Jeden Tag nur Leichen

Sicherlich ein makaberes Thema für den ein- oder anderen. Wenn aber, wie in allen Bereichen, die Nachfrage steigt wird das Angebot knapp. Vor allem die Opfer von Verbrechen steigen in Paraguay an.

Dr. Julio Riveros ist Präsident der Assoziation für Rechtsmedizin, die der Staatsanwaltschaft angehört. Er macht sich Sorgen, als er ein Statement über die Zukunft in seinem Bereich abgibt. Angesichts der zunehmenden Welle an Morden im Land prangert er die schrecklichen Rahmenbedingungen der Forensiker im Land an. „In ganz Paraguay gibt es nur 120 Rechtsmediziner. Ihre Arbeit ist ungesund und sie stehen täglich unter psychischem Druck. Manchmal dauern die Exhumierungen von Leichen länger oder sogar über mehrere Tage passieren tödliche Vorfälle, die keine Pause zulassen“, erklärte Riveros.

Riveros betonte weitere Missstände: „Angeblich wies der Finanzminister den Generalstaatsanwalt Javier Diaz Verón an, dass in unserer Sparte keine Überstunden mehr bezahlt werden. Für Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern gilt das aber nicht, sie bekommen extra Vergütungen für mehr gelistete Stunden“, sagte er.

Laut der Rechtsmedizinerin Maria del Carmen Elizeche hätten sich in den letzten Jahren die Tötungsdelikte erhöht und die Autopsien verdreifacht, der Lohn sei aber eingefroren. Vor allem müssten neue Leute in diesem Gebiet eingestellt werden.

Elizeche erklärte, das Gehalt eines Rechtsmediziners würde sieben Millionen Guaranies monatlich betragen, aber andere verdienen “deutlich darunter“. Außerdem müssten viele Fortbildungen erfolgen um so auf den neuesten medizinischen Stand zu sein.

Jeden Tag nur Leichen um sich sei zwar ihre Arbeit, aber die müsse auch anständig bezahlt werden, fügte Elizeche an. Nun fordern die Gewerkschaften eine Gehaltsanpassung auf mindestens 14 Millionen Guaranies. Es sei schon lange keine Anpassung erfolgt.

Quelle: ABC Color

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