Historische Geigen und sogar Mammutknochen in der Sammlung des ermordeten Deutschen

Itauguá: Die Staatsanwältin Sandra Ledesma teilte am Montag mit, dass es gestern gelungen sei, zwei der vier Safes im Haus des Deutschen Bernard Raymond von Bredow (62) zu öffnen. Der Mann wurde zusammen mit seiner Tochter Loreena Lydia von Bredow (14) am 22. Oktober ermordet. In den Tresors wurden antike Geigen, Mammutknochen, Schmuck und ein Laptop gefunden.

Ledesma sprach am Montag über das Verfahren, das gestern in Patiño, Itauguá, begann und bis zum heutigen Montag andauerte und in der Öffnung einiger Safes bestand, in denen der Deutsche von Bredow sein Hab und Gut gelagert hatte.

“Wir haben das Verfahren um 01:00 Uhr (Montag) abgeschlossen. Er hat ihn entworfen (den Container, der als Tresor diente), er hat ihn gebaut. Diese Person war ein brillanter Kopf”, sagte die Staatsanwältin über das Design dieser Behälter, die mit Hilfe von Experten und etwa 15 Trennschleifern geöffnet wurden.

Die geöffneten Safes soll nun von einem Sachverständigen untersucht werden.

Die Öffnung des Safes erfolgte im Rahmen der gerichtlichen Beweisaufnahme, also in Anwesenheit des Richters, der Schwester des Opfers und ihres Rechtsvertreters sowie eines anwesenden Übersetzers. Ein Gerichtsbeamter, zwei Staatsanwälte, Mitglieder der Nationalpolizei und Mitarbeiter des Forensischen Labors waren ebenfalls anwesend. Die Verteidiger der Angeklagten waren ebenfalls anwesend, wie es das Strafgesetzbuch vorschreibt.

Alles, was gefunden wurde, wurde fotografiert und vor dem beisitzenden Richter, den Parteien und Zeugen inventarisiert. Danach wurde der Ort wieder dauerhaft gesichert und versiegelt. Auf Wunsch der Familie und aus Sicherheitsgründen werden Videos und Bilder des Inhalts der Box nicht veröffentlicht. Das gesamte Verfahren und die darin gefundenen Beweise wurden jedoch aufgezeichnet. Die Arbeit bestand darin, den Tresor zu öffnen, in dem Geigen, alte, in deutscher Sprache verfasste Dokumente und ein Notizbuch als Hauptelemente der Untersuchung gefunden wurden.

“Es dauerte etwa fünf Stunden (bis der Safe geöffnet wurde). Es war eine Box, die er entworfen hatte, und sie verstanden nicht, wie sein System funktionierte. Es war keine Kiste, für die man einen Schlüssel basteln und sie öffnen konnte. In dem Kasten befand sich ein weiterer Kasten, der ebenfalls verschlossen war. Das Metall war sehr dick”, erinnert sie sich.

Zu dem, was im Inneren gefunden wurde, sagte die Staatsanwältin, dass es sich um sechs Geigen handelte. “Ich glaube nicht, dass es Stradivaris sind, sie haben einen großen Wert, aber sie sind es nicht. Das Wenige, was ich lesen konnte… es sind Geigen, die zu den “Top Ten” der Welt gehören, die besser klingen, die es mit der Stradivari aufnehmen können. Es sind zertifizierte italienische Geigen”, sagte sie.

Darüber hinaus erklärte sie, dass auch ein Laptop gefunden wurde, von dem man sich weitere Informationen erhofft. “Wir haben Mammutknochen, Schmuck und viele wertvolle Dinge gefunden”, fügte sie hinzu und wies darauf hin, dass zwei Safes noch verschlossen sind.

Mehr Beteiligte

Wie sie letzte Woche sagte, glaubt die Staatsanwaltschaft, dass neben den drei mutmaßlichen Mördern noch weitere an dem Doppelmord beteiligt sind. “Wir glauben, dass es noch mehr gibt”, sagte sie.

Die Staatsanwältin fügte an, dass keine Verwandten von Bredow und seiner Tochter in Paraguay gelebt haben, sondern dass eine Schwester aus den Niederlanden angereist sei, um alle staatsanwaltschaftlichen Verfahren zu begleiten.

