Japaner sollen vertrieben werden

Juan León Mallorquin: Japaner, die schon Jahrzehnte auf ihren Ländereien wohnen und ihre Felder bearbeiten, sehen sich zunehmenden Druck ausgesetzt, weil man sie von ihren Liegenschaften vertreiben will.

Der Bürgermeister von Juan León Mallorquin, Mario Noguera, versucht sich von dem Verdacht zu lösen, die Invasion der japanischen Kolonie Yguazú zu fördern.  Er gab eine Erklärung ab, in der jegliche Teilnahme an den Vorbereitungen zur Invasion, der in Yguazú ansässigen japanischen Kolonisten abgelehnt wurde.

Das Dokument drückt in einem seiner Absätze Folgendes aus: „Obwohl es in unserer Gemeinde bäuerliche und soziale Organisationen gibt, die für Forderungen kämpfen, arbeiten sie völlig unabhängig und haben keine Beziehung zu unserer Stadtverwaltung.”

Er fügt hinzu: „Wir kennen nicht den wahren Ursprung dieser verantwortungslosen Veröffentlichungen oder derjenigen, die sie auf ängstliche und böswillige Weise propangieren, aber diese Argumente wurden bereits vor langer Zeit von oppositionellen politischen Akteuren verwendet, um unsere Arbeit zu diskreditieren, die wir für die Entwicklung unserer Gemeinschaft leisten”.

In Juan León Mallorquín, Alto Paraná, wurden Listen eröffnet, in denen Personen registriert werden können, die daran interessiert sind, den angeblich in der Kolonie Yguazú vorhandenen “Überschuss an freien Ländereien“ in Besitz zu nehmen.

Noguera selbst spricht von achttausend Hektar im Bereich von Yguazú, die dem Staat gehören sollen. Diese Information ist aber laut der Behörde für ländliche Entwicklung und Land (Indert) völlig unwahr.

Hinzu kommt die Existenz einer gerichtlichen Anordnung, die die Lose umfasst, die zum Zeitpunkt der Ansiedlung in Paraguay an japanische Siedler überschrieben wurden.

Nogueras Interesse an den Ländereien der Japaner ist nicht neu. Mitte Juli letzten Jahres wurde eine Reihe von Audios ausgestrahlt, in denen er mit den Bauernführern über die Existenz des vermeintlichen “Überschusses an Liegenschaften“ spricht.

Radio Espiritu Santo aus Mallorquin strahlte mehrere Audios aus, in denen der Bürgermeister Noguera Folgendes versichert: „Es gibt freie staatliche Flächen und das Land muss an die Paraguayer überschrieben werden“.

Japanische Siedler baten das Gericht um Vorsichtsmaßnahmen, um ihr Eigentum vor einer Invasion zu schützen. Während Bürgermeister Noguera angeblich eine Unterstützung der Invasoren verweigert, hat der Anwalt und Rechtsberater der Stadtverwaltung von Juan León Mallorquin, Marcial Britos Verdún, die Aufhebung des Gesetzes zum Schutz der japanischen Kolonie Yguazú gefordert.

Zuvor hatte Verdún am 30. Juli 2018 das Gericht selbst gebeten, den Antrag der Japaner abzulehnen. Der Einspruch vor der Justiz wurde im Auftrag der Stadtverwaltung Mallorquin vorgelegt.

Wochenblatt / ABC Color

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12 Kommentare zu “Japaner sollen vertrieben werden

  1. Genau so beginnt es, vermutlich weil sie fleißiger sind als der Rest und es Neid auf ihren Erfolg und Wohlstand gibt. Als nächstes sind dann die deutschen Kolonien dran. Es ist immer das selbe Spiel.

  2. Was ist schon sicher in Paraguay? Recht bekommen ist eine Art Glücksspiel. Ein Grundstück zu erwerben ist ein Risiko, weil sich nachträglich, selbst nach zig Jahren angebliche Eigentümer melden können und Ansprüche stellen. Das nützt auch nicht, wenn man einen ordentlichen Kaufvertrag und Titel vorweisen kann. Alles kann in Frage, manipuliert und auf den Kopf gestellt werden. Es finden sich immer Märchenerzähler, Lügner und Banditen die mit ihren Amigos in Politik und Justiz “Recht” bekommen. Und als Ausländer hat man immer schlechtere Karten (wir leben ja nicht im Merkel-Land), spätestens dann, wenn man sein ganzes Geld und seine Kraft im Land investiert hat. Im Falle der Japaner hoffe ich sehr, daß sich die japanische Regierung für die Interessen ihrer Landsleute einsetzt und massiv aktiv wird. Paraguay hofft auf ausländische Investoren – dann sollte die hiesige Politik endlich mal auch für Rechtssicherheit sorgen!!!!!!

  3. War müss es immer Kolonien geben?
    Wenn ich auswandere, gehe ich in ein Land, dass nach meinen Anforderungen gefällt, und sicher nicht wieder unter gleichen Landsleute zuleben. wegen dehnen würde ich je auswandern, dass ich meine ruhe habe.
    Aber viele Auswanderer bilden eine Kolonie, und leben wieder weiter wie vorher untereinander. Sie sollen sich verteilen, dann müssen sie sich an dem Land anpassen, in dem sie jetzt leben. So kommt weniger Eifersucht auf, weil sich dann jeder integrieren muss oder solte.

