Hochpreisige Immobilien: Gesetz des Angebots und der Nachfrage?

Asunción: Hunderte von Wohnungen, Häusern oder Appartements werden zu Preisen angeboten, die Tausende von Dollar übersteigen und für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung zugänglich sind. Diese Situation lässt viele fragen, ob es einen Missbrauch durch den Immobiliensektor gibt oder ob es einfach das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist.

Raúl Constantino, Präsident der paraguayischen Kammer der Immobilienentwickler (CAPADEI), sprach zu diesem Thema und stellte zunächst klar, dass Angebot und Nachfrage die Preise auf dem Markt bestimmen.

Er ging näher auf die Kostenfrage ein und erklärte, dass der Preis, zu dem eine Immobilie aufgeführt wird, sei es in Asunción oder anderswo, weitgehend von der Lage, dem Wert des Grundstücks und anderen Faktoren abhänge. Als Beispiel erwähnte er, dass eine Wohnung in einem der Wohnviertel der Hauptstadt viel mehr kosten könne als in Randstädten wie Fernando de la Mora oder San Lorenzo.

Auf diese Weise bestreitet Constantino, dass es einen Missbrauch durch diejenigen gibt, die im Immobiliensektor tätig sind, wie einige beschuldigen. Seiner Meinung nach liegt die Frage eher in der Realität auf dem lokalen Markt, die fast immer den Behauptungen oder Erwartungen einiger widerspricht.

„Ich sehe, dass es ein Problem mit dem Zugang zu Krediten gibt, das dazu führt, dass Menschen nicht in der Lage sind, ihr eigenes Haus zu kaufen und mieten müssen”, sagte er und wies darauf hin, dass die Banken ihre Kreditlinien nicht den tatsächlichen Bedürfnissen der Öffentlichkeit anpassen.

Dieses Problem bedeutet, dass Menschen mit weniger wirtschaftlichen Ressourcen Asunción verlassen und nach einem Wohnort in Randstädten suchen müssen, die heute auch als “Schlafzimmerstädte” bezeichnet werden, in denen die Kosten angemessener sind.

Seiner Meinung nach wird dieser Streit um Kosten und Nachfrage auf dem Markt nur gelöst, wenn Zugang zu besserem Wohnraum besteht, was wiederum möglich sein wird, wenn die Regierung selbst die Zügel übernimmt und eine soziale Wohnungspolitik umsetzt.

Anderseits gibt es Angebote, die für die gegeben Verhältnisse günstig erscheinen, wie zum Beispiel das ehemalige Restaurant Mangal in Melgarejo, dem Ortsteil der Kolonie Independencia in Guairá. Das Grundstück umfasst eine Fläche von einem Viertel Hektar, mit einem neu gebauten Unterkunftsgebäude. Hier gibt es 6 Gästezimmer für Erholungssuchende im Ybytyruzú Gebirge.

„Schon lange suchen wir einen Käufer für des Anwesen. Der Preis in Höhe von 180.000 USD ist entsprechend der Ausstattung des gesamten Komplexes gering, jedoch interessieren sich nur wenige für diese Investition“, berichtete Petra Tobien, die die Gästeunterkunft vom Mangal leitet. Wer Interesse an dem Objekt haben sollte, kann Frau Tobien unter der WhatsApp Nummer +595(0)985101475 kontaktieren.

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6 Kommentare zu “Hochpreisige Immobilien: Gesetz des Angebots und der Nachfrage?

  1. Jeremia Ritter von Ochs vor dem Berg

    Das liegt m.E. an 2 Faktoren: die Mentalitaet der Lateiner und das Haeusle als Kapitalanlage u.a. auch als Geldwaschanlage fuer gestohlene Gelder bzw aus Drogenhandel.
    Der Paraguayer behaelt eher einen Sachwert als ihn unter dem vermeintlichen Wert zu verkaufen. Zumal man immer noch mittels Amigos steuerfrei ausgehen kann so dass keine bis wenig Kosten fuer das Haus anfallen. Diese Ehrkultur, nicht weniger zu verlangen als der andere sonst droht Gesitchsverlust, verhindert dass die Preise fuer die Immobilie faellt. Da behaelt er das gute Stueck doch lieber fuer bessere Zeiten. Dasselbe passiert jetzt in New York city wo die Vermieter partout nicht mit den Mieten runtergehen und sich nur hoechstens ueber eine Stundung einigen (man bezahlt die naechstes Jahr nach). Die Leute verlassen die Stadt eher als Miete zu zahlen so dass der Leerstand dramatisch zugenommen hat. So duerften auch viele dieser hochpreisigen Immobilien leerstehen oder man laesdt da Abuelita wohnen um Einbrecher fernzuhalten. So tun es meine Arbeiter mit ihren Haeusern in ihrem “Valle”.
    Ansonsten muessen Gelder aus Korruption und Drogenhandel irgendwo gewaschen werden. Dazu bieten sich teure Haeuser hervorragend an. Sie muessen ihren Wert behalten sonst verliert ja die illegale Geldbeschaffung an Wert. So machen es die Griechen in Deutschland. Die EU Kredite sacken sie ein da sie meist Eigentuemer der Bank sind der der griechische Staat Geld schuldet und kaufen mit den somit gewaschenen Geldern in Deutschland, London und Kanada Immobilien ein die sie dann vermieten. Veruntreute EU Gelder enden dann als Mietmafia. Ein Haus mit Gold auszuplaetten und prunkvoll einzurichten ist eine gaengige Praxis Geld anzulegen. Das Haus darf dann bloß nicht an Wert verlieren ist aber sowieso niemals den Gesetzen von Angebot und Nachfrage untertan. Es sind Geldanlagen und Angebot und Nachfrage haben recht wenig zu melden. Es gibt sogar Ökonomen die die vermeintliche Nachfrage und Angebot Gesetzmaessigkeit als nicht existent ansehen sondern diese nur als eine Erklaerungsmasche der Reichen und Zocker ansehen um dem Volk eine halbglaubhafte Erklaerung fuer ihre Umtriebe zu geben. So muss das Gesetz von Angebot und Nachfrage fuer alle moeglichen krummen Machenschaften herhalten. Wers glaubt der wird dann als selig gepriesen.
    Oder die Mafiose kaufen sich alle hochwertigen Immobilien auf wo diese dann zum Geldwaschen dienen. Man spekuliert wohl auch auf “loco Europeo” der ueberteuerten Immobilien auf den Leim geht so dass man mit einem Ansturm von sextouristischen Rentnern aus DACh rechnet die viel Geld mitbringen und jeden Preis bezahlen.

