(K)ein Vorbild

Mauricio José Troche: Emilio Alberto Páez Almada, Angestellter der Alkoholfabrik der Petropar, scheint nicht nur Freunde zu haben. Einer seiner Kollegen zeigt auf wie wenig notwendig ist um über den Arbeitstag zu kommen. Nein das sind keine Bilder aus der Mittagspause.

Hätte man das Leben von Emilio Alberto Páez Almada, hätte man es gut. Wie hart muss seine Freizeit sein, dass er tagtäglich mehrere Stunden in seinem Büro schlafen kann, ohne dabei von anderen Arbeitern gestört zu werden. Die verscheiden Aufnahmen zeigen ihn in verschiedenen Posen mit unterschiedlicher Kleidung.

Emilio Páez verdient 6.667.135 Guaranies und wurde 2013 aus dem Staatsbetrieb verbannt, weil er Kraftstoff in großen Mengen gestohlen hatte. Irgendwie schaffte er es danach wieder aufgenommen zu werden.

Allen Paraguayern war immer klar, dass es gut bezahlte Posten gibt, auf denen man sich ausruhen kann. Dies ist der bebilderte Beweis. Allerdings ist jetzt davon auszugehen, dass diese Beschäftigung sich auf die Freizeit verschiebt und er entweder arbeiten muss oder entlassen wird. Wobei, wenn man alle entlassen würde die sich auf Arbeit ausruhen, würden sicherlich Tausende gehen müssen.

Wochenblatt / Abc Color

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15 Kommentare zu “(K)ein Vorbild

  1. Ich habe das heute noch bezüglich des Mindestlohnes gesagt. Seine Arbeitsmoral ist in Paraguay kein Einzelfall, sondern sehr weit verbreitet. Und das macht es auch so schwer Arbeiter zu finden, die sogar diesen für Europäer sehr niedrig erscheinenden Mindestlohn auch nur ansatzweise wert sind.
    Regelmäßig kommt das vor, dass ich mich auf die Suche nach meinen Arbeitern machen muss. Die sind manchmal einfach weg. Liegen unter irgendeinem Baum im Schatten. Regelmäßig kommt es vor, dass ich jemanden mit einer Aufgabe wegschicke, die höchstens eine Stunde dauern kann und der ist dann den ganzen Tag weg und kommt kurz vor Feierabend wieder. Und man glaube jetzt nicht, dass die dann in Zweiten von Handys erreichbar wären.
    Die Hälfte meiner Arbeiter würde ich den Mindestlohn nicht zahlen wollen, wenn ich es nicht müsste und oft genug kommt es vor, dass ich jemanden vor versammelter Mannschaf zusammenscheißen muss, am besten noch mit einem Arschtritt (wortwörtlich) und ihm das Gehalt kürzen muss, damit die Anderen der Mannschaft wenigstens für ein paar Tage Schiss haben und wenigstens etwas gewissenhafter arbeiten und wenn auch nur für ein paar Tage.
    Meine Tochter, die ja den Betrieb übernehmen soll und wenns nach mir ginge hätte sie das schon längst, hat es da deutlich schwerer sich gegen die Machomentalität durchzusetzen.
    Als neulich ein Wehr durch einen vom Strum in den Wassergraben gestoßenem und treibenden Baum beschädigt wurde, haben das mindestens ein halbes Dutzend Arbeiter gesehen. Keiner hat Bescheid gesagt, weil das ja Arbeit bedeutet hätte und so ließen sie lieber eine Weide überfluten. Meine Tochter ist da anders. Als sie das sah, zog sie sich eine Gummihose an und stand bis zur Hüfte in dem Jauchewassergraben und hat das Wehr wieder gangbar gemacht, was echt harte Arbeit ist, besonders wenn man nur 1,60 groß ist. Auf meine Frage, warum sie nicht den Männern die Aufgabe gegeben hatte, meinte sie, dann würde das immernoch nicht fertig sein. Womit sie wahrscheinlich sogar Recht hatte. Trotzdem wird das auf diese Weise nicht funktionieren einen Betrieb zu führen.
    Weswegen ich schon oft darüber nachgedacht habe, mir eine Hand voll Osteuropäer als Vorarbeiter zu importieren. Die kommen zwar teurer, auch wegen der Flüge und Aufenthaltsgenehmigungen usw. , aber ich habe die Hoffnung, dass sich das letztendlich rentieren wird. Zu mindest die Polen habe ich als fleißige Arbeiter kennengelernt, wobei ich es da aber mit Ukrainern versuchen würde, weil ich da gute Kontakte hin habe.
    Kurzum, Paraguayer sind die faulsten, dümmsten und unehrlichsten Arbeiter die ich je kennenlernen durfte. Nicht alle, klar, aber leider so verdammt viele! Und der Mindestlohn ist viel zu hoch!

