Asunción: Die Raumfahrtbehörde Paraguays, die für viele nicht wirklich nützlich ist, wenngleich damit auch Forschung betrieben wird, sucht einen Elektronik-, Elektromechanik- oder Computer-Ingenieur mit Doktortitel, dem sie monatlich 6.000.000 Guaranies in Aussicht stellt.
Um an diesen Posten zu kommen, muss man sich in dem Niedriglohnland Paraguay gegen seine Mitbewerber durchsetzen, was in einem krassen Gegensatz zu den Kindern von Abgeordneten, Senatoren und Vizepräsidenten steht, die ohne Auswahlverfahren zwischen 9 und 20.000.000 Guaranies bekommen, ohne auch nur das Gymnasium abgeschlossen zu haben.
Wenn die Presse dies dann als Vetternwirtschaft kritisiert, kommt ein schlauer Stellvertreter daher und erklärt dem dummen Volk, dass die Politiker selbst ihre Kinder nicht angestellt hätten, sondern der Präsident des Abgeordnetenhauses, was genau genommen kein Straftatbestand erfüllt. Der Aha-Effekt bleibt jedoch aus und einige wenige merken, dass sie von früh bis Abend verarscht werden. Besser ergeht es denen, die die Begründung glauben, sie wiegen sich in einer Blase, die sich Ahnungslosigkeit nennt und keinen Groll erzeugt.
la AGENCIA AEROESPACIAL DEL PARAGUAY quiere pagar G. 6.000.000 a un Ingeniero Electrónico, Electromecánico o Informático con Doctorado, Maestría o Especialización, pero al hijo de diputado, senador o vicepresidente que apenas terminó el colegio le pagan entre 9 a G 20.000.000
🤡 pic.twitter.com/QE8f9qye8A— veleto (@marangatuma) January 24, 2024
Wochenblatt / X
Divine Step (Conspectu Mortis)
Da steht: hiesig Vollprofi-Prästeinzeit-Raumfahrt- und Technologiebehörde einen “Profisional I” sucht. Dat trifft dann so ziemlich auf alle zu, denn hierzulande ist jederIn Mecanico, Maurer, Maler, Klempner, Elektriker, Hausfrau (alles in einer Person). Da werden sich morgen wohl 6 Millionen Eingeborene melden. Abe dat interessiert ja auch hierzulande niemanden. Außer der bösen Presse fällt dat gar niemandem auf.
Bei der Stellenbeschreibung fehlt noch, what den die Tätigkeit sein soll. Deshalb kann man annehmen, dass der alte Müllabfackler vom umgefallenen Leere-Billigpolarbierbücksentürmchen erschlagen wurde und se nun nen NeuenIn suchen. Das Amigo-Jöbchen sollte dann ein Amigo bekommen, der dann dem Amigo auch mal für nen Gefälligkeitsdienst da sein wird oder dat Amigo-Jöbchen ist die Rückzahlung eines Gefälligkeitsdienstes eines Amigos an seinen Amigo.
Dat mit den 6 Millionen PYG (kleiner 1000 €) muss man nicht so eng sehen. Dat ist für hierzulande schon ein sehr guter Lohn, damit gehört man zum gehobenen Mittelstand. Für ein Leben mit gesicherten Streichhölzl und Billigpolarbierbücksenpacks ist dat dann auch mehr als ausreichend. Immerhin kommen noch Boni und Boni der Boni, Zulagen und Zulagen der Zulagen und Sonderzulagen der Sonderzulagen hinzu. Jaja, der Paraafric lässt sich in der Bezahlung der Staatszüchtungen:*#@Innen nicht lumpen.
Planet der Affen
Wenn nicht schon vorher feststeht, wer diese Ausschreibung gewinnt, dann gewinnt möglicherweise einer, der schon seine eigene kleine Firma hat und problemlos innerhalb der Arbeitszeiten (7-15 Uhr) seine eigenunternehmerischen Dinge erledigen kann – Internet und Mobiltelefon machens möglich. Für ganz viele, die jetzt nicht ausschließlich von Behörde zu Behörde dank Parteibuch wandern, ist der Job beim Staat eh nur ein zweites Standbein – und da sind 6 Millionen gar nicht mehr so schlecht.
Die besten Beispiele für diese Praxis sind ja die Ärzte mit Drittelstelle beim IPS.
Dass unter diesen Umständen beide Verpflichtungen leiden, will aber auch niemand wahrhaben.
Divine Step (Conspectu Mortis)
Ja. Die Ärzte der öffentlichen Spitäler haben ja nur noch eine Verpflichtung von 12 Stunden Präsenzzeit pro Woche. Habens im Parlament ja erst kürzlich von 24 auf 12 Stunden/Wo gekürzt. Also bei einer 12-Stundenwoche erstaunt es mich nicht, dass man um 4 Uhr im Spital sein muss, um ein Nümmerchen zu erhalten, um um 16.55 Uhr einen Arzt zu sehen zu bekommen. Und dass einige nebst dem Zahltag vom Staat noch die Zeit findet andere Sachen zu miescheln.
el-burro
Ich weiss nicht warum Paraguay diese Behörde braucht.
Ein guter Bekannter sagte immer zu mir: Frage im Paraguay deinen Gärtner ob er dir eine Rakete zum Mond bauen kann.
Da kommt auf jeden Fall ein freudiges “Si Si Señor, no hay problema”
Heinz1965
Die paraguayischen Weltraum Forscher haben es bereits geschafft über 10 km hoch in Richtung Weltall zu reisen und das sogar regelmäßig zur Urlaubszeit . Ebenso haben Sie bereits den Mond und andere Planeten gesehen und das sogar total ökologisch aus dem eigenen Garten heraus.
nmp299
Wenn ich ab und an an einer Tankstelle vorbeifahre, auf welchem Hof mehr Sprit schwappt, als im Tank, diversen Gasflaschentransportunternehmen bei der Arbeit zusehe, dann verwundert mich es sehr, dass nicht eine weitere Nation dieser Erde eine bemannte Mission zum Mond schickt und zwar tagtäglich.
Also so ein Computerfachmann für die Weltraummission wird tatsächlich gebraucht, um die Fachkräfte wieder runter zu bringen.