Höhere Steuern, bessere Bildung

Asunción: Dass die Bildung in Paraguay nicht unbedingt zu den besten Sektoren gehört, bedarf keiner großen weiteren Erläuterung. Es geht darum wie sie verbessert werden kann. Luis Ortiz, Dozent vom Institut für Sozialwissenschaften (ICSO), hat Lösungen parat.

In den führenden Industrienationen der Welt gibt es eine direkte Beziehung zwischen dem Steuermodell und qualitativ hochwertiger Bildung. In Paraguay ist die Steuerbelastung eine der niedrigsten in der Region und auch global betrachtet. Bei dem Niveau der Bildung und im Gesundheitswesen rangieren Länder wie Finnland, Korea, Schweden und Norwegen ganz oben.

Laut Ortiz wäre es vonnöten, nicht nur die Investitionen in die Bildung bei den Geldern zu erhöhen sondern auch bei der Qualität der Ausgaben.

„Der Satz vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreicht bei den europäischen Ländern in etwa 6,5%. In Paraguay werden 92% vom Budget des Bildungsministeriums (MEC) für laufende Ausgaben benötigt, wie Instandhaltung der Gebäude, Gehälter aber bei der Qualität der Bildung fehlt es“, erklärte Ortiz.

Die Behauptung, dass diejenigen, die am meisten von einer sozialen Zusammenarbeit profitieren, solche seien, die am wenigsten der Gesellschaft zurückgeben, weil sie wenig Steuern zahlen, ist ein kräftiges Argument. „Um dem Verhalten entgegenzuwirken erhöhten die betroffenen Länder die Qualität in den Bereichen Gesundheit und Bildung durch ebenfalls höhere Steuern“, sagte Ortiz.

Er fügte an, dies sei auf jedem Fall nachhaltiger, als eine Bildungsreform die schon 24 Jahre vor sich hinvegetiere. „Es gibt zudem keine öffentliche Politik die sich mit der Bildungspolitik im Einklang befindet. Die Schüler müssen aus sozio-ökonomischen Gründen das System verlassen“, erklärte Ortiz.

Laut den Daten des MEC von 2010 erreichen nur drei von 10 Schülern den 1. Grad im Schulsystem.

Die Dozenten der Katholischen Universität beklagen ebenfalls ein strukturelles Problem, das sich auf den Mangel in der Bildung auswirke. „Der Arbeitstag von Lehren oder Dozenten ist beschränkt. Es gibt zwar eine Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte, aber die Bezahlung ist minderwertig und das wirkt sich auf die Qualität aus“, so eine Erklärung der Dozenten.

Quelle: Ultima Hora

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2 Kommentare zu “Höhere Steuern, bessere Bildung

  1. Die höheren Steuern müssten dann vor allem in die Leerergehälter (hoppla, falsch geschrieben?) fließen.
    Je höher die Lehrergehälter, desser besser die Bildung – sagen die Lehrer 😉

  2. Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte? Eine gute Idee sie mit Steuergelder für einen eintägigen Kurs eine Woche nach Frankreich zu entsenden, wenn sie das richtige Parteibuch haben, statt solche kostengünstiger und effizienter in Asuncion durchzuführen.
    300.000 Beatmete soll Paraguay haben, in Schwizzerland sind es ca. 30.000. Das sind, Moment Taschenrechner… 10x mehr Beatmete, die allesamt von niemandem kontrolliert werden, was sie überhaupt tun.
    Die paraguaysche Lösung wäre natürlich nochmals 300.000 Beatmete anzustellen, die kontrollieren, was die anderen 300.000 tun.
    Überhaupt, das Wort Kontrolle gibt es in der Sprache Guaranie nicht. In Paraguay wird nix kontrolliert sondern gearbeitet solange das Geld reicht, falls nicht, wird das Projekt eben nicht beendet und halt in diesem Zustand dem Volk übergeben.
    Geld wäre vorhanden, denn auch die Steuern, die bezahlt werden müssen, ergeben einen Misthaufen. Diese werden aber offensichtlich dafür ausgegeben, damit der Hermano, Tio, Primo mit Höchstabschluss Grundschule auch einen weit aus überdurchschnittlich bezahlten Job als Lift- oder Fotokopierer-Direktor (eigentlich Liftboy und Papiernachfüller) beim Staat bekommen. Auf zwei Lifte kommen sechs Directores de Elevador.
    Eine Erhöhung der Steuern würde nix bringen außer noch mehr Luxusvillen und -wagen für Staatsangestellte mit einem offiziellen Gehalt von 300 Euro monatlich.
    Dieser Mann, Luis Ortiz, Dozent vom Institut für Sozialwissenschaften, hat schon recht mit seinen Erkenntnissen, doch ich habe keine Lust 10x mehr Steuern zu zahlen, damit 1/10 dessen die Schulkinder erreicht.

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