Asunción: Die Wärter des Tacumbú-Gefängnisses betreten das Gefängnis seit der Geiselnahme nicht mehr aus Angst vor den Insassen und ohne eine Lebensversicherung. Drinnen regiert derweil der Rotela-Clan.
Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen außerhalb des Tacumbú-Gefängnisses verstärkt wurden, betreten die Wächter das Gefängnis nicht. Die als Rotela-Clan bekannte kriminelle Organisation hat seit Dienstagnachmittag die Kontrolle über das Gefängnis übernommen.
Zahlreiche Gefängniswärter weigern sich, das Gefängnis zu betreten und fordern Garantien für ihre Arbeit. Heute Morgen waren sie alle noch draußen versammelt, bereiteten das Frühstück vor und warteten auf die Ankunft der Sprecher, um weitere Erklärungen abzugeben.
Die Arbeiter führen einen Zählappell durch, um ihre Anwesenheit zu rechtfertigen. Gestern waren nur 12 Wachen drinnen und etwa 50 draußen.
Sie prangerten an, dass sie Angst hätten, das Gefängnis zu betreten und “nicht mehr herauszukommen”. Außerdem fordern sie die Zahlung einer Lebensversicherung.
Das Gefängnis steht unter der Kontrolle der kriminellen Gruppe
Die Gefängniswärter sagten gestern, dass die wenigen Wärter, die sich Zugang verschafft haben, nur zwei Abteilungen kontrollieren, nämlich die neben den Verwaltungsbüros; der Rest des Gefängnisses ist in der Hand des Rotela-Clans.
Angeblich sorgen die Mitglieder dieser kriminellen Vereinigung für Ordnung, indem sie ständig in Gruppen von 10 Häftlingen umhergehen. Außerdem sollen sie jeden Häftling, der auf den Gängen Unruhe stiftet, mit einer “Züchtigung” bestrafen.
Der Abgeordnete der Opposition, Raúl Benítez, bekräftigte, dass der jüngste Aufstand im Gefängnis von Tacumbú lediglich die Tatsache widerspiegele, dass das Gefängnis “das Zentrum der Aktivitäten des organisierten Verbrechens” sei. Er behauptete auch, dass Ángel Barchini dem Amt des Justizministers nicht gewachsen sei.
Wochenblatt / Abc Color
Heinz1965
Dann herrscht Dank des Rotella Clan nach Jahrzehnten der Unsicherheit nun offenbar Ordnung im Gefängnis?