IFA: Internet der Dinge verändert Unterhaltungs-Elektronik

Das Internet der Dinge entwickelt sich rasant und macht einer ganzen Branche Beine. Nach Einschätzung von Marktexperten dürfte der neue Trend nicht nur dem Verbraucher viele nützliche Anwendungen bescheren, sondern Anbieter vor ganz neue Herausforderungen stellen.

Das Internet der Dinge ist eines der großen Themen auf der IFA in Berlin – der Internationalen Funkausstellung, die die neuesten Entwicklungen in der Unterhaltungs- und Elektronikbranche präsentiert.

Nach Einschätzung der Beratungsagentur Deloitte werden sich vernetzte Geräte in den nächsten Jahren klar durchsetzen. «Bis 2020 werden die Deutschen rund 100 Millionen vernetzte Endgeräte nutzen – Smartphone und Tablet Computer nicht mitgerechnet», sagte Klaus Böhm von Deloitte. Schnelle Datenleitungen würden diese Entwicklung weiter befeuern. Bereits im laufenden Jahr erwartet Deloitte, dass weltweit eine Milliarde vernetzte Gegenstände verkauft werden. Das seien beispielsweise Geräte, die am Körper getragen werden («Wearables»), Komponenten im smarten Zuhause oder im vernetzten Auto.

Das Internet der Dinge wird nach Einschätzung der Marktbeobachter auch massive Veränderungen bei den Unternehmen in der Unterhaltungselektronik nach sich ziehen und neue Kooperationen erforderlich machen. «Das Internet der Dinge revolutioniert klassische Geschäftsmodelle», sagte Böhm. Neben den Produkten rückten etwa die damit verbundenen Dienste und Inhalte in den Vordergrund. Dies betreffe zum Beispiel Inhalte von Streamingdiensten, Navigationslösungen für das Auto oder auch Sicherheitssysteme für das vernetzte Zuhause.

Auf der IFA in Berlin, die vom 4. bis zum 9. September stattfinden wird, werden in diesem Jahr zahlreiche Lösungen für das vernetzte Heim zu sehen sein. Das reicht von Audiosystemen, die über das Netz mit dem Smartphone gesteuert werden, über Waschmaschinen, die dem Handy Bescheid geben, wenn das Waschprogramm beendet ist, bis hin zu intelligenten Steuersystemen per Smartphone für die Heizungsanlage. «Die Vernetzung macht aus herkömmlichen Geräten intelligente Geräte, die zahlreiche neue und kreative Nutzungsmöglichkeiten eröffnen», sagte Tim Lutter vom Bitkom.

Zentrale Treiber der Vernetzung seien Smartphones und Tablets, so die Branchenbeobachter. Laut Erhebungen des Bitkom nutzen inzwischen 65 Prozent der Menschen in Deutschland ein Smartphone, 40 Prozent haben einen Tablet-Computer. Großes Potenzial schreiben Branchenbeobachter auch den sogenannten Wearables wie Computer-Uhren (Smartwatches) oder Fitness-Trackern zu. Der Bitkom erwartet für Smartwatches in diesem Jahr ein Absatzwachstum von 348 Prozent auf 645 000 Stück und einen Umsatzzuwachs von 566 Prozent auf 169,2 Millionen Euro.

Der Branchenverband stellte gemeinsam mit Deloitte Ergebnisse aus einer neuen Studie vor, die auf Daten der GfK sowie des EITO, eines Gemeinschaftsprojekts des Bitkom mit IDC und der GfK basieren.

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