Gastronomie: Leere Tische, wenig Umsatz

Asunción: Der Präsident des paraguayischen Restaurantverbandes (Arpy), Oliver Gayet, erklärte, dass der Sektor im August nicht mit guten Zahlen abgeschlossen habe und gastronomische Betriebe im September bisher ebenfalls keine guten Einnahmen verzeichnet haben.

„Die Situation ist nicht sehr einfach, der Monat August ist nicht gut zu Ende gegangen und der Monat September zeigt sich bisher umsatzmäßig auch nicht sehr gut. Die Leute haben kein Geld und jetzt macht sich das allmählich bemerkbar“, sagte er gegenüber dem Radiosender 1330 AM. Gayet berichtete auch, dass dies seit einigen Wochen in jedem Unternehmen wahrgenommen werde und der Pro-Kopf-Verbrauch ebenfalls zurückgegangen sei.

Er erinnerte daran, dass es früher fast unmöglich gewesen sei, an einem Sonntag einen Tisch zum Abendessen zu bekommen, aber heute habe sich die Situation geändert. „Sonntagabends platzten die Einkaufszentren aus allen Nähten, man musste einen Tisch finden, an dem man sich setzen konnte, oder anstehen, um einen zu bekommen. Jetzt gibt es mehrere Sonntage, an denen Sie den gewünschten Tisch ohne Probleme auswählen können, alles ist schlecht für den Sektor“, sagte Gayet.

Diese Situation sei nicht nur schlecht für die Gastronomie, sondern ein Spiegelbild der Volkswirtschaft, erklärte der Vorsitzende des Gastronomieverbandes. „Es ist eine Realität, wenn sie Fleisch- oder Gemüselieferanten anrufen, werden sie auch sagen, dass sie weniger verkaufen. Es ist ein Kreis, der sich schließt und komplizierter wird“, betonte er.

Gayet sagte weiter, dass dies auch die Zahlung von Schulden an Finanzinstitute erschwere. „Wir verhandeln weiterhin individuell, einige haben mehr Schulden und andere weniger, aber die Dinge sind nicht einfach und es wird nach einer Lösung gesucht“, fügte er hinzu. In diesem Sinne berichtete er, dass die Kredite neu verhandelt werden und es den Anschein habe, dass eine Einigung zwischen den Banken des öffentlichen und privaten Sektors erzielt werden könnte.

Zudem sind die Kunden in der Gastronomie auf der Suche nach preisgünstigen Alternativen. Das Shangri-La in Asunción zum Beispiel bietet ein Buffet für 105.000 Guaranies pro Person am Wochenende an, all you can eat. Während man in der Kolonie Independencia in einigen Restaurants nur für ein Rinderfilet mit Beilagen 80.000 Guaranies bezahlen muss und der Service unter Umständen zu wünschen übriglässt. Rechnet man dann noch eine Vorspeise und Nachspeise hinzu, liegt der Preis für das Menü deutlich über dem was man in Asunción dafür bezahlen muss.

Wochenblatt

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4 Kommentare zu “Gastronomie: Leere Tische, wenig Umsatz

  1. x16520518_193814594518

    Das ist das Covid-Karma!
    Ich gestehe dass mir die letztendlich Leidtragenden Mitarbeiter wirklich Leid tun, aber großen Restaurants haben das Schauspiel bereitwillig mitgemacht und versucht steriler zu sein als so manche Krankenhäuser! Sie haben sich sehenden Auges in diese Situation reinmanövriert!

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  2. Andreas Gross-Hardt

    Die Preise steigen und steigen. Der Mindestlohn ist um ca. 30€ gestiegen. Doch alles – wirklich alles außer Strom – ist teurer geworden. Jeder Artikel sozusagen. Schenkt man den Statistiken glauben, so sind die Preise dieses Jahr um ca. 9 % gestiegen (je nach Land natürlich unterschiedlich) und das soll sich auch 2023 fortsetzen. Schon klar, einige können sich es schon noch leisten im Restaurant dick fressi-fressi. Für die meisten aber nicht. Mit den Arbeitslosenzahlen soll es hierzulande auch nicht rosig ausschauen. Wird ja auch prognostiziert, dass alle importierten Artikel nochmals teurer werden, weil Güter nicht verfügbar (höhere Nachfrage als Angebot) und die Energiepreise steigen und steigen. Was will man auch anderes machen als zuhause zu essen. Ich frage mich ja schon länger – obwohl nicht vom Fach – wie die Gastronomie das Uhu-Viru-V2.x-Zeitalter überhaupt hat überstehen können. Da war ca. ein Jahr lang totaler Knockdown. Also wenn ich ein Jahr lang nix arbeite dann bin ich banca rota. Die letzten zwei Jahre waren auch für mich nicht besonders wirtschaftlich. Ein totaler Mist den die Politiker mit ihrem Uhu-Viru-V2.x-Maßnahmen fabriziert haben. Also soooo ansteckend ist dieses Uhu-Viru-V2.x nun auch wieder nicht. Klar, etwas mussten sie tun. Sie wussten halt auch nicht was und haben einfach mal die Wirtschaft an die Wand gefahren. Eine Gesichtswindel, ständig händewaschen und nicht jede Türklinke ablecken hätten auch genügt. Weiterarbeiten!

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  3. Wenn es dem Volk schlecht geht, wenn das Geld knapp ist, dann muß man, dann wird man sparen, das ist doch nicht neues, es ist ein alter, ein ganz alter Hut.
    Und man fängt bei dem Einsparen damit an, das zu sparen, was man nicht unbedingt braucht, auch logisch, oder?
    Ein Gaststättenbesuch ist nicht notwendig, da gibt es wesentlich wichtigeres, was man nicht weg sparen kann.