Keine Steuererhöhungen zu erwarten

Asunción: der Wirtschaftsberater des neugewählten Präsidenten Horacio Cartes, German Rojas, erklärte, dass Steuererhöhungen nicht der richtige Weg sind soziale Gleichheit zu erreichen. Viel besser stehen die Chancen, dass eine Art Kontrolle Eingang findet, sodass alle ihre Steuern abführen und nicht nur die, die erwischt werden. Außerdem soll Cartes nicht an der Einführung einer Körnersteuer interessiert sein, was Sojabauern aufatmen lässt.

In Bezug auf den Staatshaushalt, der in den letzten zwei bis drei Jahren wegen erhöhter Lohnkosten überquoll, sollen Effizienz und Rationalität Transparenz schaffen. Die laufenden Kosten werden dabei alle auf Notwendigkeit überprüft.

Für Cartes´ Regierung bleibt innerpolitisch die Hauptausgabe Arbeitsplätze zu schaffen, um die Armut zu senken. Rund jeder Dritte im Land lebt in ärmlichen Verhältnissen. Eine einfache Industrialisierung wäre dabei sehr hilfreich.

(Wochenblatt / Última Hora)

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22 Kommentare zu “Keine Steuererhöhungen zu erwarten

  1. “nicht an der Einführung einer Körnersteuer interessiert sein, was Sojabauern aufatmen lässt.”

    Das ist sehr bedauerlich.

    Einkommensteuer weg. ITV weg.
    Umsatzsteuer eintreiben, Sojasteuer wie Brasilien/Arg und gut ist es mit dem Staatshaushalt.

  2. Na, da läßt man doch schon mal langsam die Katze aus dem Sack. Keine Steuererhöhung (es zahlen doch eh nur Wenige Steuern und das auch nur theoretisch). Na, und die Sojabauern, die da aufatmen – das sind wohl auch nicht die kleinen Bauern….
    Viele der Armen, die Cartes gewählt haben, ob aus Hoffnung oder für ein paar Brahma und Asados, werden bald dumm aus der Wäsche gucken.

      1. Stimmt schon, aber wieviel kleine Sojabauern gibt es denn? Die Felder der großen Sojabauern werden immer riesiger und die Anzahl der kleinen Bauern nimmt eher ab. Ist doch auch ganz logisch. Das gute Monsanto-Gengemisch möchte doch auch effizient besprüht werden…

        1. Aber immer noch gibt es mehr kleine Betriebe , als die Grossen ! Und die Gensoja wird von den kleinen eher genauer gespritzt als von den groesseren . Denn das RR ist zwar recht billig ( benutzt eh keiner das Zeug von MONSANTO, gibt ja billigeres) aber um damit rum zu plemppern ist es immer noch nicht geschenkt !

  3. Kein moderner Staat kommt mit seinen dauernd steigendem Steueraufkommen aus. Dann werden die Armen vorgeschoben um die eigenen Diaeten der Parlamentarier zu erhoehen und jede Menge Parteigaenger in oeffentliche Stellen unterzubringen, deren Hauptaufgabe ja ist den anderen buerokratische Schwierigkeiten zu bereiten.

    Im Nachwaechterstaat unter Koenigin Victoria von England (1840-1901) war der staatliche Anteil am Volkseinkommen etwa 10 % und die Buerger frugen sich was kann ich fuer mein Land machen. Heute bei einem Anteil von ueber 50 % in den Industrielaendern fragen sich die Buerger was kann der Staat fuer mich tun und jeder versucht aus dem gemeinsamen Topf mehr herauszuziehen als einzuzahlen.

    Dass dies auf die Dauer nicht geht, geht aber den meisten Menschen ueber ihren Horizont.

  4. Was für eine traurige Nachricht. Wir Deutsche wollen unbedingt, dass neue Steuern eingeführt werden. Grund dafür ist, weil wir es aus unserer alten Heimat so gewohnt sind. Ohne Steuererhöhungen fühlen wir uns nicht wohl. Es fehlt uns einfach etwas. Wir lieben es, wenn uns noch das letzte Hemd ausgezogen wird. Es ist wie eine Frischzellenkur für uns.

    Da der Einwanderer hier für vieles wesentlich mehr zahlen muss als der Normalsterbliche, sollte diese Art von Mehrwertsteuer von uns Ausländern direkt an den Staat gehen. Das wäre ganz einfach. Geschätztes Investitionsvolumen und von dem bekommt die Hälfte der Staat. Das hat erstens den Vorteil, dass unser Geld keinem Landsmann in die Hände fällt und es dann zu Streitigkeiten kommt und zweitens tun wir unserem Gastland etwas gutes.

    Da wir uns ohnehin immer einbringen wollen oder müssen, wäre dies ein erster Schritt dazu.

    1. na das ging diesmal sarkastisch daneben. Eine Welt ohne Steuern – schöne Illusion. Oder man macht wieder Tauschgeschäfte wie in der Steinzeit. Eine Handvoll Salz gegen einen Sack Kartoffeln (gab es damals nicht – war ja nur ein Beispiel.)

