Forstet man den Chaco wieder auf?

Filadelfia: Am vergangenen 20. Mai wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Vereinigung Kolonie Neuland, der Kooperative Fernheim und dem staatlichen Forstinstitut (Infona) getroffen, wodurch die Möglichkeit besteht, dass man den zentralen Chaco wieder aufforstet.

Laut den Pressemitteilungen, die in ihrem Inhalt relativ vage und ungenau sind, scheint es eher darum zu gehen weiter abzuholzen, nur diesmal mit der Erlaubnis. Es sollen Handlungen implementiert werden für nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Dazu wurde über Konzepte beraten.

Die Entwicklung im Chaco und Aufforstung steht ebenso im Widerspruch wie bei einer Pandemie die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft gleichermaßen zu unterstützen. Doch man kann sich irren, denn in dem Post der Leiterin der Behörde Cristina Goralewski, sind Emojis eines Baumes, Händen und der paraguayischen Flagge zu finden, was wohl auf Baumwachstum hindeuten könnte. Zumindest spricht man von einem Waldanpassungsprozess, was auch immer das heißen mag.

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4 Kommentare zu “Forstet man den Chaco wieder auf?

  1. Es geht hoechstwahrscheinlich um dieses.
    Es muessen frische jungfern Boeden her da die alten Boeden von anno dazumal ausgelaugt sind wo nichts mehr vernuenftig waechst. Daher wird man wohl diese alten, vor 50 Jahren gerodeten Flaechen (etwa 85% des zentralen Chaco sind ausgelaugte Boeden), “aufforsten” wollen – sprich, Eukalyptus da anpflanzen.
    Im Gegenzug darf man dann noch bestehende Waldbestaende roden um an frisches unverbrauchtes Land zu gelangen das noch nicht ausgelutscht ist.
    Im Chaco lohnt es nicht zu duengen da es zu teuer ist und die Ertraege verhaeltnismaessig zu gering – ausser in der Agua Dulce Zone wo es schon “europaeisch” aussieht.
    Da geht wohl ein Deal ueber den Tisch den niemand so richtig durchschaut.
    Auf alten Boeden wachsen die Pflanze nur noch 33% so hoch wie wenn der Boden neu (frischgerodet) ist.
    Man sieht das an dem Feld wo diese Kapos stehen: Das ist ein Sorghumfeld entweder fuer Koerner oder fuer Silage. Die Pflanzen sind im Bild so klein dass es nicht mal lohnt das Feld abzuernten. Die Pflanzen sind da maximal 0.5 Meter hoch anstatt 1.5 bis 2 Meter (bei neu gerodeten Boeden). Daher wird man versuchen jetzt Naturbuschflaechen in Tausch zu nehmen fuer diese alten abgeklapperten Boeden die man dann halt liegen laesst wo dann in 10 Jahren ein Algarrobowald von selbst entstehen wird. Allerdings ist das reiner Sandboden im Bild wo ich bezweifle ob da ueberhaupt ein Baum wachsen wird, sondern es wird nur verstrauchen und von Gestruepp zuwachsen. Den Baum den sie im Bild sehen, so sah das Feld mal vor der Rodung aus. Kann sein dass da in 50 Jahren wieder solche Baeume wachsen aber das ist nicht sicher. Der Baum hinter der Gruppe ist entweder ein roter Quebracho (quiebra hacha = brich ab die Axt) oder ein Palo Santo. Diese beiden hart- und Nutzhoelzer wachsen allerdings sehr langsam ran – da reden wir von ein halbes Jahrhundert bis der Baum gross ist.
    Die klein gewachsenen Sorghumstauden deuten darauf hin dass das ein sehr altes ausgelaugtes Feld ist das praktisch unbrauchbar ist durch staendige Ernten – man erntete nur immer und fuehrte dem Boden nie Humus oder Naehrwerte zu (da zu teuer).
    Neue Flaechen will man roden und die alten dann als “Aufforstung” deklarieren wo diese alten gerodeten Flaechen die mit Kraut und Strauch bewachsen dann als die 25% Schutzstreifen gelten sollen die per Gesetz stehen gelassen werden.
    Die Siedlungen der Mennoniten wurden anfangs immer auf Naturlichtungen errichtet da man damals noch keine Moeglichkeit hatte den Wald mit Maschinen zu roden. Da man mit der Axt roden musste blieb der Wald mehrheitlich stehen und intakt. Nach und nach wurde der Zentrale Chaco dann maschinell gerodet und diese Flaechen sind heute ausgelaugt die man nicht mehr rentabel bewirtschaften kann. Die fuer 25 Jahre liegen zu lassen damit sie “regenerieren” ist zwar gut aber dieweil muessen andere Flaechen entwaldet werden damit man da weitermachen kann. Genau so wird der Chaco langsam aber sicher bis zum letzten Baum entwaldet.
    Nicht umsonst wusste die Bibel dieses.
    3. Mose 25 V 2 ff.
    “Rede mit den Kindern Israels und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, so soll das Land dem Herrn einen Sabbat feiern.
    3 Sechs Jahre lang sollst du dein Feld besäen und sechs Jahre lang deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag [des Landes][1] einsammeln. 4 Aber im siebten Jahr soll das Land seinen Sabbat der Ruhe haben, einen Sabbat für den Herrn, an dem du dein Feld nicht besäen noch deinen Weinberg beschneiden sollst. 5 Auch was nach deiner Ernte von selbst wächst, sollst du nicht ernten; und die Trauben deines unbeschnittenen Weinstocks sollst du nicht lesen, weil es ein Sabbatjahr für das Land ist. 6 Und dieser Sabbat des Landes soll euch Nahrung bringen, dir und deinen Knechten und deiner Magd, deinem Tagelöhner und deinen Gästen, die sich bei dir aufhalten; 7 deinem Vieh und den wilden Tieren in deinem Land soll sein ganzer Ertrag zur Speise dienen.”
    Das Problem ist das die “ach so christlichen Mennoniten” fortwaehrend die Landflaechen bebauen bis sie ausgelaugt sind. Dies ist jetzt die Folge.
    Daher gebot Gott Israel 6 Jahre das Land bewirtschaften zu duerfen, aber am 7. Jahr durfte das Land nicht bearbeitet werden sondern musst in ruhe gelassen werden. Was immer da wuchs konnte wild wuchern. Auch in den 6 Jahren durfte der Nachwuchs nicht geerntet werden sondern musste fuer den Boden als Duengung aufwachsen gelassen werden damit es dann bei der naechsten Aussaat in den Boden gepfluegt wurde (so wurde der Duenger dann in den Boden gebracht). So konnte dann das Land nicht ausgelaugt werden.
    In Israel wurden keine Zinsen kassiert und Kredite musste man nicht zurueckzahlen wenn man nicht konnte – musste dann aber bei nicht Rueckzahlung als Frondiener fuer den Kreditgeber arbeiten fuer maximal 6 Jahre und am 7. Jahr war man frei und die Schuld los.
    Sag das mal den Mennoniten dass es so sein muesste – du wirst lauthals ausgelacht.

