In Paraguay 56 Arbeitsstunden für 100 USD, in Deutschland arbeitet man am wenigsten

Asunción: Während in Paraguay eine Person, die den Mindestlohn verdient, durchschnittlich 56 Stunden arbeiten muss, um 100 US-Dollar zu verdienen, sind in Ländern wie Island nur zwei Stunden erforderlich.

In Paraguay wurde der Mindestlohn der Arbeitnehmer im privaten Sektor um 5,1 % angepasst, wie von der Mindestlohnkommission (Conasam) festgelegt. Mit dem vom alten Präsident Mario Abdo Benítez unterzeichneten Dekret erreichte der Betrag somit 2.680.373 Guaranies.

Mit der Neuregelung beträgt der tägliche Mindestlohn 103.091 Guaranies, heißt es in der bereits seit Anfang Juli 2023 geltenden Verordnung.

Wenn man die Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zum geschätzten Jahresverdienst mit denen der jährlich geleisteten Arbeitsstunden vergleicht und die wöchentliche Berechnung erhält, erkennt man, dass es Länder wie Paraguay gibt, in den die Bürger am meisten arbeiten, aber es sind nicht diejenigen, die die höchste Vergütung erhalten.

Ein weiteres Land in dieser Situation ist dem Bericht zufolge Kolumbien, wo die Bürger durchschnittlich 46 Stunden pro Woche für 9,2 US-Dollar pro Stunde arbeiten, was einer Summe von 427 US-Dollar entspräche. Die Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der USA aus allen Bundesstaaten, die 34 Stunden bei 30 US-Dollar arbeiten und mehr als 1.000 US-Dollar pro Woche verdienen.

Die zweitschaffenden Arbeitskräfte kommen aus Mexiko mit 43 Stunden pro Woche. Seine Bürger verdienen durchschnittlich 7 US-Dollar pro Stunde, in einer Woche also 320 US-Dollar. Der zweitniedrigste Wert der untersuchten Länder.

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erklärt, dass die Produktivitätssteigerung vor allem das Ergebnis einer besseren Kombination von Kapital, Arbeit und Technologie sei. Den USA ist es gelungen, das Rezept anzuwenden, das trotz der Tatsache, dass seine Bürger fast 6,3 Stunden am Tag mit Mobiltelefonen verbringen, für jede geleistete Arbeitsstunde 72 US-Dollar zum BIP beitragen.

Allerdings liegen das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Belgien, Frankreich und Finnland mit jeweils 29 Stunden pro Woche unter 30 Stunden. Bei der Überprüfung der Zahlung ist jedoch die Schweiz mit 48 USD das Land mit dem höchsten Betrag. Das Vereinigte Königreich, Frankreich und Finnland kommen auf einen Wert von 35 USD.

Und das Land, das am wenigsten arbeitet, ist Deutschland mit 26 Wochenstunden und 44 US-Dollar pro Stunde, während Island mit 55 US-Dollar das Land mit der besten Stundenvergütung ist.

Die ILO fördert Richtlinien und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Produktivität auf nachhaltige Weise und zum Nutzen der Arbeitnehmer zu verbessern. Dazu gehört die Sicherstellung des Zugangs zu Bildung und Berufsausbildung zur Entwicklung relevanter Fähigkeiten, die Förderung eines sicheren und gesunden Arbeitsumfelds, die Förderung von Investitionen in Sach- und Humankapital sowie die Förderung technologischer Innovationen.

Unter Kapital versteht man die finanziellen, physischen und personellen Ressourcen, die in der Produktion eingesetzt werden. Um die Produktivität zu steigern, muss oft in bessere Ausrüstung, Technologie und Maschinen investiert werden, damit die Mitarbeiter ihre Aufgaben effizienter und effektiver ausführen können.

Arbeitnehmer spielen eine entscheidende Rolle für die Produktivität. Ihr Kompetenzniveau, ihre Ausbildung und ihre Motivation wirken sich direkt auf die Effizienz und Qualität der Produktion aus. Darüber hinaus tragen faire und sichere Arbeitsbedingungen sowie der Schutz der Arbeitsrechte zu einer produktiveren Belegschaft bei.

Die Einführung neuer Technologien ist ein entscheidender Faktor für die Steigerung der Produktivität. Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und Digitalisierung können Produktionsprozesse verbessert, Produktionszeiten verkürzt und die Präzision erhöht werden. Darüber hinaus können Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die Effizienz im Management und bei der Entscheidungsfindung verbessern.

Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte kann ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kapital, Arbeit und Technologie erreicht werden, was zu einer nachhaltigen Steigerung der Produktivität sowie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung führt.

Wochenblatt / Focus / Beitragsbild Archiv

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9 Kommentare zu “In Paraguay 56 Arbeitsstunden für 100 USD, in Deutschland arbeitet man am wenigsten

  1. Klammeraffe Muss

    “Und das Land, das am wenigsten arbeitet, ist Deutschland mit 26 Wochenstunden und 44 US-Dollar pro Stunde…” hä, in Deutschland habens die 26 Stundenwoche? Das ist doch Schwachsinn. Kein Mensch in Deutschland bekommt den vollen Lohn bei 26 Stunden pro Woche zu arbeiten.
    Und wer im Paraafric arbeite 56 Stunden pro Woche? Kommens zwar früh um 7 Uhr, um 11 Uhr ist abe Schluss, Mittagszeit und tauchen dann um 15.30 bis 18 Uhr wieder auf. Das macht eine 6,5 Stundentag. Plus Samstags arbeitens von 7 bis 11 Uhr. Das macht eine 36,5 Stundenwoche. Da fehlen mir persönlich noch 20 Stunden, um auf 56 zu kommen.

