Geißel der Kinderschänder: “Agent 007“ des Papstes in Paraguay

Asunción: Einem offiziellen Bericht zufolge sind Kardinal Orani João Tempesta, Erzbischof von Rio de Janeiro und der Abgesandte der Abteilung für Glaubenslehre, Monsignore Jordi Bertomeu Farnós (Beitragsbild), zu einem “apostolischen Besuch“ in Paraguay.

Der Fall von Farnós, dem stillsten, aber zugleich “brisantesten“ unter den Besuchern, ist allerdings ein besonderes Kapitel. Der Mann genießt international einen wohlverdienten Ruf: Er gilt als wichtigster Ermittler des Vatikans zu Vorwürfen des Kindesmissbrauchs innerhalb der Kirche. Gleichzeitig sehen sie in ihm das größte Vertrauen von Papst Franziskus in dieser Angelegenheit.

Im Vatikan prominente internationale Journalisten bezeichnen ihn als “allergisch“ gegenüber jeglichem Kontakt mit der Presse. Aber sie unterstreichen den Respekt, den Farnós seit Beginn der Offenlegung der katholischen Kirche angesichts der Skandale des sexuellen Missbrauchs innerhalb der Institution erlangte.

„Der Ermittler Farnós ist Teil des Teams der Delicta Graviora, der Navy Seals des Vatikans zur Aufklärung von Fällen von Kindesmissbrauch“, sagte der Journalist Daniel Verdú, Rom-Korrespondent, gegenüber der spanischen Zeitung El País.

„Er ist einer der Schlüsselmänner im Umfeld von Papst Franziskus, wahrscheinlich einer derjenigen, die im Vatikan das größte Vertrauen erzeugen. Eine Art 007, der für den Papst damit beauftragt ist, Fälle von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen zu untersuchen“, äußert sich seinerseits der Journalist Vicens Lozano von Vanity Fair, der bisher der einzige ist, dem es gelungen ist, ein Interview mit Monsignore Farnós bekommen.

Ihre Präsenz in Paraguay ist neben “anderen offiziellen Angelegenheiten“ auf den Fall von Belén Whittingslow zurückzuführen, die anprangerte, Opfer von Belästigungen durch Christian Kriskovich im Bereich der Katholischen Universität von Asunción geworden zu sein.

Zu den inoffiziellen Punkten (zumindest für die Presse) und nicht weniger wichtig im Fall Belén vs. Kriskovich, der unter Faróns Zuständigkeit fällt, gehören die Anzeigen, die in einer Erklärung des Opus Dei (Paraguay) beim Vatikan über den Missbrauch von Minderjährigen in diesem Land eingereicht wurden.

Tatsächlich kündigte der Vatikan im vergangenen April die Einleitung einer Untersuchung zu Vorwürfen des Kindesmissbrauchs in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt, darunter Paraguay, an.

In diesem Zusammenhang erweckt Faróns Anwesenheit neben dem Skandal um den Kriskovich-Fall den Eindruck, dass er selbst in das Land gekommen sei, um wichtige Probleme anzugehen, die die Kirche in Paraguay plagen.

Wochenblatt / Hoy

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4 Kommentare zu “Geißel der Kinderschänder: “Agent 007“ des Papstes in Paraguay

  1. Hehe, die Kirche ermittelt gleich selbst in Angelegenheit Kinderschändung. Ja. Das ist schlau. Als Strafe gibt es dann ab nach Afrika oder Paraafric. Wo ihn keiner kennt. Vor allem die Kinderlein noch nicht.

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    1. Deshalb schicken die den ja auch, damit nichts aufgeklärt und/ oder nichts hinterfragt wird. Der macht sich auf kosten des Steuerzahlers ein paar gute Tage, lässt vielleicht noch den einen oder anderen Ministranten antreten um dann festzustellen, das es sowas in Py nicht gibt und alles Verleumdung ist.

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