Grillen mit Grillkohle: Doch wo kommt diese her?

In Deutschland zählt das Grillen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Besonders wenn die Temperaturen im Frühjahr steigen, werden Land auf und Land ab wieder die Grills aus dem Keller geholt und Fleisch und Gemüse in den verschiedensten Variationen zubereitet. Und hierbei greifen viele Verbraucher auf Holzkohle zurück. Da lohnt sich ein genauerer Blick auf die Herkunft der Kohle doch mal.

Holzkohle – Gas – Elektro

Ein schöner Grill macht Lust auf einen gemütlichen Abend mit Freunden und vielen köstlichen Grillrezepten. Für das Betreiben eines Grills stehen dabei einige Möglichkeiten zur Auswahl.

Die gängigsten Grilltypen hierbei sind Gas, Elektro und Holzkohle. Dabei wird das Grillen mit Holzkohle noch immer favorisiert. So gaben im Jahre 2021 54 Prozent der befragten Menschen in Deutschland an, am liebsten mit Holzkohle den heimischen Grill zu betreiben. Dem gegenüber nutzten nur ungefähr 25 Prozent einen Elektrogrill und ebenso viele einen Grill mit Gas. 

Vom Holz zu Holzkohle

Zwar wird in verschiedenen Ländern Holzkohle unteranderem durch Tagebau gewonnen doch der Großteil wird industriell hergestellt. Dabei wird das Holz unter Luftabschluss auf 275 Grad Celsius erhitzt. Diesen Prozess nennt man Verschwelung. Als Resultat entstehen Holzgas, Holzessig, Holzteer und die gewünschte Holzkohle. Dabei wird wesentlich mehr Holz gebraucht als Holzkohle entsteht. So benötigt die traditionelle Herstellung zwischen acht und zwölf Kilogramm Holz. Bei der industriellen Erzeugung sind es noch fünf bis sieben Kilogramm. Somit ist diese Methode wesentlich effektiver.

Verwendete Holzarten und Herkunftsländer der Holzkohle

Deutschland ist europaweit der größte Importeur von Holzkohle. Knapp 98 Prozent der verwendeten Kohle wird aus dem Ausland eingeführt. Lediglich im Harz und im Frankenwald gibt es vereinzelt noch Produktionsstätten, in denen einheimische Köhler arbeiten. Für die Herstellung werden bevorzugt Laubbäume verwendet, da Nadelhölzer zu viele Harze enthalten und diese zu gesundheitlichen Problemen bei Verwendung beim Grillen führen können. Am besten eigenen sich Harthölzer wie zum Beispiel:

  • Buche
  • Savannenhartholzt
  • Eiche
  • Esche
  • Quebracho Hartholz
  • Birke 
  • Marabubusch

Dabei hängt das verwendete Holz sehr stark vom Land ab, in dem die Holzkohle hergestellt wird.

So importiert Deutschland einen gewissen Teil seiner Kohle aus Polen. Hier stellen die Köhler meistens in traditioneller Handarbeit Holzkohle aus einheimischen Holzarten her.

Eine weit größere Menge kommt jedoch aus Schwellen- und Entwicklungsländern. So besteht in Afrika hergestellte Holzkohle oft aus Eindringerbusch. Dies sind invasive Harthölzer, die in der Savanne wachsen, dort jedoch unerwünscht sind. Nach der Entnahme kommen diese dann unter anderem in die Holzkohleproduktion.

Als einer der größten Holzkohlelieferanten ist Paraguay derzeit in ein ungünstiges Licht gerückt. So wies der WWF in mikroskopische Analysen nach, dass zur Herstellung auch Tropenholz verwendet wurde. Dies ist auf den ersten Blick problematisch, da diese auf den Verpackungen nicht ausreichend ausgewiesen sind. Jedoch werden in Paraguay auch Abfallstücke von tropischen Bäumen weiterverarbeitet, die durch die Forstwirtschaft entstehen. 

Für viele Deutsche ist das Grillen mit einem schicken Grill und Holzkohle immer noch der Favorit. Da in Deutschland kaum noch Holzkohle hergestellt wird, ist man hier auf den Import aus anderen Ländern angewiesen. Dabei ist Paraguay einer der größten Lieferanten. Je nach Ursprungsland kommen verschiedene Holzarten zum Einsatz.

CC
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