  5. Ramon hat es auf den Punkt gebracht.Habe in früheren Komentaren ähnliches gesagt und auch aufgezeichnet wie ein soziales Gleichgewicht funktioniert.
    Arbeitsplätze müssen her und Bildung bei guten Lohn und gerechten Steuern . Aber das nicht jedes Jahr neu erstreicken (Lohn)oder neu erfinden(Steuern),sondern Preise und Löhne sowie Steuern 10-15 Jahre still Stehen lassen.Das bedeutet Stabilität für ein Land für mich.

    1. Wie willst du denn Preise still stehen lassen? Das gab es schon mal, in deiner so “geliebten” DDR und in der SU und den anderen sog. Sozialistischen Staaten. Staatlich regulierte Preise? Gehst du nun doch zum Kommunismus über?

  6. Habe heute vom Contador meine Steuerabrechnung mit dem Staat bekommen.
    Ich bin ein verruffener Sojapflanzer mit 90 Hektar Soja und habe dem Staat im letzten Jahr Gs.19500000.- zuviel Steuen bezahlt, was mir natuerlich gutgeschrieben wird.
    Das heisst wenn ich im laufenden Jahr zuwenig Steuern bezahlen wuerde,wuerde auf den schon zuviel bezahlten Betrag zurueckgegriffen, was natuerlich nicht eintreffen wird da ich auf jedem Produckt wo ich kaufe wieder 10% IVA sind. Also fuer mich nicht rueckgewinnbar sind.
    Jetzt moechte ich Euch Grossmaeuler fragen ob einer von Euch letztes Jahr dem Staat auch 19,5 Millionen Guaranies zuviel Staeuern bezahlt hat????

    1. Bravo Hans !! Endlich spricht es mal einer aus !
      Aber fuer die Grossmaeuler , die jaaaa alles ueber Soja und Ackerbau wissen , zahlen wir Soja anbauer ja KEINE Steuern !!
      So ist das halt wenn man sein wissen nur auf links aus dem Internet erhaelt !

      1. Toll, Bravo! Ich gratuliere den ehrlichen deutschen oder deutschstämmigen Steuerzahlern.
        – Aber die hättet ihr auch in jedem – oder fast jedem – Land der Erde zahlen müssen.
        Ich denke mal, durch diese Aussagen wird klar, worum es geht: Leben und Kassieren, ohne einen Guarani abgeben zu wollen. Steuerparadies Paraguay.
        Dass die Steuereinnahmen hier veruntreut werden und nicht dafür genutzt werden, wie sie es eigentlich sollten, ist dabei eine andere Sache.

  7. Den Vertrag aufkuendigen und neu verhandeln. Und wenn die nicht wollen, was absehbar ist, dann die Sache vor internatinalen Institutionen vorlegen.
    Man muss es einfach versuchen und nicht noch 10 Jahre sich besch..lassen, was den Schuldenabbau ,die Zinsen usw.betrifft.
    Da man ja hier keine Fachleute hat, die sich in solchen Dingen auskennen, muss man sich welche auf dem Weltmarkt suchen.
    Es ist ja ein schlechter Witz wenn man den Strompreis damals in Bezug zum Fass Oel setzte, welches damals 2 $ kostete und keine Erhoehungsklausel vorsah.Es war doch schon damals absehbar, dass Erdoel mal knapp werden wird und damit die Energiepreise steigen werden, auch der von Strom.

    1. Ja, wer hat denn die Verträge damals gemacht? Das waren reiche Colorados, die für diese Verträge sicherlich fürstlich von Brasilien/Argentinien belohnt worden sind. Denen, wie auch den Liberalen zwischendurch ist doch das Volk an sich völlig egal. Es geht ums eigene Geld.

      1. heiko da haben sie recht
        im juli 1973 unterschrieben fuer paraguay
        ALFREDO STROESSNER MATIAUDA STAATSPRAESIDENT
        RAUL SAPENA PASTOR AUSSENMINISTER
        weiterhin beteiligt der damalige chef von ANDE
        ING ENZO DEBERNARDI
        ein grossverdiener beim bau war ING JUAN CARLOS WASMOSY
        (von 1993-1998 praesident von paraguay,gewaehlt als
        kandidat der colorado partei)

  8. Steuererhöhungen? Nein, das braucht es nicht, im Gegenteil, die Reichen werden unter dieser Regierung weniger Steuern bezahlen, schliesslich sollen Cartes Tabakunternehmen und Pulp wenig Steuern bezahlen, damit für die Familie mehr übrig bleibt. Auch für Firmen wie Syngenta wird Paraguay immer attraktiver. Polizei, Feuerwehr, Strassenunterhalt, Soziales und Schulen werden sich dann schon selbst finanzieren. So könnte man die öffentlichen Grundschulen vom bisherigen Tagespensum von knapp 4 Stunden pro Tag und Schüler auf 1 Stunde pro Tag und Schüler senken, und schon hat der Staat weniger Staatsausgaben. Die Wahl eines rechtsgeflügelten, konservativen und dazu noch Coloradopolitikers wird sich positiv auf das Land auswirken und entsprechende Signale für eine freie Hand der Korruption zeigen. But, das Volk hat so gewählt, dann soll es auch die Konsequenzen tragen. Persönlich finde ich es sehr Schade, dass es so kommen musste, aber erstaunt darüber bin ich nicht.

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