Fleischpreise: Regierung versucht Produzenten und Schlachthausbetreiber von tieferen Preisen zu überzeugen

Asunción: Gestern begannen Gespräche zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, um Vorschläge zur Senkung der hohen Fleischpreise in Paraguay zu analysieren.

Das Ministerium für Industrie und Handel (MIC) hat die an der Fleischindustrie und -vermarktung beteiligten Sektoren zusammengerufen, um eine Einigung über die Preise zu erzielen. Die Supermärkte haben erklärt, dass sie sich an die Maßnahmen zur Preissenkung halten werden, aber sie warnen, dass auch die Fleischverpackungsbetriebe mitziehen müssen.

Der Präsident der paraguayischen Supermarktkammer (Capasu), Alberto Sborovsky, legte keinen konkreten Vorschlag vor, erklärte aber, er sei bereit, über eine Preissenkung zu verhandeln, sei es bei den beliebten oder bei den Spitzenprodukten wie Rinderfilet. “In Wirklichkeit muss der Vorschlag auch von den anderen beteiligten Sektoren kommen. Als Preisnehmer fordern wir, dass wir die Fleischstücke zu einem besseren Preis vermarkten können. Capasu wird seinen Teil dazu beitragen, und wir hoffen, dass sich auch die anderen Parteien dieser Initiative anschließen können, um Rindfleischprodukte zu einem besseren Preis anbieten zu können”, sagte er im Hinblick auf die Notwendigkeit der Beteiligung der Industrie am Dialog.

Sborovsky traf mit dem Minister für Industrie und Handel, Luis Castiglioni, zusammen, der von dem stellvertretenden Minister für Handel und Dienstleistungen, Pedro Mancuello, begleitet wurde.

Dies ist die dritte staatliche Initiative zur Untersuchung des Verhaltens von Grundnahrungsmitteln. Die erste kam von der Nationalen Wettbewerbskommission, die begann, Daten zu sammeln, um zu verstehen, welche Faktoren den historischen Anstieg beeinflussen; die zweite kam von der Abgeordnetenkammer, die in ihrer Sitzung am Mittwoch Berichte vom Sekretariat für Verbraucherschutz (Sedeco) anforderte.

In den letzten Wochen hat die Zahl der Verbraucherbeschwerden über die hohen Preise des Grundnahrungsmittelkorbs, insbesondere für Fleisch, zugenommen. In diesem Zusammenhang sagte der Leiter von Sedeco, Juan Marcelo Estigarribia, dass die Beschwerden über soziale Netzwerke, Telefonanrufe und Instant Messaging eingehen. Er stellte klar, dass die Institution zwar nicht in Preisfragen eingreifen kann, dass sie aber ihr wöchentliches Überwachungssystem verbessert hat. In den letzten beiden Berichten wurden die Daten von 10 Supermärkten in Asunción und im Großraum Asunción erfasst, während zuvor nur drei oder vier kontrolliert wurden. Außerdem werden Höchst- und Mindestpreise angegeben, damit die Verbraucher erkennen können, welches Einkaufszentrum einen günstigeren Preis anbietet.

Obwohl sich die Überwachung nur auf das Departement Central erstreckt, schätzt Estigarribia, dass das gleiche Verhalten auch in den anderen Departements zu beobachten ist.

Insgesamt 70 Prozent der Produktion von 12 großen Schlachthäusern geht in den Export. Der Rest ist für den nationalen Markt bestimmt und beeinflusst den Preis stetig.

Wochenblatt / Última Hora

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5 Kommentare zu “Fleischpreise: Regierung versucht Produzenten und Schlachthausbetreiber von tieferen Preisen zu überzeugen

  1. | “Insgesamt 70 Prozent der Produktion von 12 großen Schlachthäusern geht in den Export.”
    Das wird dann wohl auch das first-class Fleisch sein, welches im Ausland so bejubelt wird. Nur wer hier lebt, hat nichts davon. Welch’ Ironie.
    Wir haben uns dazu entschieden an der Demonstration unter dem #2y3octubresincarnepy teilzunehmen. Auch Última Hora hat bereits über die Aktion berichtet.