Auf die Frage, warum er nach Paraguay gekommen sei, um hier zu leben, sagte sie, dass sie das nicht sagen könne, aber dass die meisten Deutschen das Klima in dem Land sehr attraktiv fänden. Ledesma fügte hinzu, dass die deutsche Regierung über alle laufenden Ermittlungen informiert sei.

Volker Grannass (58), Stephen Jörg Messing Darchinger (51) und Yves Asriel Spartacus Steinmetz (60), die die Polizei am Dienstag festnahm, wurden in dem Fall angeklagt.

Diese drei waren mit von Bredow “befreundet”. Der Sammler soll Yves Asriel Spartacus Steinmetz die Instrumente für eine Reise nach Deutschland anvertraut haben, doch als von Bredow zurückkehrte, teilte er ihm mit, dass die Instrumente bei einem Feuer verbrannt seien.

Dieselben Instrumente, die im Haus von Volker Grannass gefunden wurden, wären die, die von Bredow hatte, sind aber ohne Echtheitszertifikat wertlos. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Bernard zu Tode gefoltert wurde, um ihn zur Herausgabe dieser Dokumente zu bewegen.

Auch im Haus von Grannass wurden mehrere Waffen gefunden, und im Haus von Stephen Messing wurde eine Schusswaffe versteckt, die später mit dem Doppelmord in Verbindung gebracht wurde, so die Staatsanwaltschaft.

Wochenblatt / Abc Color / Staatsanwaltschaft

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12 Kommentare zu “Historische Geigen und sogar Mammutknochen in der Sammlung des ermordeten Deutschen

  1. Das Foltern um das Öffnen von Tresoren zu erzwingen ist im Gegensatz zu irgend welchen Echtheits Zertifikaten ein Tat Motiv.
    Tresore in einem Container, an denen der ermordete möglicherweise bei offener Containertuer monatelang gebastelt hat duerften von dutzenden Menschen gesehen worden sein. Diese reden dann unbefangen darüber mit weiteren Menschen. Am Ende wissen hunderte von dem Versteck.
    Damit vergrößert sich der Kreis der möglichen Taeter enorm……..

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    1. @Heinz 1965
      Sie Haben recht so wie sie es sagen.Es haben viele davon gewusst.Ich vermute mal,der Container die ausbetoniert,die Innenwände Decke,Boden noch mit Beton beschützt das machen auch die Banken. Betonraum und eine Tresortür mit einbetoniert.Da hätten sie sich den Zirkus auch sparen können,Kernbohrgerät mit Wasserkühlung reicht dann auch aus.

  2. Für einmal top-professionelle Aussagen der hiesig Staatsanwältin, so wie man das erwarten kann (informativ, ohne gleich alles ausplaudern während den Ermittlungen).
    Dass der Safe standhaft ist kann man auch erwarten bei so wertvollen Instrumenten. Niemand würde Gold in der Schuhkiste verwahren.
    Schade hat das Opfer nicht mehr in seine Sicherheit im und ums Haus investiert bei den wertvollen Instrumenten.

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  3. Fuerchtegott Moritz Baron von Steyr-Hahn

    Also diese ummauerten Container sind die “Tresore“. Nun die Trennschleifer in Paraguay sind meist der Marke Makita und mittlerer Potenz. So dick dürfte “das Eisen“ des Tresors nicht gewesen sein denn diese Geräte haben nicht besonders hohe Leistung. Ich sägte mal damit Zementboden wo das Ding drohte zu überhitzen auch mit einem Ziegelblatt (für Keramik). Der Safe muss von innen noch betoniert gewesen sein was die Geräte anstrengte. Das dauerte so lange weil die Blätter der Trennschleifer nur geringen Umfang und damit Diameter haben. Das bedeutet dann das Quadrat einsägen und dann wegschlagen oder das Material wegbekommen. Dann geht man an die zweite Lage der Safewand heran. Eine Kiste voll Sägeblätter miss schon herangekarrt worden sein. Dann der innere Kastentresor. Ich geh aber davon aus dass die Containertür der leichteste Weg rein gewesen sein müsste.
    Die 3 Deutschen mit anderen, eventuell den Maurern dürften das begangen haben.

