt, den Drogen- und Waffenhandel, wird niemand ankommen. Man wird immer den kuerzeren ziehen, solange die betreffenden Staaten (das duerften so ziemliche alle sein auf der Welt) in diesem Geschaeft mitmischen. Reality.

    2. die drogen-mafia hat schon etliche unliebsame menschen aus dem weg geschafft.
      zwei bekannte beispiele
      1991 wurde in pedro juan caballero der journalist santiago leguizamon erschossen. dieser hatte
      in artikeln ueber die verwicklung von einflussreichen personen im drogenhandel berichtet.
      im oktober 1994 wurde de gamalige chef der SENAD, general ramon rosa rodriguez in
      seinem jeep von einem begleitenden hauptmann erschossen. dabei verschwand ein
      aktenordner mit unterlagen ueber bekannte personen die im drogenhandel verwickelt waren.
      in pedro juan caballero, in salto de guaira, in yhpe hu, in ciudad del este , praktisch in der
      ganzen grenzregion, wurden schon dutzendweise leichen gefunden, deren tod auf die
      verwicklung in drogengeschaefte zurueck gefuehrt wurden.

    1. Jeder ist darin verwickelt. Privat. Politik. Wirtschaft. Direkt oder indirekt. Jeder hat jeden in der Hand. Der Drogen- und Waffenhandel gehoert zur Weltwirtschaft. Koennte man diesen “Sektor” so einfach von heute auf morgen eliminieren, wuerde kurz darauf das ganze Wirtschaftssystem weltweit zusammenbrechen. Und das ist ein Ding der Unmoeglichkeit. Das ist ein Kampf der niemals enden wird. Traurig aber Realitaet.

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