  2. Es ist offensichtlich, dass es keine freie marktwirtschaft gibt und damit auch angebot und nachfrage nur bla bla ist. Die wartung, bewachung und reparatur sehe ich aber als grosses problem bei dieser art anlage. Für mich wäre es kein thema. Ich glaube hier spielt auch viel tradition mit. Es wird also gemacht weil vater, abuelo, etc. Machte es auch so.

  3. Keiner wird dazu gezwungen, eine Immobilie zu einem Preis zu kaufen, den er sich nicht leisten kann oder will.
    Der eine sieht es als Investition in die Zukunft und legt sein Geld so an, auch wenn der Preis hoch ist.
    Der andere verfrißt und versäuft sein Geld lieber und legt sich einen dicken Bauch zu.
    Natürlich ist das eine Sache von Angebot und Nachfrage.
    Solange hohe Preise bezahlt werden, werden sie auch verlangt.
    Auch ich würde ein Grundstück nicht unter Wert verkaufen und es billiger anbieten.
    Warum auch?

  4. Ein angebot obwohl man am verkauf gar nicht wirklich interessiert ist, weil auch gar nicht notwendig, ist eben auch kein angebot. Da ist schon viel mehr noch im spiel. Wenn viele aus asuncion wegziehen, vor allem auch jetzt wegen der pandemie und es passiert immer noch nichts, dann kann auch was nicht stimmen.
    An der börse ist es ähnlich. Trotz pandemie ist gar nicht soviel passiert, weil notenbanken sowieso feuern ind nach wie vor 0 zins. Nur airlines, da kracht es und bei erdölkonzernen gibt es bereits vorgaben für die grossen fonds grün zu investieren. Daher grosse verkäufe aber auch hier mehr kúnstlich als real.

  5. Sehr viele paraguayische, bessere Häuser sind von außen hui und von innen pfui. In der Tat hofft man dann, einen ausländischen Mennonitenhasser, Frauenhasser, angeblichen Bibel- und Waffen-Spezialisten zu finden, oder doch zumindest einen ausländischen Rentner, der sich für hübsche und junge Paraguayerinnen begeistert und kauft. In Eruopa renoviert am normalerweise erst und verkauft dann, den Paraguayern geht das allerdings am A… vorbei.

  6. Hier in Paragauy passiert das Gleiche wie zur Zeit überall auf der Welt passiert: Diejenigen, die Milliardenkredite zu 0,0% bekommen, bekommen sie auch. Dazu gehöre ich leider nicht. Kleinkredite sind hierzulande ab 33% Wucher und für Autos und Häuser bezahlt der kleine Pinkel – wie ich – mehrere 100% Zinsfuß per anno.
    Ja, das waren noch Zeiten. Vor 30 Jahren. Da musste die Wirtschaft gar noch Zins bezahlen. Heute bzw. seit der Immo-Kiese – sagen wir dem USA-Viru-V1.0 im Jahre 2007/2008 – wird den Banken das Geld ja nur so in den Allerwertesten geschoben. In den Jahren zuvor wurde schon alles abgerissen und neu gebaut oder saniert. Heute 2020 bekommens das sogar Zinslos.
    Da kann ich mir schon vorstellen, dass in Asuncion Immobilien gekauft und abgerissen werden, zumindest saniert, und dann zu einem extrem höheren Preis wieder vermietet oder verkauft werden. So bekommt man das “arme Plebs” in die Außenquartiere. Genau nix anderes geschieht momentan auch in Deutschland, USA, ja, weltweit.
    Die Schere zwischen Arm und Reich driftet immer mehr auseinander. Diese soziale Ungleichheit wird noch genügend Zündstoff geben in den nächsten Jahren, wenn das “arme Plebs” einmal erwachen wird.

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