Kirche legt den “Finger in die Wunde“ und die Regierung hat die Schlinge um den Hals

Asunción: Ein Politologe argumentierte, dass es wichtig sei, dass die Kirche sich zu wichtigen Themen geäußert habe und warnte, dass die Botschaft ein Zeichen dafür sei, dass die Dinge im Land sich sehr verschlechtert hätten.

Die Tatsache, dass die katholische Kirche zu nationalen Themen wie Korruption und Straflosigkeit des Staates Stellung bezogen hat und der Mangel an Impfstoffen zur Bewältigung der Gesundheitskrise aufgrund der Pandemie die Regierung in Schwierigkeiten bringt, stellt einen “sehr starken Schlag“ für den Präsident der Republik, Mario Abdo Benítez, dar.

Dies wurde von dem politischen Analysten und ehemaligen Senator Hugo Estigarribia erwähnt, der bekräftigte, dass die starke Aufmerksamkeit der katholischen Kirche gegenüber der Exekutivmacht und der Justiz klare Anzeichen dafür seien, dass sich die Dinge im Land “extrem verschlechtert” haben.

Nach Ansicht des Analysten “kann es zu einer sozialen Explosion kommen”, wenn die Lage im Land so weitergeht und sich die Bereitstellung von Impfstoffen für die Bevölkerung weiterhin verzögert.

„Die katholische Kirche in Paraguay rettet dich oder versenkt dich, so einfach ist das. Bei dieser Gelegenheit hilft das, was die Kirche sagte, dem Präsidenten überhaupt nicht. Solange es keine Sicherheit für die Bevölkerung mit Impfstoffen gibt, wird die Regierung die Schlinge um den Hals haben, weil es keine Herdenimmunität gibt, weil nicht geimpfte Menschen Tage warten müssen und wir haben viele andere Probleme, weil wir das alles nicht vorausgesehen haben”, sagte Estigarribia.

Er wies darauf hin, dass sich Armut und Arbeitslosigkeit im Land verschlechtert haben.

„In den letzten Tagen waren viele Menschen auf der Straße, um essen zu gehen. Der gastronomische Sektor überlebte, aber die Quarantäne hat ihre Spuren hinterlassen. Es gibt also viel Arbeitslosigkeit, Informalität, Unsicherheit und andere Probleme. Die Kritik der Kirche ist für die Regierung ziemlich stark, obwohl wir ein säkularer Staat sind“, betonte er.

Estigarribia erwähnte, dass es notwendig sei, die Wahrnehmung von Korruption auf verschiedenen Ebenen des Staates zu beenden, weil es ansonsten “viele Situationen gibt, die zu einer sozialen Explosion beitragen können, wenn sie nicht korrigiert werden.”

„In dieser Zeit ist es das Wichtigste, Impfstoffe zu kaufen und die Explosion von Covid-19 auf Länderebene zu stoppen. Die Kirche tut, was sie immer tun muss, nämlich über wichtige nationale Themen zu sprechen”, gab er weiter an.

Estigarribia erklärte, obwohl Paraguay ein säkularer Staat ist, sei das, was die Kirche denkt und welchen Druck sie ausübe, immer von grundlegender Bedeutung. Er wies darauf hin, dass die Botschaften, die normalerweise am Tag der Jungfrau von Caacupé übermittelt werden, einer Regierung an der Macht normalerweise helfen oder sie stark schädigen können.

Die katholische Kirche warnte am vergangenen Freitag, dass Korruption das Land in eine ernsthafte Krise führen werde. Sie forderte ein Ende der Straflosigkeit, beklagte den Mangel an Medikamenten und an Impfstoffen. Es wurde ein Dialog gefordert, um eine tiefgreifende Reform des Staates in Angriff zu nehmen.

Wochenblatt / Ultima Hora / Beitragsbild Archiv

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1 Kommentar zu “Kirche legt den “Finger in die Wunde“ und die Regierung hat die Schlinge um den Hals

  1. Anscheinend basierte sich ja der Sturz Stroessners auch auf “Differenzen in Einkommen zwischen den Parteigenossen” so dass es diese “Spaltungen in der Roten Partei verursachte”.
    Das Land faellt gerade in einen Buergerkrieg wenn sie sich gerade NICHT bedienen koennen. Es ist gerade anders als der Artikel es darstellen will.
    Stehlen will jeder. Nur das dumme ist dass es nicht mehr genug gibt dass jeder stehlen kann – der Trog wird langsam leer. Da reicht es nicht mehr fuer alle Parteidiebe zu. Was man also schon erstmals tut ist Kredite aufnehmen um die dann zu stehlen.
    Genau das taten und tun die Griechen. Die Troika soll gerade diese Selbstbedienung an der Eurodruckmaschine der griechischen Reichen beschraenken.
    Stroessner soll in seiner Amtszeit rund 2 Milliarden USD gestohlen haben. Wenn jeder Paraguayer 2 Milliarden USD stehlen will, und das wollen sie, dann bedarf es daher nicht 2 Milliarden im Topf sondern rund 1.4e+16 also ich glaub das waere 1.400.000.000.000.000.000 (plus mehr oder weniger einer Null) US$.
    Sie sehen also es ist oekonomischer wenn nur ein paar wenige stehlen als dass alle es tun. Die Mennoniten exerzieren es ja bestens vor – es sind immer dieselben die im Postenkarussel rumdrehen.
    Angestellter im Kolonies- und Kooperativswesen zu sein ist heute 100mal rentabler als es auf dem Lande als Privatunternehmer zu versuchen. Mit der Zeit werden die Staedter sich selber mit Lebensmitteln versorgen muessen.
    Ausser als purer Viehzuechter oder Drogenboss lohnt sich das Unternehmertum auf dem Lande nicht mehr.

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