    1. Ja und Nein! Der Pyer kennt keine Vorsorge, es gibt immer zu essen, er kann nicht erfrieren; wsrum also Angst den Job zu verlieren. Im D. lernten wir im Oktober/November fertig zu sein, um den Winter bis Februar März zu überleben.
      Gibst du Anweisungen die Verstanden werden? Kontrollierst du? Hast du eventuell den Sachverstand? Verstehst du den Pyer? Der ist nicht wie ein Polake mit der Peitsche aufgewachsen! Seine Ehre bedeutet ihm mehr wie dein Geld! Scheiss ihn vor allen Leuten zusammen und du hast deinen Respekt verloren; danach hast du die Sorte “Arbeiter” wie beschrieben. Ein Tipp: Weniger Arbeiter, einen fähigen Capataz, und einen Chef der zumindest manchmal sagt: “Whow, gute Arbeit, aber versuch doch mal beim Pflanzen das Grüne nach oben zu machen”!

    2. Diese Erfahrungen kann in voll und ganz bestätigen. Wer solche und tausende ähnlich gelagerten Erfahrungen nicht teilen kann oder mag ist entweder ein Lügner oder lebt in einer Filterblase, zurückgezogen von der paraguayischen Umwelt hinter seinen vier Wänden und stellt sich blind und taub. Ich wiederhole mich – Paraguay ist ein hoffnungsloser Fall. Basta!

    3. Deine Erfahrung deckt zu 100% mit meiner.
      Ich handle nur noch nach dem Motto:
      “Wenn gut werden soll, dann mache es selbst.” Alles andere führt nur zu Frust und Verdruß.
      Und keiner braucht sich wundern, warum dieses Land ökonomisch nicht weiter kommt.
      Dem Sauhaufen von sog. Politikern ist das völlig schnuppe, Hauptsache die dicke Kohle abgreifen. Für wahrlich Nichts.

    4. Hallo Nick.
      habe schon mal von dir gelesen, dass du Kontakte zu Ukraine und Moldawien hast. Hab auch schon mal dich gebeten mich per eMail zu kontaktieren. Würdest du das tun, wenn ich die hier nochmals poste?