    1. Das sagen gerade Sie!! Sie als Paraguayer? Sie müßten es doch besser wissen, daß nämlich Paraguayer IMMER möglichst dicht aufeinander wohnen/leben müssen, da sie sonst krank werden oder vor Heimweh vergehen. Paraguayer können “alles”, nur nicht allein sein. Na, ja, und zum eigentlichen Thema, daß Einwanderer sehr gerne hier abgezockt werden (der eigentliche Inhalt des Artikels) äußern Sie sich nicht. Ist Ihnen wohl vollkommen egal?

  4. Warum muss es immer Kolonien geben?
    Wenn ich auswandere, gehe ich in ein Land, dass nach meinen Anforderungen gefällt, und sicher nicht wieder unter gleichen Landsleute zuleben. wegen dehnen würde ich je auswandern, dass ich meine ruhe habe.
    Aber viele Auswanderer bilden eine Kolonie, und leben wieder weiter wie vorher untereinander. Sie sollen sich verteilen, dann müssen sie sich an dem Land anpassen, in dem sie jetzt leben. So kommt weniger Eifersucht auf, weil sich dann jeder integrieren muss oder sollte.

    1. Dazu bräuchte es eine andere Einwanderungspolitik mit mehr Anforderungen und Kontrolle durch den Staat. Die derzeitige Politik produziert man kann sogar sagen fördert Koloniebildung. Und ganz genau genommen passt das nicht mit der derzeitigen internationalen Minderheiten- und Religionsfreiheitenpolitik zusammen. Darauf habe ich schon oft hingewiesen. Diese moderne Logik widerspricht sich leider weil hier einerseits Individualismus über allem steht, aber dann soll es gemeinschaftlich funktionieren. No border no nation aber dann soll es Ordnung geben. Völliger Humbug.

    2. Ist eigentlich einfach,ein einfacher Weg.Sie kommen mit der gleichen Sprache zurecht.Die Mentalität, sie bleiben unter sich.
      Das hast Du bei vielen Nationalität,siehe Dir Türken/Russlandeutschen in Deutschland an, erst nach Generationen kommen aus ihren Schneckenhaus raus.Die Deutschen sind im Ausland auch nicht besser.
      Das ist ganz was anderes bei Japanern sie haben etwas, davon möchten sich einige,nicht wenige, eine Scheibe abschneiden.Verteilungskämpfe nennt man das auch; auch wenn es versteckt es.
      (Das finden sie in Deutschland, um Wohnungen,um Arbeitsplätze und und.Deutsche,Einwander/Flüchtlinge,Warten sie mal ab , wenn in der Wirtschaft nicht so gut läuft,es den Bach runter geht. Gibt es das auch dort.Man schipft über die Wahlerfolge der AFD.Sie brauchen keinen Wahlkampf sie brauchen nur zu Warten,Bärennummer.)
      Es geht hier nicht um Eifersucht/Neid hier geht es um schnelles Geld..Hier geht es nur darum wie wird das Land was Knapp ist im Land, neu billig verteilt wird.Die Japaner sind da im weg.Japaner, Deutsche egal.Ob sie sich anpassen ,fassen sich mit der Hand am Arsch ist Wurst.Für die Paraguayer sind sie Ausländer die sollen raus.(Es gibt nur wenige Ausnahmen sie sind mit der richtigen Frau/Mann und passenden Schwiegereltern verheiratet. Dann hat man Respeckt!)Hier ist jedes Mittel recht.Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.
      In Paraguay, der Regierung hat man nur Respekt,vor ehrenwerten Familien,wenn internationale Schiedsgerichte/Investionsabkommen richtig Druck machen.Bevor das greift sind viele schon Pleite.Die Rechtlosigkeit wird von Politiker/deren Handlanger bewusst ausgenützt.
      Nur das Problem ist,Japan,die USA und sehr wenige andere Länder sehen genau hin was passiert.Das kann für Paraguay nicht in jeden billig enden.
      Eine Änderung der Einwanderungspolitik bringt garnichts.Wie Zardoz schreibt,bringt nichts.Hier geht nur darum wie der Kuchen der Land heißt neu verteilt wird.WIe beim Skat/Poker wird hier gereitzt,geblöfft um mit Lug und Betrug zum Boden zu kommen.

  5. Kolonien zu bilden waren und sind ein muß in Paraguay einfach als Schutzfunktion! Einwanderer sind hier Freiwild! Jeder (wirklich fast jeder) denkt sie haben endlos Geld und das muß man sich irgendwie holen. Welche Polizei oder Familie schützt dich hier als Einwanderer? In Kolonien kannst du deine eigene Polizei/ Anwalt/ Notar /Security bezahlen.Es gibt hier keine Rechtsstaatlichkeit die Ausländer schützt.

  6. @Bart

    Politiker wissen genau warum sie niedrige bildung für Bürger bevorzugen. .keine Konkurrenz. .manipulierbar und abhängig. ..ist mein hund auch..nur die Bürger bleiben stolz darauf….

    Ha, ha….besser hätte man es nicht ausdrücken können! Ihre Kommentare bringen es auf den Punkt. Sind sie denn noch da?

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