Hexenjagd hat begonnen

Asunción: Senatoren die sich selbst auf Vetternwirtschaft kontrollieren und Staatsanwälte, die auch unter ihren Kollegen ermitteln sind wenig glaubwürdig. Um das Volk nach der Welle der Transparenz im öffentlichen Sektor zur Ruhe zu bringen, müssen mehrere Personen ihr Gesicht hergeben. Verfolgt werden alteingesessene Politiker wie Víctor Bogado, der neben Freunden, deren Kinder, eine Nichte und Kindermädchen alles in den öffentlichen Dienst brachte was zwei Füße hatte. Laut einem Bericht der Tageszeitung Última Hora wurden monatlich 168 Millionen Guaranies nur aufgewendet um die Scheinarbeitsstellen von Bogados Freunden zu bezahlen.

Er selbst gibt sich wenig einsichtig und sagte, „wer frei von Schuld sei, soll den ersten Stein werfen“. Kollege Hugo Richer, dessen Partei nicht durch den Skandal betroffen ist erklärte, dass es im öffentlichen Dienst viele Bogados gäbe. Und tatsächlich vom Kanzleramt über Stadtverwaltungen bis hin zum Gesundheitsministerium beherrschen einzelne Familien ganze Institutionen und schämen sich nicht dafür. Im Gegenteil versuchen sie dem einfachen Bürger weiß zu machen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Ob das so ist und wer nun doch von der Staatsanwaltschaft untersucht wird zeigt sich kommende Woche, wenn vier Volksvertreter wegen Einflussnahme untersucht werden sollen. Die Sinnlosigkeit dieser Maßnahme ist begründet durch die Immunität die ein jeder einzelner von ihnen genießt.

(Wochenblatt)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

7 Kommentare zu “Hexenjagd hat begonnen

  1. Víctor Bogado sagte, „wer frei von Schuld sei, soll den ersten Stein werfen“.

    Also Paraguay ist durch und durch schuldig!!
    Parasit sein ist absolut normal, eben Parasit unter Parasiten. Wer will da einem anderen Parasiten sein Schmarotzen anprangern.

    Horacio, werfe den ersten Stein, denn DU bist anderer Sachen schuldig!!

    Aber nicht dieser Sache:

    Perla Leticia Paredes Acosta (39), die Tochter der Abgeordneten Perla Acosta de Vázquez hat vier (4) Vollzeittätigkeiten von jeweils 8 Stunden:

    1. Sie ist Beraterin bei ihrer Mutter im Parlament für ein Monatsgehalt von 6,1 Millionen Gs

    2. Sie “arbeitet” im Kraftwerk Itaipú für 12,9 Millionen Gs monatlich,

    3. sie “arbeitet” bei der IPS mit einem Gehalt von rund 5 Millionen Gs pro Monat.

    4. Sie “arbeitet” bei einem Gericht mit einem Gehalt von 4,5 Millionen Gs monatlich.
    Alles zusammen also ein Jahresgehalt von 341 Millionen Gs.

  2. Was bisher unter den vergangenen Regierungen undenkbar war, ist jetzt beschlossene Sache.
    Ein Untersuchungsausschuss der die Vetternwirtschaft der Politiker aufklären und beenden soll.
    Wie weit man damit kommt bleibt abzuwarten, aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
    Die Fortschritte von der Regierung Cartes sind nicht mehr von der Hand zu weisen, wenn es auch Einige nicht wahrhaben wollen.

  3. @ Robert, wo sind hier Fortschritte zu erkennen’?
    Es wird da weiter gemacht, wo man 2008 auf hoeren musste.

    Da wird sich nichts aendern.. Nicht mal wenn der Papa
    Franzisco das Amt ueber nimmt,

  4. Wieso Hexenjagd? Die Hexen waren unschuldig. Durch die Bank. Diese Damen und Herren sind es aber nicht.

    Der Begriff ist also absolut fehl am Platze, es sei denn, man wollte dieses Pack verteidigen.

  5. @ GEORG Froehlich

    Es ist das erste mal in Py., dass die Bildung eines Untersuchungsausschusses vom Senat beschlossen wurde, der gegen Vetternwirtschaft und Unregelmäßigkeiten der Politiker eingesetzt werden soll.
    Auch die Transparenz der Angestellten und deren Gehaltslisten war vorher unvorstellbar.
    Es sind unter Anderen erste Erfolge in die richtige Richtung. In wieweit der Untersuchungsausschuss Erfolg haben wird, steht auf einem anderem Blatt.
    Milch und Honig für die Ärmsten der Armen wird hier wohl nie fließen, das gibt es nur im Schlaraffenland, aber bessere Lebensbedingungen sind möglich.

  6. Es muss doch kein Wunder geschehen, es reicht doch wenn die Regierung mit ihren Angestellten mehr Transparenz über Einkünfte und Beschäftigungsverhältnisse an den Tag legt, es ist ein Anfang auf dem man aufbauen kann.

Kommentar hinzufügen