Goldbarren: Belgier beschuldigt González Daher

Asunción: Der belgische Geschäftsmann Marc Didier, der wegen einer Ladung Goldbarren 10 Monate Hausarrest hatte, sagte, dass von allen Seiten Geldforderungen auf ihn zukamen. Óscar González Daher war einer von denen, die für eine große Summe alles regeln wollten.

Im August 2016 wurde Marc Didier verhaftet. Ein Geschäftsmann aus der Dominikanischen Republik mietete ihn samt Flugzeug für eine Reise nach Paraguay. Didier wollte planmässig ohne den Passagier wieder das Land verlassen. Die besagte Fracht von Goldbarren wurde niemals in das gemietete Flugzeug eingeladen. Dennoch legte man das Flugzeug still.

Wenn man einmal das Opferkreuz auf dem Rücken hat und nicht mittellos ist, wenden sich diverse Leute mit Macht an einen und bringen Lösungsvorschläge vor. Miriam Areco, die von Ex Senator Óscar González Daher geschickt wurde, war eine von ihnen. “Wir können die Situation gegen eine gewisse Summe (die wir als Honorar verrechnen) schnell lösen“, sagte die Frau. Auf Nachfrage bei der US-amerikanischen Botschaft, erklärte man Didier, “dass Óscar González Daher den Staatsanwalt Aldo Cantero für dreckige Arbeiten einsetzt und sich das Flugzeug aneignen will“.

In der Vergangenheit war Óscar González Daher in seiner Heimatstadt Luque und dem da angesiedeltem Flughafen und der Luftfahrtbehörde (Dinac) äußerst einflussreich.

Den ersten Schritt dafür tat Kommissar Diosnel Alarcón, der das Flugzeug ohne Grund aufhielt. Das Flugzeug kam ohne Fracht nach Paraguay und es wurde auch keine eingeladen. Am 4. August wollte ich das Land ohne den Passagier wieder verlassen und wurde später von der Staatsanwaltschaft festgehalten, um meine Dokumente und Fingerabdrücke abzugeben. Zuerst hatte Staatsanwalt Emilio Foster den Fall, dann wurde er unerklärlicherweise an Aldo Cantero übergeben. Später erhielt Didier Hausarrest in seinem Hotel wegen Komplizenschaft beim Schmuggel, welcher fast ein Jahr andauerte.

Nach wenigen Tagen wurde ihm klar, dass man ihm das Flugzeug abnehmen wollte. Cantero versuchte mit Klagen und Anklagen alles um Didier hinter Gitter zu bringen. Dank der Anwälte von Didier, die es schafften Cantero gegen Carmen Gubetich auszutauschen, bekam der Fall eine Wendung und der Belgier wurde laut der Faktenlage entlastet.

Die Goldbarren verschwanden bis heute spurlos. Obwohl man wohl beweisen konnte, dass es sich nicht um reine Goldbarren handelte, dachten der ehemalige Generalstaatsanwalt Javier Díaz Verón und Staatsanwalt Aldo Cantero, dass sie reich werden würden. Anzunehmen, dass einer von den beiden die Ladung in seinem Keller hat ist nicht abwegig.

Als Marc Didier entlastet war suchte er sein Flugzeug, welches man am Flughafen abgestellt hatte. Die in 10 Monaten angesammelten Parkgebühren beliefen sich für den Ausländer Dank Stundenberechnung auf 76.000 US-Dollar. Nur Dank des damaligen Direktors der Dinac, Luis Aguirre und seinem Anwalt schafften sie es die Parkgebühren auf Monatsbasis abzurechnen, was immer noch 6.700 US-Dollar waren, die Didier selbst nicht einmal verursacht hatte. Dass der Staat dafür hätte aufkommen müssen bzw. von einer Inrechnungstellung abgesehen wird wäre logischer gewesen.

Didier findet es traurig, dass man als Ausländer keine juristischen Schutz genießt, was es schwierig macht in Paraguay Geschäfte zu tätigen. “Die Bewohner Paraguay sind liebe Leute ab er das juristische System ist ein Witz. Ihr habt einen Sport: Leute wegen irgendeines Verdachten zu verhaften obwohl es eine Unschuldsvermutung geben sollte, d.h. erst wenn bewiesen ist, dass man etwas falsch gemacht hat, kann man als schuldig gelten. Hier vergehen sechs Monate und eine Lösung kostet immer mindestens 1.000 US-Dollar. Wieviele Leben wurden dadurch schon zerstört. Das sollte sich ändern“, sagte Didier.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Goldbarren: Belgier beschuldigt González Daher

  1. Volker Kannicht und Lieselotte Schlafen

    Es scheint als ob man trotz 7 bis 11 Uhr täglich Grundschule vielleicht abgeschlossen und dank Amigos/Parteibuch es gerade deswegen für hiesig Verhältnisse zum Großverdiener mit allen Privilegien geschafft hat, hierzulande sehr gut weiß, wozu die Strafverfolgungsbehörden gut sein sollen. Nein, nicht etwa, um die Einhaltung hiesig Gesetze zu gewährleisten, sondern eher um die Gehälter aller involvierten Amigos etwas aufzubessern, allem voran, wenn man diese Aufbesserungen bei Ausländern ergattern kann.

  2. Tja und die Höchststrafe für diese absolut skrupellosen Verbrecher ist Hausarrest – genau wie der belgische Geschäftsmann, dessen Strafe war ein kleines Flugzeug zu besitzen. Dieser Fall ist ja nicht nur ein Einzelfall, es gibt viele weitere. Ich erinnere mich, dass ein Spanier in Paraguay Maschinen brachte zur Obstverarbeitung – und auch das wollte sich dieser Obermafioso Gonzalez Daher aneignen.
    Und zum Dank weil er soviel Ausländer betrogen hat, kriegt er nun sogar gratis Gärtner für seine Villa in Luque – bezahlt von Steuergeldern.

    Aber gut, bei der nächsten Arbeits- und Investorenmesse posaunt wieder die Arbeitsministerin, dass Paraguay einfach ein tolles Land zum Investieren ist.

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