    5. . Meine Erfahrungen sind, wenn ich einen Handwerker zusammen-gepfiffen habe, dann lohnt es sich nicht mehr mit ihm zusammenzuarbeiten. Für mich war es so, dass ich aufgrund meiner Meinung nach “schlechter Arbeit” meine Meinung gesagt habe und Handwerker weiter beschäftigt habe. Persönlich habe ich das dann vergessen, die Handwerker werden diesen Vorfall nicht vergessen. Was ich dann bemerken durfte, irgendwann später.
      . Meine Erfahrungen sind, wenn ich mit einem Handwerker rede, dann wird mich jeder Europäer verstehen, was ich von ihm haben will. Der Paragauyo zeigt sich verstanden zu haben, aber schlussendlich scheint er etwas anderes verstanden zu haben, als wovon ich gesprochen habe.
      . Meine Erfahrungen sind, dass hiesig Handwerker einfach nicht imstande sind einen “Rundum-Service” zu bieten, was ich erwarte. Ein Beispiel: Ich erwarte, dass wenn ein Elektriker etwas bastelt, er am Ende den Abfall auch zusammen nimmt. Das wäre ein “Rundum-Service”. So kann man erwarten, wenn man ihm schon Werkzeug ausleiht, und es dreckig wird, dass es dann auch wieder gereinigt zurück kommt.
      . Gut, aus meinen Erfahrungen werde ich nie wieder einem Einheimischen mein Werkzeug ausleihen, damit er es leichter hat. Es ist nachher dreckig oder kaputt, honorieren tut er es nicht. Soll er sein eigenes Werkzeug benutzen.
      . Es gibt ja verschiedene Führungsarten: Patron, Autoritär etc. Der mit dem gutmütigen Patron des Familienbetriebs funktioniert hier nicht. Ich war stets bemüht Handwerker arbeiten zu lassen und ihnen nicht ständig über die Schulter zu schauen und zu kontrollieren – so kann ja kein Mensch arbeiten (wenn einem ständig der Chef über die Schulter schaut). Das sollte man zwar schon tun, aber man muss doch ständig kontrollieren.
      . Obwohl ich nie weder einheimische Arbeiter noch Hausangestellte beschäftigt habe (nur einheimische Handwerker), denke ich, dass die Führungsart Patron niemals funktioniert: der Einheimische wird sich nie als Teil der Firmenfamilie fühlen. Ein autoritärer Führungsstil wird auch nicht funktionieren, dafür sind sie zu stolz.
      . Ich würde es so machen, wie ich das im Militär gelernt habe: Als Zugführer (Jefe/Eigentümer) autoritär auftreten gegenüber der Mannschaft. Sich so wenig wie möglich blicken lassen (außer bei der “Übung”). Das Bindeglied zwischen Zugführer (Jefe) und Mannschaft (Arbeiter) ist der Korporal (Capataz).
      Und zwar aus dem einfachen Grund: In jedem Supermarkt, ja in jedem größeren Geschäft, sind Guardias angestellt. Als Chef sollte man also nicht in die Taschen der Angestellten schauen, ob sie was gestohlen haben, das nehmen sie einem übel. Ihnen, den Arbeitern, soll aber klar sein, dass der Capataz jederzeit dies tun kann und wird, wenn etwas nicht stimmt (ich glaub, das machen Sie schon richtig, sie haben ja einen Vorarbeiter).
      . Der Vorarbeiter soll der Mannschaft natürlich schon die Freiheit lassen, dass diese im Sommer bei großer Hitze am Nachmittag später kommen, wenn die Sonne nicht mehr so stark brennt. Das muss aber klar und deutlich heißen, dass sie dann auch bis 18 oder 19 Uhr zu arbeiten haben und nicht von 15 bis 17 Uhr und Feierabend.
      . Also: Den/die Arbeiter nie selbst schelten. Lassen Sie das den Vorarbeiter tun. Lassen Sie sich so wenig wie möglich bei den Arbeiter blicken (natürlich kontrollieren Sie täglich, was geleistet wurde). Wenn etwas nicht gut ist, dann soll der Vorarbeiter mal tüchtig auf den Tisch klopfen. Wenn Sie vor der Mannschaft sich blicken lassen, dann haben sie ein selbstsicheres und bestimmtes Auftreten. Sie sind der CEO! . Das strategische Management Ihrer Firma ist Ihre Aufgabe (wo geht die Reise langfristig hin). Das operative Management überlassen Sie Ihrer Tochter (wurden die kurzfristigen Ziele erreicht). Wie, wo und was die Arbeiter zu tun haben überlassen Sie einzig dem Vorarbeiter, die Arbeiter über dies zu informieren.
      . Reden Sie also möglichst wenig mit den Arbeitern und lassen sich möglichst wenig bei denen blicken. Einzig, wenn Sie Besuch bekommen von einem Freund, dann soll sich der Freund eine Aktenmappe schnappen und dann laufen Sie mit dem Freund herum – in einer gewissen Entfernung, aber dass die Arbeiter euch beide sehen können. Die Arbeiter denken sich dann irgendetwas, zB. ob Sie die Firma verkaufen wollen und sie nen neuen Jefe bekommen oder werden sie überhaupt noch weiterbeschäftigt. Oder ist das ein neuer Vorarbeiter. Oder jemand von der Behörde. Oder ein neuer Mitarbeiter, den Sie instruieren. Und und und, denkt sich die Mannschaft. Dabei geht ihr beiden dann “nur” ein Bier trinken. Lassen Sie die Mannschaft also im Ungewissen. Das spornt an.
      PS. War nur so eine Idee, wie ich das machen würde. Sie werden das schon richtig machen. Sie haben da mehr Erfahrung als ich.

