Haustiere sind keine Menschen

Asunción: Die Marotte von vielen Personen, auch in Paraguay, Haustiere wie Menschen zu behandeln, sie womöglich noch ins Bett mitzunehmen, kann fatale Folgen bei ihnen auslösen. Tiere sind Tiere und keine Menschen.

Experten weisen darauf hin, dass Aggressivität und andere anormale Verhaltensweisen bei Tieren auf den Verlust der Identität zurückzuführen sind. Sie drängen darauf, ein Übermaß an Schutz zu vermeiden. Spaziergänge und Spiele im Freien sollten mehr gefördert werden.

Inwieweit ist es gut, Haustiere zu verwöhnen? Schon der berühmte Hundezüchter César Millán hatte gegenüber einer mexikanischen Zeitschrift gesagt, dass Hunde nicht als Menschen zu behandeln seien, um sie nicht zu frustrieren, weil sie auf diese Weise ihre Persönlichkeit verlieren.

Er erklärte, dass sich der Mensch derzeit mehr auf seinen persönlichen Profit konzentriere als darauf, eine Familie zu haben. Deshalb versuche er, die Lücke mit einem Haustier zu füllen, als ob es ein Kind wäre. Millán betont, dass die Menschen, indem sie ein Tier wie eine Person behandeln, dessen Identität ändern und Frustrationen, Aggression und sogar Angst erzeugen würden.

Sofía Manchini, Spezialistin für das Verhalten von Tieren, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Paraguay auch die Humanisierung von Haustieren zunehme.

„Die Bilder von Verhaltensproblemen bei Haustieren nehmen zu, weil es immer weniger Grenzen für Tiere gibt. Ein Übermaß an Zuneigung ist nicht gut. Wenn niemand auf den Besitzer zugehen kann, nicht einmal um ihn zu grüßen, weil der Hund knurrt oder beißen will, gibt es keine Rechtfertigung dafür. Das Tier ist einfach nur neidisch. Wir müssen sofort dieses Verhalten korrigieren, denn sonst wird es unberechenbar”, erklärte der Manchini.

Sie wies auch darauf hin, dass es falsch sei, die aggressive Reaktion des Hundes zu naturalisieren, wenn man ihn geweckt habe, sich ihm genähert habe, wenn er fresse oder weil er alt sei.

„Auf keinen Fall kannst du Aggressionen tolerieren. Wenn der Hund jedoch Schmerzen und dadurch solch ein Verhalten zeigt muss das Tier zum Veterinär“, sagte Manchini.

Es gebe Schäden, wenn bei Hunde oder Katzen angefangen werde, Schuhe anzuziehen, weil diese Schwierigkeiten beim Gehen und Stress verursachen, so Manchini. Auch die Überversorgung, wie sie den ganzen Tag in den Armen zu haben, obwohl sie sich bewegen müssen, sei negativ, fügte sie an.

Dr. Raul Tuma deutete darauf hin, dass Haustiere Lebenspartner seien, aber viele Menschen würden den Fehler begehen, sie als Kinder zu behandeln.

„Die Pflege und Liebe zu Haustieren ist wichtig, aber sie sollten nicht als Menschen behandelt werden, da sie die Identität und das Verhalten verlieren, für das sie geschaffen wurden. Ein Schäfer, zum Beispiel, kann nicht den ganzen Tag im Bett gehalten werden, wenn er dafür ausgebildet ist, sich um Schafe zu kümmern”, sagte er.

Er deutete an, dass ein aggressives Verhalten häufig bei Hunden der Fall sei, weil Katzen wesentlich unabhängiger seien. „Hunde in einer Familie sind wichtig. Man muss auf sie aufpassen, sie versorgen, ohne aber in extreme Bereiche zu gehen“, erklärte Tuma.

Wochenblatt / Ultima Hora

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