  2. Benzin und Futter ein wenig teurer geworden, okay, Preise kann man schon erhöhen. Aber nicht so! Noch vor 1,5 Jahren kostete das Kilo Carnaza Negra 32 mil, heute sind es 46 Mil. Zwei Dollar, das ist viel für ein 8. Weltland. Zumal diese Fleischsorte zu den besseren gehört, aber geradewegs dazu dient, dass einem nicht die Dritten herausfallen. Da stoßen sich doch ein paar wieder gesund mit Nichtstun.

  3. Dieser Artikel ist der beste Beweis dass “Kuno” recht hat.
    PREISE WERDEN NICHT VOM “MARKT” BESTIMMT SONDERN SIE WERDEN GEMACHT.
    In Paraguay legen die Korrupten, die Mafia, die Beamten und die Drogendealer ihr Geld in Viehzuchtsbetriebe an. Dieser Cocktail sorgt fuer hohe Preise damit eben die Geldanlage (das Drogengeld) nicht an Wert verliert.
    Also ich hab nichts gegen Export solange ZUERST die Lokale Nachfrage zu lokalen Preisen gedeckt wird im Inland.
    Man kann nicht dieselben Fleischpreise verlangen von einer Person der 8000 Guaranies hinblaettern muss fuer 1nen Euro und die finanzkraeftige Person aus Europa zahlt 1 Euro pro 8000 der miesen Guaranies.
    Dies ist ein sehr guter Ansatz der Regierung. Sonst kommt die Inflation ins Galoppieren. Was sie da anstreben ist ein dualer Preis: einer fuer den Export und der andere fuer das arme Inland. Wenns einen dualen Preis gibt so dass der Reiche ruhig 40.000 Gs/Kg zahlt und der Arme 10.000 Gs/Kg fuer dasselbe Fleisch, dann geht das mit mir in Ordnung.
    Loco Europeo kann ruhig weiter 60.000 Gs/Kg zahlen aber der Einkommenschwache Paraguayer sollte fuer dasselbe etwa 15.000 Gs/Kg zahlen. Denn der Arme verarmt mit diesem heutigen System immer mehr – auch der arme Weisse. Es gibt viele Arme unter den Mennoniten.
    Ansonsten bin ich komplett zu Gefluegelfleisch uebergegangen. Rindfleisch ekelt mich mittlerweile fast an – selbst auch mein hochqualitatives was ich selber schlachte.
    Ich kann nur raten die Landesfleischproduktion auf Haehnchenzucht umzustellen. So kann jeder Milchbauer umsatteln auf Haehnchenzuechter und so auch von den hohen Fleischpreisen profitieren. In England gibt es gerade eine Haehnchenkanppheit. Also auf dahin exportiert und zwar Gefluegel.

  4. Wie begründen überhaupt der Handel und die Erzeuger die steigenden Fleischpreise? Gut, der Weltmarktpreis mag gestiegen sein, aber ist das dann noch moralisch gegenüber dem Volk vertretbar, darum die Inlandspreise so unverschämt anzuheben? Allen voran offensichtlich wieder einmal die Mennoniten und sonstigen Großgrundbesitzer die meist auch noch in politischen Funktionen tätig sind. Verantwortungsvolle und intelligente Politiker würden die Erzeuger und den Handel dazu zwingen, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Fleischproduktion ausschließlich für Paraguay bereit zu halten, zu Preisen, die gegenüber den Bürgern verantwortbar sind. Alles andere ist moralisch verwerflich und entspricht eher dem Handeln von “Halsabschneidern”.

  5. Das mit der Begründung Benzinpreiserhöhung ist einfach eine riesig große Abzocke. Wird Fleisch, Billigpolarbier oder Streichhölzl teurer deswegen wird weder Benzin noch Kaugummis noch sonst was teurer. Wird der Benzinpreis erhöht, schon wird alles teurer. Das ist unlogisch. Da bezahlt man doppelt. Zuerst weil Benzin teurer geworden ist mehr fürs Benzin und dann noch einmal fürs Fleisch, Billigpolarbier oder Streichhölzl, weil Fleisch, Billigpolarbier oder Streichhölzl teurer geworden ist. Ist ja auch logisch.

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