  2. Die “Bediensteten” der staatlichen Petropar sind Familie, Parteimitglieder, Planilleros u.a. Diese Fabrik hat pro Liter Alkohol rund 6.500 Gs Kosten und verkauft den Liter für 4.500 Gs. Das alles ist gewollt. Jede deutsche Lokomotive hat einen sogenannten “Totmannschalter”! Folgendes ist aus Wiki gestohlen: “Eine Totmanneinrichtung, auch Bewegungslosmelder,Totmannwarner und und und, genannt, überprüft, ob ein Mensch anwesend und handlungsfähig ist, und löst andernfalls ein Signal oder eine Schalthandlung aus.”
    Na, wäre das nicht geil? 2.000.000 Meldungen pro Tag, minimum

  3. Ich frag mich nur, wo die ganzen Gelder herkommen? Wo kann man eigentlich ehrliche Zahlen über das BIP bekommen. Ich nehme an, 99 % der hiesigen Bevölkerung zahlt keine Steuer (d.h. die wenigen, die überhaupt eine RUC haben), da alles absetzbar ist und wenn Rechnungen fehlen, hilft der Contador. Wie er das macht, ist mir ein Rätsel.
    @ mein lieber Nick, ja da hast Du absolut recht und Deine Tochter wird es nicht leichter haben, sich zu behaupten, wenn Du Dich wirklich zur Ruhe setzt. Offenbar ist sie eine Frau, die sich zu helfen weiß, wobei Frau das Macho-Gehabe der PYler auch ausnutzen kann. Trotz der schlechten Arbeitsmoral, muß Frau hier nicht unbedingt körperlich schwere Arbeiten verrichten, um Hilfe bitten weil “muy pesado” und natürlich dabei bleiben, damit sichergestellt ist, dass die Arbeit erledigt wird. Dabei nicht vergessen, zu loben “que guappo” und einen Bodyguard in der Nähe zu haben, falls die Hormone zu sehr in Wallung geraten. Zuckerbrot und Peitsche funktioniert hier für Frau recht gut. Alle anderen Ansätze, z.B. als Frau zeigen, was für ein “Kerl” man ist, läuft nicht, da Frau hier nunmal in die Küche gehört und fürs Kinderkriegen zuständig ist. Muss wohl der religöse Einfluss sein. Das ist so und wird sich nicht so schnell ändern, wenn überhaupt. Als Bodyguard eignet sich evtl. ein rumänischer Zigeuner am besten, die kennen und respektieren wenigstens den Matriarchismus.

  4. @Poppo Graf von Hahn-Kuchelmisz, eine Kuh kann sich verkleiden, die Farbe ändern, sich anders nennen;
    ABER, wenn sue das Maul aufmacht, dann hört man doch das “Muuh” einer Kuh. Saludos K.Otzberg

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