Investitionen verzeichnen stärksten Rückgang seit drei Jahren

Asunción: Die Investitionen auf dem paraguayischen Markt zeigten in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 die schwächste Wertentwicklung der letzten drei Jahre.

Nach Aufzeichnungen der Zentralbank von Paraguay (BCP) sind die Bruttoanlageinvestitionen (FBKF) zwischen Januar und März um 6,9% gegenüber dem gleichen Zeitraum von 2018 gesunken.

Dieser Indikator verzeichnete den größten Rückgang seit 2016. Zu diesem Zeitpunkt wies er im ersten Quartal eine jährliche Veränderung von -7,1% auf, während das Jahr 2015 mit einem Rückgang von 7,8% im vierten Quartal endete. Der letzte von der BCP erstellte Bericht über die vierteljährliche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung weist darauf hin, dass die geringe Entwicklung der Investitionen hauptsächlich durch die geringere Bautätigkeit und geringeren Anschaffungen bei Maschinen oder Fahrzeugen beeinflusst wurde.

Hilton Giardina, Mitglied der Stiftung für demokratische Entwicklung (Dende), warnte davor, dass in den kommenden Monaten keine Verbesserung der Investitionen, insbesondere im Agrarsektor, zu erwarten sei. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die niedrigeren Erträge der Soja 2018/2019 zu einem Mangel an Ressourcen führen werden, die für die Erneuerung des Maschineparks im Hinblick auf die Ernte 2019/2020 bestimmt sind.

„In der Landwirtschaft gibt es praktisch keine Investitionen in neue Maschinen, die Banken werden in diesem Jahr keine Investitionen in dem Sektor finanzieren. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil es keine Nachfrage geben wird. Die Leute behalten ihre Traktoren und Maschinen. Sie werden nicht investieren; nächstes Jahr werden wir sehen, aber dieses Jahr, nein “, sagte er.

Giardina räumte auch ein, dass in praktisch allen Wirtschaftssektoren aufgrund der Verlangsamung des Wachstums des lokalen Marktes ein Refinanzierungsbedarf bestehe. Er erinnerte jedoch daran, dass die von der BCP bereitgestellten Stützungsmaßnahmen ausschließlich auf die landwirtschaftliche Produktion und die damit verbundenen Sektoren ausgerichtet sind.

„Wohnungsbau-, Verbraucher- und Gewerbekunden beantragen ebenfalls eine Refinanzierung. Generell besteht die Notwendigkeit, die Finanzen der Kunden ein wenig in Schwung zu bringen und die Banken begleiten dies so weit wie möglich, aber refinanzieren sich immer im Rahmen der Möglichkeiten und der geltenden Vorschriften“, erklärte Giardina.

Der private Konsum war im ersten Quartal 2019 zum ersten Mal seit sieben Jahren rückläufig, mit einer zwischenzeitlichen Veränderung von -0,1%. Das letzte Mal, dass dieser Indikator im Minus lag, war das vierte Quartal 2012, als er um 0,3% fiel. In diesem Jahr schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2%.

Die wirtschaftliche Bewegung der ersten drei Monate des laufenden Jahres bestand in einem Rückgang des BIP um 2%. Bis Ende 2019, so schätzt die BCP, sei ein Wachstum von 3,2% zu erwarten. 4% waren ursprünglich vorhergesagt.

Die Auswirkungen widriger klimatischer Bedingungen auf die landwirtschaftliche Produktion und die Energieerzeugung sowie wirtschaftliche Schwierigkeiten der Nachbarländer sind einige der Faktoren, die die Wirtschaftskraft bremsen.

Wochenblatt / Ultima Hora

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4 Kommentare zu “Investitionen verzeichnen stärksten Rückgang seit drei Jahren

  1. Nun bei dem Zeitrahmen ist dann wohl doch der aktuelle Präsi nicht ganz allein schuld am Debakel???
    Aber schön, dass alle sagen, der Präsi hat die Wirtschaft zerbröselt…Mumpitz!

