Großspurig

Asunción: Wenn Politiker Autos aussuchen, dann meist in der Luxusklasse. Ein Abgeordneter und gewählter Senator ärgert sich, dass eine offizielle Rechnung von Toyotoshi ans Licht kam.

Dionisio Amarilla, Abgeordneter der liberalen Partei und in der nächsten Legislaturperiode Senator, kaufte sich am vergangenen 8. Mai einen neuen Toyota Landcruiser für 127.800 US-Dollar. Dieses Modell ist sehr beliebt unter Abgeordneten und Senatoren. Obwohl ihn die Wahlkampagne um einen Sitz im Senat zu bekommen nach Angeben der eigenen Partei mehr als eine Million US-Dollar kostete, blieb noch etwas übrig um sich einen Geländewagen zu leisten. Die 127.800 US-Dollar wurden auf einmal bezahlt.

Als jedoch die Presse davon Wind bekam, ruderte der Llano Anhänger zurück und erklärte, sich für den Kauf des 706 Millionen Guaranies teuren Fahrzeuges 500 Millionen Guaranies aus der Rentenkasse des Abgeordnetenhauses geliehen zu haben. Zudem bekam er von seinem Schiegervater Luis Valiente einen Scheck über 47.000 US-Dollar, die ihm geliehen wurden. Er sagte sich hoch verschuldet zu haben, um dieses Fahrzeug kaufen zu können. Auf die Frage hin wie viel er pro Monat zurückzahlen muss, verstummte er. Dann sagte er “Ich glaube nicht, dass es 14 Millionen Guaranies für 36 Monate übersteigt. Er fühlte sich zudem angegriffen, dass solche Daten öffentlich werden. Seine Frau und er hätten ein Monatseinkommen von rund 50 Millionen Guaranies.

Wochenblatt / Abc Color

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12 Kommentare zu “Großspurig

  1. Große teure Luxusautos müssen vielleicht Minderwertigkeitskomplexe verdecken. Ein altes argentinisches Sprichwort sagt: „ Das Parlament ist voll mit gescheiterten Anwälten.“ Es werden große Reden vor einem nicht vorhandenen oder schlafenden Publikum gleichen Personenkreis gehalten.

    1. Dass das Parlament voll ist von gescheiterten Anwälten sieht man gerade auch in Deutschland. Aber nicht nur dort. Sie glauben, alles zu wissen und alles zu können. So als würde die Welt keine Ingenieure und Wirtschaftswissenchaftler, Chemiker, Biologen usw. benötigen.

  2. Das ist Kapitalismus sowie Materialismus. Schon in der Produktion heisst es nur Immer höher, immer grösser. immer wachsen. Den Gegebenheiten oder Bedingungen angepasst ist Stillstand und natürlich so schlecht wie möglich bauen, damit der Kunde bald wieder kommt, denn wenn die Produktion so denkt, dann muss auch der Verkauf so ticken. Ergibt sich ja von selbst.
    In den Entwicklungsländern habe ich hier bisher die ulkigsten Beispiele gesehen. Einen Pick Up kaufen und dann bemerken, dass die Garageneinfahrt des Luxusturmes wo sie ihr Departamento haben schmaler ist, als der Pick Up breit. Ein paar Strassen weiter dann ein Paar beide so etwa 155 gross aber ebenfalls ein Riesenmodell kaufen. Wenn die aus und eingesteigen sind, hätten sie quasi eine Leiter gebraucht. Aber für stolze Unternehmer ist das Vorschrift und natürlich auch für alle jene, die mit den Göttern in Kontakt treten wollen. Da tut es ja dann auch keine normale Kleidung, nein von Kopf bis Fuss muss es Markenkleidung sein.
    Am Ende muss man dann Politiker werden, weil nur der Staat so ein Leben finanzieren kann, falls man es nicht ergaunern oder erben konnte.

  3. Witzig, wie der versucht das zu rechtfertigen. Wär doch mal interessant zu erfahren, wo das Geld wirklich herstammt, oder Senator?

    Hey, das sind tolle Autos. Wenn er Unternehmer wäre und seine Angestellten fair bezahlen würde, wär es ihm zu gönnen – aber nicht als Politiker in einem 3.Welt-Land, der von Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr “arbeitet”.

  4. was geht es eigentlich andere leute an was sich jemand leisten kann und was nicht??!! leben wir hier in einem kommunistischen land, oder was?????? wer sich daran stört kann doch auch sowas kaufen oder lieber gleich ruhig sein.

    1. Sie sind wahrscheinlich – oder sogar sicher – nicht dabei, mit Ihren bezahlten Steuern, diese Exzesse zu finanzieren? Oder ???

      Zu Ihrem folgenden “Kommentar” (um 14:28) möchte ich mich gar nicht äußern, oder wäre es Ihnen lieber, wenn sich diese Pressefritzen vielleicht einmal um Sie kümmern würden?

  5. Neumodischer Schnickschnack

    Ja, liebe Pressefritzen, so ein nicht-zurückzahlbares, zinsloses Darlehen aus dem Trog des Steuerzahlers geht euch noch nichts an. Das können sich solche Politiker dank Trog des Steuerzahlers leisten und darum geht es die Pressefritzen nichts an.

  6. Man kann auch noch die Frage stellen wer die 1 Million bezahlt hat für den Wahlkampf? Kann es sein, dass da ein privater Spender eventuell Autofirma dabei war? Dann werden wohl während der Zeit als Abgeordneter noch einige Gegengeschäfte fällig werden.
    Es ist vermutlich wie ich immer sage, dass die quasi Angestellte von privaten Interessen sind, sich aber als Staatsmänner neuerdings auch Staatsfrauen bezeichnen. Und die Firmen auf der anderen Seite bezeichnen sich als privat, leben aber dann von staatlichen Aufträgen und Gesetzen, die zu ihrem Vorteil gemacht werden und ohne dem, wäre nicht viel bis gar nichts.
    Geplante Privatwirtschaft oder private Planwirtschaft, man suche sich was aus, aber man soll endlich aufhören, das was wir derzeit haben als freie Marktwirtschaft zu bezeichnen. Danke!

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