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    1. Mein Gott was haben sie vor Stellungen, Jede Kiste geht auf,mit Flex/Trennschleifer/Brenner rücken nur Fuscher an.Ohne was zu Demolieren 4.Stunden,(2.zum abklären,, 1.Werkzeug hinlegen,die Bombilla lutschen)in der 4.Stunde ist die Kiste off.
      Das ist Handwerk,Schossaufbohren ist eine Schande für ein Schlüsseldienst.Es gibt nur drei Firmen wo man sich die Zähne ausreißt wenn Abgeschlossen wurde..Gibt es den keine Schlosser mehr!

      1. Fuerchtegott Moritz Baron von Steyr-Hahn

        Den Beruf des Schlossers gibt es in Paraguay nicht. Ja mit Sauerstoffbrennern kann man leichter rein insofern es sich um Metall handelt aber man wollte wohl nicht den Inhalt des Safes anbrennen. Stradivari und Dokumente sollen ja nicht Feuer fangen. Daher kommen nur Trennschleifer zum Einsatz. Du willst auch nicht ungewollt eine Stradivari ansägen, oder? Zudem sind die Trennschleifer nur mittlerer Potenz die bei Zement schneiden erhitzen. Es ist nicht so einfach wie im Film will man den Inhalt nicht beschädigen.

  4. Die Frage die sich u.a. auch stellt ist, aus welchen Einkommen bzw. Vermögen konnte von Bredow diese wertvollen Geigen und sonstigen Wertgegenstände finanzieren. Allein mit einem kleinen, aber feinem Museum bzw. der Mammutforschung konnte das wohl kaum möglich sein. Mir scheint, in diesem Fall ist noch vieles im Dunkeln. Wir dürfen weiterhin gespannt sein. Und was mir auch noch auffällt, warum läßt sich die Deutsche Regierung über die lfd. Ermittlungen informieren. Einfach aus Interesse ganz bestimmt nicht!

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    1. Mach Dir mal über das Einkommen keine Sorgen.Sie wissen nicht was vorher da war, sehen sie sich mal das Umfeld der Familie an.Da ist nichts im Dunkeln,Geld war vorher da,die alten Sachen bringen Geld.Die Leute sie sich kaufen können haben Geld.
      Die Deutsche Regierung lässt sich Informieren,nein, die Botschaft wird tätig, sie muss, bei einen Doppelmord,ein Kind betroffen ist brennt auch dort und in der Presse die Luft.Da hat sich der Botschafter mit größer Sicherheit an passender Stelle bei der Regierung vorgestellt.Der Verfolgungsdruck kommt nicht von allein,Willi das wird sich nicht wiederholen.

  5. Wenn wirklich die drei oder mehr Deutschen schuldig sind, warum haben sie nicht selber den Tresor geöffnet, sondern statt dessen die Polizei geholt? Wobei es scheinbar, siehe Bilder, kein Tesor ist, sondern ein besserer Stahlschrank ohne Betonkern antiker Bauart.
    Irrgendeiner der Nachbarn muss doch die Schüsse gehört haben. Ok ich reagiere auch nicht wenn ein Nachbar rumballert. Das man alle Waffen beschlagnahmt ist ja richtig, nur vor dem Ergebnis einer Ballistischen Untersuchung hat die Staatsanwaltschaft doch nicht zu spekulieren. Spekulieren können die meisten hier im Forum viel besser. Bislang kann ich mir zu den Verdächtigen keine pro oder contra Meinung bilden.

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    1. Hier brauchen sie sich nicht zu wundern.Kommt aufs Kaliber an.Kleinkaliber KK/22 hörst du kaum.Mit Kissen/PE-Flasche nackt, ist sie Ausgestopft hören sie auch 9mm schlecht sau sau schlecht.Geht auf den Schießstand probier es aus.Ob nun Nachbarn etwas hören können ,fragen sie sich doch mal ob sie es wollen. Ein Schrottflinte werden sie nicht genommen haben, die hört man!

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