    1. Natürlich will man auch noch ordentlich vom Steuerzahler finanzierte Subventionen abgreifen, weshalb man die Infona mit ins Boot gezogen hat. Und die Infona wird sich die Subventionen von den Amis und Europäern doppelt zurück holen. Mindestens doppelt! Ist ja schließlich “Naturschutz”. Da wird sich so mancher Mennonit und so mancher Staatsfunktionär die Nase vergolden.

      1. Ich wollte auch mal EU Subventionen kassieren denn ich haben mehrere hundert Hektar Wald stehen. Da wurde mir aber klipp und klar gesagt dass sowas nur durch die Regierung gehe – als einzelner Privatmann ginge das nicht. Es muesse Antraege hageln und Kontakte geknuepft werden um etwas von den Subventionen zu bekommen. Am besten durch eine NGO die irgendwo mit den Gruenen in Kontakt stehe. Wenns einmal klappt, dann waere meine Aufgabe im Lande umherzureisen und hauptberuflich stehts Vortraege ueber meinen Naturschutz abzuhalten – in allen moeglichen Organisationen. Ohne Veranstaltungen und Vortraege ueber den Naturschutz unserer Durchlaucht, liefe nix.
        Ohne Beziehungen und Seilschaften saehe ich keinen Cent und dann waeren da auch noch alle moeglichen Staatsorganisationen die mitabsahnen wollten. Bekaeme eine NGO oder Regierungsorganisation zu wenig vom Gelde ab, wuerden sofort Hindernisse in den Weg gelegt und es liefe wieder nix.
        Also, man muss so ne Art von Prostitutionsnaturfuzzie werden der unentwegt durchs Land reist und allen moeglichen Leuten in Politik und Gesellschaft die Vorteile seines Baumbestandes klarmacht.
        Also, der Privatmann sieht herzlich wenig von Naturschutzsubventionen auch wenn er sich darin engagieren wollte – das Gros der Subventionen erhalten die “Vermittler” und zwischengeschalteten Regierungsfuzzies.
        Das bringt nix.
        Rate mal was der Waldeigentuemer als naechstes denkt? Da ist es doch rentabler den Wald abzuholzen denn niemand will wirklich meine guten Absichten und das ganze ist fuer die Katz.
        Direkte Subventionen an den Waldeigentuemern taete sofort wunder und die Rodungen wuerden teilweise gestoppt werden. Schon nur rund 2 Euro Subventionen pro Hektar pro Monat Waldbestand gaebe dem Eigentuemer ein Einkommen pro Monat das groesser waere als fast alle wirtschaftliche Aktivitaeten im Chaco.
        2 Euro x 7000 Gs x 500 Hektar = 7 Millionen Guaranies. Das ist ein Gehalt fast drei mal so viel wie der monatliche Mindestlohn. Mit freuden liessen viele Leute so den Wald stehen. Aber da das Geld anscheinend nie beim Waldeigentuemer ankommt, so rodet man halt weiter ab. Etwas Umverteilung der Subventionen loeste das ganze Problem – das Geld muss nur bei den Eigentuemern ankommen.

    2. Gute Schilderung der Realitäten. Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich nicht um eine Wiederaufforstung, sondern in Wirklichkeit um einen groß angelegte Betrug im Mäntelchen von “Gutmenschentum” und “Naturschutz”. Und das ausgerechnet im Verwaltungsbereich der Mennoniten? Wer hat denn bitteschön in den zurück liegenden Jahren die einstigen Wälder und ihre Böden in diesem Bereich so übel herunter gewirtschaftet und daraus rücksichtslos Gewinn gemacht? Die sollten nach meiner Meinung auf ihre Kosten die ausgelaugten Flächen wieder “heilen” durch eine nachhaltige Wiederaufforstung (aber ohne Eukalyptus!), ohne dafür an anderer Stelle eine “Entschädigung” zu bekommen. Denn an anderer Stelle werden sie ihr Werk der nachhaltigen Vernichtung wieder fort setzen. Das wäre doch nichts anderes als eine brutale Rücksichtslosigkeit gegenüber der Natur und damit der Menschheit – oder härter ausgedrückt, ein VERBRECHEN an Natur und Menschheit.

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