Montevideo: Nachdem vorgestern die Paraguayer Juan Arrom, Anuncio Martí und Víctor Colmán vorläufigen Flüchtlingsstatus in Uruguay erhielten, reisten sie gestern Nachmittag über Spanien nach Finnland.
Die Beschuldigten im EPP Entführungsfall Edith Bordón de Debernardi genossen 16 Jahre Flüchtlingsstatus in Brasilien, welcher vor drei Monaten aufgehoben wurde. Dann flüchteten sie nach Uruguay, wo sie nach einigen Tagen verhaftet und in Untersuchungshaft kamen. Als man vorgestern in erster Instanz zu ihren Gunsten entschied dauerte es keine 12 Stunden und sie waren auf dem Weg nach Finnland. In Uruguay hielt man es nicht für notwendig die paraguayischen Behörden umgehend von der Freilassung zu unterrichten.
Linke Politiker aus Uruguay sollen über den Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge Reisedokumente angefordert haben, damit nach ihrer Entlassung eine Reise möglich wird. Die drei Männer selbst saßen hinter Gittern und sollen kurz interviewt worden sein. Warum die UNHCR in einem solchen Fall sich einschaltet und Laissez-passer ausstellt ist noch unklar. Auch wenn man die drei Paraguayer auf dem Flughafen in Madrid stoppen konnte, wurde ihnen letztendlich der Weiterflug nach Helsinki erlaubt, da die Interpol nicht erneut auf Rot stellen wollte. In Paraguay hätten sie dem Prozess wegen Entführung entgegengesehen, vor dem sie 2002 flohen. Für die paraguayische Justiz ist dies ein Tiefschlag, nachdem der internationale Gerichtshof für Menschenrechte erst zu Gunsten von Paraguay entschied, als er die Entschädigung für eine angebliche Folter der drei Männer nicht stattgab.
Los mismos habrían conseguido documentación del Alto Comisionado de las Naciones Unidas para los Refugiados (ACNUR) que les permitiría el tránsito libre hasta su destino, estarían en un vuelo de Iberia a menos de tres horas de arribo a Madrid https://t.co/S56HfiKj9J pic.twitter.com/alEvAQ7AAx
— SNI – Secretaría Nacional de Inteligencia (@sni_paraguay) October 9, 2019
Es ist eher nicht mehr damit zu rechnen, dass Juan Arrom, Anuncio Martí und Víctor Colmán noch einmal paraguayischen Boden betreten. Dennoch will die paraguayische Regierung mit der finnischen Kollegen Kontakt aufnehmen. Zudem vermutet man Hilfe aus den eigenen Reihen, da sie es immer wieder schaffen zu flüchten und anscheinend alle Schritte im voraus kennen.
Wochenblatt / Abc Color
Jupi
Eine Kritik an die Redaktion. Die Schrift mitten im Bild ist unangenehm und nicht zu lesen. Geht das anders?
lumilu
ja, und in Helsinki warten alle schon Sehnsüchtig auf die “Mutmaßlichen” Beschuldigten Entführer mit Flüchtlingsstatus. Ein sorgenfreies Leben in Lappland ist doch auch was. Dünn besiedelt, Mitternachtssonne und Nordlichter gibt es zu bestaunen. 1999 wurde die tiefste Temp. gemessen mit minus 51,5°C. Na dann, Ski heil.
Sig Kan, Wikinger mit Armbrust
für Monaco scheint das Geld nicht zu reichen …
FRANZ
Meinst du die bleiben in Finnland? Die werden die nächste Fähre buchen und ins gelobte Land reisen, schließlich bekommen sie da die beste Unterstützung – und vor allem: ALLES GRATIS
Anton
Woher wird die Verpflichtung Uruguays abgeleitet den Aufenthalt und das Reiseverhalten von dort anerkannten Flüchtlingen, an Paraguay mitzuteilen? Im übrigen wurde Paraguay nur vom Vorwurf der Folter freigesprochen. Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer.
Hätte die Justiz Paraguays nicht geschlafen, so wäre ein frühzeitiger Antrag auf Auslieferungshaft an Brasilien ein hilfreiches Mittel gewesen, die Flucht nach Urugay zu vermeiden. Wurde denn nach der Flucht 2002 ein internationaler Haftbefehl erwirkt?
Paraguay omnipotente ?
Paul
Erst wenn Paraguay ihre Anschuldigungen BEWEISEN koennen gibt es die Moeglichkeit das sie an Paraguay ausgeliefert werden….