  2. Wie nennt man das so schön, “verfehlte Steuerungspolitik” mit Folgen?
    Was schon seit mehreren Legislaturperioden so läuft, also
    nicht nur seit Cartes, nahm unter Aufsicht des IWF seinen
    verhängnissvollen Lauf.
    Innovationen: Fehl am Platze, statt dessen gedeiht die Korrpution
    an allen Ecken und Kanten.
    So sehr ich allen Leuten einen sich jährlich automatisch verdoppelnden
    Mindestlohn, Volllohn bei Vollpension für die empleadas, Teilzeitgesetze
    im Sinne des IPS und der Supermärkte auch für kleinste Arbeiten,
    Abfindungsgesetze ohne Sinn (die sind schon etwas älter…..) gönne,
    so sehr schadet dies der Wirtschaft und dem einzelnen.
    Klar, wenn die Soja hustet, bricht alles zusammen, falls auch die
    Fleischpreise einbrechen werden, werden wir Verhältnisse wie vor 1990 haben!
    Wir haben 2/3 des Personals abgebaut, die Nachbarn haben keine!
    empleadas mehr, in den Geschäften stehen gefühlt überall weniger
    empleados rum als vorher. Das passiert eh, wenn die Wirtschaft den Bach
    runtergeht, aber die ensprechenden Gesetze multiplizieren dies noch.
    Die Makroarbeitswelt funktionierte bisher, aber viele werden jetzt
    Ihre Kleinarbeiten selber machen, weil den Papierkrieg mit den Behörden
    tut man sich nur für ein entsprechendes Gewerbe an, aber nicht der kleine Mann
    auf dem Lande für Haushalts und Kleinstarbeiten.
    Und jetzt, bitte alle kollektiv wundern, warum das denn nun so gekommen ist?
    Schöne Grüsse aus Kuba und Venezuela und Argentinien und Südafrika und ……….

  3. @Dasmusstesokommen
    Ja wenn die Fleischpreise einbrechen dann ist das Geschrei gross!
    Ende 2019 soll ja das erste Laborfleisch in Asien auf den Markt kommen als Ersatz fuers Hackfleisch. Das Hackfleisch haelt einen 50%igen Marktanteil vom weltweiten Fleischmarkt. Daher langfristig duerfte die Viehzucht um 50% einbrechen es sei denn man ergattert Nischenmaerkte. Aber da die Viehzucht in Paraguay vorrangig auf Massenproduktion mittels miderwertiger Fleischqualitaet durch Cebu Fleisch spezialisiert ist (Brahman, Nelore = Hartfleisch), so kann man niemals mit der Fleischqualitaet europaeischer Rinder oder der japanischen Wagyu wettbewerbsfaehig sein. Der paraguayer mag fettiges Cebufleisch wo nur so das Fett trieft da es ihm mittlerweile so schon jahrzehnte von der Propaganda erzaehlt wird, wobei ein einfaches Hollaenderrind (Holstein) weit besseres weicheres fettarmes Fleisch liefert – welches aber schlechtgeredet wird von den Viehzuechtern da diese langsamer wachsen und weit mehr Kosten verursachen.
    In Zukunft wird man selber zuhause das Fleisch wachsen lassen koennen mit Bioreaktoren die man von Amzon.com bestellt und auch gleich die Stammzellen tausender Tierarten dazu (jede Stammzelle kann theoretisch 10.000 Kg Fleisch produzieren). Als Stammzelle genuegt es der Henne eine Feder auszureissen um das Huhnfleisch “wachsen zu lassen” welches mit der richtig ausgereiften Technik genauso schmeckt und echt ist wie Fleisch von der geschlachteten Henne. So schnell diese Bioreaktorentechnik preisguenstig wird, so schnell “is ende der Fahnenstange fuer viele Viehzuechter” – und damit auch der Rodungen.
    Clean meat: https://www.youtube.com/watch?v=wtkp_SumrQo. What if we could make real meat without ever having to kill a single animal? Believe it or not, it’s already been done and it has huge implications for the future of our planet.
    Nach der Viehzucht kommt die Drogenzucht… als merkelsche “Alternativlosigkeit”.

    1. Kuno, ohne Deinen Kommentar, den ich nicht zu ende gelesen habe, wie viele Deiner ” Bücher” nicht, Torfu, Soja und so weiter, sind schon gang und gäbe hier. Kaufe einen ” Hamburger, egal ob Burger King, McDoof, egal wie sie alle heißen, die verwenden schon lange Zeit kaum oder gar kein Fleisch ( Molida). Alles nur pflanzlich oder Chemie.

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