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  2. Klammeraffe Muss

    Und wenn in Deutschland die Landschaftsgärtnertruppe kommt, dann kommens, arbeiten mit Geräten und sind dann auch mal fertig. Hierzulande kommens mit einer Schaufel und, ne, kein “und”, “und” streichen und basteln dann zwei Monate daran herum bis fertig. Was ein Deutscher in einer halben Woche fertig bringt. In Deutschland wird dir der Landschaftsgärtner die Erde mit einem Minibagger gemäß Norm abtragen, mit Kies und Sand eine standhafte Unterlage basteln und dann alles andere darüber dazu basteln. Hierzulande hebens die Erde ein paar Zentimeter aus – okay, hier gibt es keine Frost – dann kommens mit Bauschutt, den se mit dem Maurerhammer – den du ihnen als Vorschuss kaufen musst – und machen den Bauschutt platt, dann kommens Eimerweise mit Mörtel – zwei Esslöffel Zement auf zwei Eimer rote Erde – und kippen dat über den zerkleinerten Bauschutt. Natürlich in der prallen Sonne, ohne den Zement jemals zu befeuchten oder mit einer Abdeckung bis zur vollständigen Härtung in 28 abzudecken. Dann bastelns den Rest draufi. Die bauen hier noch, wie es die alten Ömer schon viel besser gekonnt haben. Bis zur Bezahlung seht dat dann auch wie neu aus. Ist ja klar, dass sich dann schon bald im Bastelwerk alle möglichen Tierchen und Risse bemerkbar machen. In der Bastelzeit von zwei Monaten bekommst vom Deutschen einen vergoldete Gartenlandschaft, die dann auch eine Ewigkeit hält. Hier sind ein paar am Werke, obwohl Kinderarbeit hierzulande verboten ist. Sind irgendwie gerade noch präsent, abe irgendwo verschlauft am Grasgesöff slürfen. Das ist ein himmelgroßer Unterschied zwischen hiesig Vollprofi-Prästeinzeitbastler und den Arbeiten, wie man sie von DÖCHL her kennt. Da könnte man sagen, okay, die hier tun ja für viel weniger Plata so, als ob se arbeiten. Abe falsch, am Ende bezahlst mehr Plata für eine Qualität, die ein europäischer Kindergärtner nicht nur qualitativ besser und schneller, sondern auch günstiger im Preis hinbekommt.

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  3. Diese internationalen Vergleiche bringen doch überhaupt nichts. Deutliche bessere Indikatoren wären, was bekomme ich für 1 Stunde Arbeitszeit für Lebensmittel, also die Kaufkraft. Oder irgendein Maß für die Effizienz – und da ist Paraguay wirklich ganz weit unten. Oder das Verhältnis Staatsbeamte/Privatwirtschaftliche Angestellte also wieviele Leistungsschaffende die enorme Zahl von öffentlichen Angestellte füttern müssen.

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    1. ganz genau, der vergleich hinkt doch sehr. wenn ich in der schweiz beispielsweise im restaurant einen kaffe bestelle bezahle ich mindestens 5 franken. mit 5 franken kann ich hier schon essen gehen. von wohnungsmieten etc. wollen wir erst gar nicht sprechen.

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  4. Ein gut ausgebildeter Tischler in D verdient bei ca. 40, Std. pro Woche etwa 2500 Euro brutto,, wobei er rund 10 Prozent davon als bezahlten Erholungsurlaub erhält.
    Allerdings hat er durch Zwangsmitgliedschaften in “staatlich” vorgeschriebenen, äusserst unlukrativen “Rundumabsicherungsvereinigungen” und durch illegale Mehrfachbesteuerung eine verdeckte Abgabenlast, welche sich für Arbeitnehmer auf 79 Prozent des Einkommens summiert. Dafür arbeitet er allerdings auch gut ausgebildet präzise, hochwertig und fachgerecht 95 Prozent der Arbeitszeit wie ein Stier.

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    1. Das war vielleicht noch vor 20 Jahren so, heute will in De auch keiner mehr arbeiten, zumindest als Handwerker. Alle wollen irgendwo Beamtenstatus oder bei ner Bank angestellt sein.
      Hast Du schon mal einen Stier arbeiten/ wüten sehen? Danach ist nichts mehr zu gebrauchen.

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      1. Oh, nur Daumensenker, ist ok. Auf 6000 Lehrstellen im Handwerk keine Bewerbungen. Bei Banken und öffentlicher Dienst, 2500 Beweber auf 100 Stellen. 16000 Schulabgänger. Nun kommt Ihr, wer will wohl noch arbeiten, heutzutage, von der Jugend?

  5. “Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe” Winston Churchill. Natürlich aus dem Zusammenhang und dem Kontext gerissen. Vollkommen wertlos !

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